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Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Aitcheson
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Lord Robert zu rächen – wichtig war nur, dass wir uns dort einfanden. Denn das Heer König Guillaumes war auf dem Marsch, und ich wollte bei ihm sein, wenn es zuschlug.
    Am nächsten Morgen sammelten wir uns gleich nach dem Frühstück vor dem Stall. Von Ælfwold war nichts zu sehen, was offenbar bedeutete, dass er nicht mit uns kommen würde. Ich war froh darüber, um die Wahrheit zu sagen, denn ich hatte in dieser letzten Woche weit mehr von ihm gesehen, als ich mir gewünscht hätte, und meine Geduld, was ihn betraf, war fast am Ende.
    Jeder von uns nahm zwei Pferde. Wigod hatte uns Schlachtrösser aus Malets Stall und andere Pferde zur Verfügung gestellt, die er in unserer Abwesenheit hatte erwerben können. Er hatte ein gutes Auge für Pferdefleisch, wie sich herausstellte, denn jedes von ihnen war in gutem Zustand, stark und feurig, dem Reittier eines Ritters würdig. Als Anführer unseres kleinen Conrois traf ich als Erster meine Wahl – ein Brauner mit kräftigem Hinterteil und einem weißen Stern auf der Stirn – und ließ die anderen Ritter die Aufteilung unter sich ausmachen.
    Ich wusste allerdings, dass diese Pferde, wenn wir auf ihnen nach Norden ritten, nicht frisch sein würden, wenn wir sie zum Kämpfen brauchten, und deshalb sattelten wir die Allzweckpferde, die wir in Suthferebi gekauft hatten: dieselben Tiere, die uns auch nach Wiltune und zurück getragen hatten. Das bedeutete doppelte Arbeit für uns, da wir nicht in Begleitung unseres Herrn ritten und auf die Gefolgschaft von Dienern zurückgreifen konnten, die sich normalerweise um die Tiere kümmerten, aber wir hatten keine andere Wahl.
    Ich führte gerade meine Pferde in den Hof, als ich Beatrice erblickte, die uns von einem der Fenster im oberen Stock beobachtete. Es war das erste Mal, dass ich eine der beiden Damen sah, seit wir aus Wiltune zurück waren. Unsere Blicke trafen aufeinander, und sie gab mir ein Zeichen, so schien es mir zumindest, aber es war nur ein Moment, denn danach drehte sie sich um und war verschwunden.
    »Ich sollte den Damen Bescheid sagen, dass wir uns auf den Weg machen«, sagte ich und überließ es den anderen, nach den Pferden zu sehen.
    »Bleib nicht zu lange«, rief Wace hinter mir her. »Wir müssen bald aufbrechen, wenn wir den Tag ausnutzen wollen.«
    Es war niemand im Saal. Ich wusste, dass Wigod und Osric in der Küche waren, um für uns die Wegzehrung vorzubereiten. Ich hatte an diesem Morgen wenig von dem Verwalter gesehen, er hatte kaum mit mir gesprochen und schien mich tatsächlich zu meiden. Ich konnte es ihm kaum zum Vorwurf machen.
    »Euer Herr ist ein guter Mann«, hatte ich ihm versichert, als wir uns vorhin im Hof begegnet waren. »Das weiß ich.«
    Ich hatte nicht das Gefühl, ihm schon sagen zu können, was wir erfahren hatten. Es war zu früh, und die Zweifel ließen mich nicht los. Es gab irgendetwas, das wir übersehen hatten, da war ich mir sicher.
    »Es gibt eine Erklärung für all dies«, sagte ich dem Verwalter. »Wie auch immer sie aussieht, ich werde sie finden.«
    »Ich vertraue darauf, dass Ihr das tun werdet«, erwiderte er feierlich, bevor er davoneilte.
    Jetzt stieg ich die Treppe zu den Gemächern der Familie hoch, die am anderen Ende des oberen Stockwerks lagen. Die Tür war mit einem soliden Eisenschloss ausgestattet, und an jedem Ende des Türsturzes waren die Formen von Blumen mit großen Blütenblättern eingeschnitzt.
    Ich klopfte an die Tür; Beatrice öffnete sie. Ihr Gesicht war abgespannt, als hätte sie nicht gut geschlafen. Ihre Haare fielen ihr lose auf die Schultern, was mich leicht überraschte, aber schließlich war sie in ihrem eigenen Haus, in ihrem eigenen Zimmer, wo sie es nicht bedeckt halten musste.
    »Kommt herein«, sagte sie.
    Ich erinnerte mich an das letzte Mal, als wir zusammen gewesen waren – der Kuss, den sie mir auf die Wange gegeben hatte –, und auf einmal spürte ich, wie mich der gleiche Schauer durchfuhr.
    Ich versuchte, nicht weiter daran zu denken, als ich eintrat und mich in einem kleinen Vorraum wiederfand. Ein leichter Wind blies durch die geöffneten Fensterläden hinein, und ich konnte den Rest der Männer unten im Hof reden hören. An einer Wand hingen Gobelins in leuchtenden Farben, auf denen eine Jagd dargestellt war: Männer auf Pferden, die mit Hunden, die neben ihnen rannten, einen Keiler verfolgten, während andere Männer mit erhobenen Bogen und eingelegten Pfeilen darauf warteten, diese fliegen zu lassen. Ein

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