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Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Aitcheson
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Stöße als Signal zum Sammeln. Inzwischen hätten sich die Engländer sicherlich gegen fitz Osbern zusammengeschart, und jeder Vorteil, den er durch seinen Überraschungsangriff gewonnen haben mochte, würde bald verloren sein. Übelkeit breitete sich in meinem Magen aus. Wir waren gescheitert.
    In dem Moment bemerkte ich, dass einige Engländer, zumindest in den vorderen Gliedern, aufgehört hatten, nach vorne zu drängen, sondern nur noch dort standen, als wären sie unsicher, ob sie weiterhin angreifen oder fliehen sollten. Die Hörner erklangen noch einmal, und dieses Mal erkannte ich, dass sie nicht aus der Stadt kamen, sondern aus unserem Rücken.
    Ich riskierte einen Blick über die Schulter, zwischen den Köpfen von Radulf und Godefroi hindurch. Kettenpanzer und Speerspitzen glänzten im Mondlicht, und es flogen Fähnchen, Pferde galoppierten, und als ich mich wieder zum Feind hin umdrehte, ertappte ich mich plötzlich dabei, wie ich lachte, und meine Arme waren mit frischer Energie erfüllt.
    »Vorwärts«, schrie ich.
    Der Feind wankte. Die vorne im Schildwall standen, hatten bemerkt, was da vor sich ging, und zögerten, aber die dahinter konnten nichts sehen und versuchten weiterhin, nach vorne zu drängen. In solchen Momenten der Unentschlossenheit lag das Schicksal einer Schlacht, und ich wusste, dass wir diese Gelegenheit beim Schopf packen mussten.
    Ich griff an in der Hoffnung, dass Eudo und die anderen folgen würden, und schwang meine Klinge in den Schild des großen Mannes vor mir. Der Schlag erschütterte meinen Arm, als die Schneide durch den Lederrand schnitt und sich ins Holz vergrub. Er schrie, während er nach hinten stolperte und dabei immer noch seinen zerbrochenen Schild festhielt, obwohl dieser jetzt so gut wie nutzlos war. Ich setzte nach und rammte die Spitze meines Schwerts gegen seine Brust; er versuchte, sie abzublocken, aber vergeblich, denn der Stahl durchbrach das Holz und fand sein Herz.
    Jetzt konnte man das Geräusch von Hufen hören, die auf die Erde trommelten, und es schien, als hätten noch mehr Feinde gemerkt, in welcher Gefahr sie schwebten, denn einige von denen weiter hinten ließen ihre Kameraden im Stich, drehten sich um und rannten davon.
    Ihr Schildwall zerbrach, und obwohl wir nur sechs Mann zählten, waren wir mitten unter ihnen, fielen über sie her, frohlockten in der Freude des Kampfs, kosteten die Herrlichkeit des Tötens aus und forderten diejenigen, die uns standhielten, heraus, den Tod durch unsere Schwerter zu finden. Dann ergriffen sie beinahe alle wie ein Mann die Flucht, hielten auf die Sicherheit der Seitenstraßen zu, flohen in Richtung der Brücke, überall hin, wo sie sich verstecken konnten.
    Das Tor gehörte uns, und jetzt kam eine Kolonne von Reitern hindurch, die Lanzen eingelegt und bereit zuzuschlagen – sie ritten in vollem Galopp, wirbelten Erde und Steine auf, und auf ihren Fähnchen sah ich den vertrauten goldenen Löwen auf einem roten Feld.
    »Für die Normandie und König Guillaume!«, rief ich und richtete mein Schwert in den Himmel. Eudo und Wace nahmen den Schrei auf, und Radulf, Godefroi und Philippe schlossen sich uns an.
    Ich steckte das Schwert in die Scheide, löste den Helmriemen und zog meine Bundhaube zurück, während ich mir den Schweiß von der Stirn wischte. Ich hielt nach dem König oder nach Robert oder irgendeinem anderen Lord Ausschau, den ich vielleicht erkannt hätte, aber sie waren nicht da, oder zumindest nicht in der Vorhut. Denn die Kolonne der Ritter riss nicht ab, zunächst Ritter, dann Speerträger und Bogenschützen. Und dann sah ich König Guillaume, der mit dem hinter ihm herfliegenden Helmschwanz in seinem Kettenpanzer prächtig anzuschauen war, mit einem seiner Vasallen an der Seite, der dasselbe Banner trug, das vor ein paar Stunden noch über dem Lager geweht hatte. Und nicht weit hinter ihm war der Sohn des Vicomtes mit Ansculf und Urse und seinen restlichen Männern neben sich, die sechs Pferde ohne Reiter mit sich führten.
    »Mylord!«, rief ich ihm zu und winkte, um ihn auf uns aufmerksam zu machen. »Robert!«
    Sein Blick fiel auf mich, und er kam zu der Stelle geritten, wo wir am Straßenrand standen. Seine Männer reichten uns die Zügel unserer Pferde hinunter. Ich schaute nach dem weißen Stern auf der Stirn, der mein Tier kennzeichnete, und schwang mich in den Sattel.
    »Es ist gut, Euch zu sehen, Tancred«, sagte Robert.
    »Euch ebenfalls, Mylord.«
    Ich bemerkte, dass er zwei Lanzen

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