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Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Aitcheson
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bewegen.
    »Zieht weiter«, rief Wace, »zieht so fest ihr könnt!«
    Das Knirschen hörte auf, und ich spürte, wie sich der Torflügel zu öffnen begann. Hinter mir konnte ich die Schreie der Engländer lauter werden hören, aber ich wagte nicht, den Kopf zu drehen. Meine Arme brannten vor Schmerzen, und ich wollte aufhören, wusste aber, dass ich das nicht durfte. Ganz langsam wurde der Spalt breiter, sodass zuerst einer, dann zwei Mann leicht hindurchreiten konnten, und dann noch breiter, bis wir beiseitetraten und das Holz auf beiden Seiten mit lautem Widerhall gegen die Wände des Torhauses krachten.
    Falls der König ein Signal brauchte, um mit seinem Angriff zu beginnen, so hatten wir das von uns Verlangte erfüllt: Das Tor zu Eoferwic stand offen.
    Doch jetzt hatten wir unsere eigene Schlacht zu schlagen, als der Feind zu Dutzenden wie eine Sturzflut auf uns eingestürmt kam, mit vom Mondlicht weißen Gesichtern, während der Stahl ihrer Klingen ihre Wut widerspiegelte.
    »Schildwall«, rief ich und packte die Riemen meines eigenen Schildes fester. »Haltet das Tor!«
    Ich zog mich zurück, bis ich genau unter dem Bogen des Torhauses stand. Es war ein schmaler Raum, gerade so breit, dass drei Männer nebeneinander kämpfen konnten, oder sechs Männer in zwei Glieder gestaffelt. Zumindest konnten wir nicht seitlich umgangen werden, aber als ich mir wieder die Anzahl der Feinde ansah, ergriff mich blanke Verzweiflung. Ich schaute über die Schulter, weil ich hoffte, gepanzerte Ritter aus der Nacht angreifen zu sehen, aber da war nichts, nur Dunkelheit. Wir hatten keine Wahl und mussten hier die Stellung halten, wenn wir Erfolg haben wollten.
    Wace und Eudo stellten sich rechts und links neben mir auf, und wir ließen die Schilde einander überlappen und pflanzten die Füße fest auf den Boden, um die Angreifer in Empfang zu nehmen, während Malets Männer sich hinter uns postierten: Alle waren mir so nahe, dass ich ihren Schweiß und das Blut der Feinde riechen konnte, von dem ihre Kettenpanzer durchnässt waren. Ihre Atemgeräusche dröhnten in meinen Ohren.
    »Töten wir die Hunde«, rief Eudo und schlug mit dem Schwert gegen seinen Schild. »Töten wir sie!«
    Nicht, dass wir hätten ermuntert werden müssen, denn sie waren an uns dran, und ihre Schildbuckel schlugen mit Getöse gegen unsere. Ich taumelte unter der Wucht ihres Angriffs zurück, aber Radulf war hinter mir, und unsere kurze Schlachtreihe hielt stand.
    Vor mir entblößte ein Engländer seine abgebrochenen Zähne, und sein Atem schlug mir entgegen, während er versuchte, nach meinen Beinen zu schlagen, aber ich wehrte seinen Hieb mit der Spitze meines Schild ab, in der sich sein Sachs verfing, und ließ mein Schwert auf seinen bloßen Hinterkopf niedersausen. Er fiel zu meinen Füßen, aber ich hatte keine Zeit, mich zu beglückwünschen, weil ein anderer Mann über seine Leiche trat, um seinen Platz einzunehmen. Er war größer, und er trug auch einen Helm. Er hob den Speer hoch und stieß zu, und ich erhob meinen Schild, um den Stoß abzuwehren, und merkte zu spät, dass ich mir unten eine Blöße gegeben hatte, als einer seiner Freunde nach mir stieß. Ich hatte Glück, denn es war ein schwacher Stoß, der von meinen Beinlingen abprallte
    »Wir können sie nicht aufhalten«, sagte Radulf. »Es sind zu viele!«
    »Haltet die Stellung!«, rief ich laut, seine Stimme übertönend. »Bleibt stehen!«
    Aber ich wusste, er hatte recht. Der Feind stimmte vereint ein Gebrüll an, und dann begannen sie alle zugleich gegen unsere Schilde zu drücken. Wir hatten nicht genug Männer hinter uns und wurden plötzlich nach hinten, unter das Torhaus, gedrückt.
    »Haltet die Stellung!«, rief ich wieder, aber es war vergebens, denn sie waren zu Dutzenden, und wir waren nicht stark genug, sie in Schach zu halten. Ich biss die Zähne zusammen, legte all meine Willenskraft in meinen Schildarm, aber es war nicht ausreichend. Wir waren dabei, an Boden zu verlieren, das Tor zu verlieren, die Schlacht zu verlieren …
    Der große Engländer hob den Speer, bereit, wieder zuzustoßen, aber diesmal fiel ich nicht auf den gleichen Trick herein, hielt den Schild, wo er war, und machte stattdessen mit dem Schwert einen Ausfall nach oben und in sein Gesicht. Er rechnete nicht damit, und als ich seinen Helm traf, taumelte er benommen mitten in seine Kameraden zurück, und der Feind kam für einen Augenblick zum Stillstand.
    Einmal mehr ertönten die Hörner: zwei scharfe

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