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Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Aitcheson
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bei einem meiner Güter an Land gehen werdet, einem Ort namens Alchebarge. Dort könnt ihr euch Pferde nehmen, bevor ihr auf der alten Straße nach Süden bis zu einer Stadt namens Lincolia weiterreitet, und von dort nach Lundene. Ælfwold kennt das Land gut; Ihr könnt ihm vertrauen, falls Ihr Euch je unsicher seid, welchen Weg Ihr nehmen sollt.«
    »Ich verstehe«, sagte ich.
    »Es gibt noch eine Sache.« Er zog einen Lederbeutel aus seiner Jacke hervor und gab ihn mir.
    Ich nahm ihn, fühlte sein Gewicht und das Klimpern von Metall in seinem Innern. Ich knüpfte den Kordelzug auf und kippte den Inhalt auf meine Handfläche. Ein Strom von Silbermünzen ergoss sich, der sich kalt anfühlte und im Kerzenlicht funkelte.
    »Das sollte genug sein, um unterwegs für Proviant, Übernachtungen in Wirtshäusern und was Ihr sonst noch brauchen mögt, zu bezahlen«, sagte Malet. »Falls Ihr jedoch bei Eurer Ankunft in Lundene feststellt, dass Ihr mehr benötigt, so wendet Euch an meinen Verwalter Wigod, und er wird Euch mit allen Notwendigkeiten für Euren Weg nach Wiltune und zurück versorgen.«
    Wigod. Ein weiterer englischer Name. Ich fragte mich, wie viele Engländer der Vicomte noch in seinen Diensten hatte.
    »Ich vertraue darauf, dass Ihr mich nicht enttäuscht«, sagte der Vicomte und schaute mich fest mit seinen blauen Augen an.
    »Nein, Mylord«, sagte ich. Er hatte mir diese Verantwortung übertragen, und meine Schuld ihm gegenüber würde erst getilgt sein, wenn ich ihr gerecht geworden wäre. »Ich werde Euch nicht enttäuschen.«
    Er machte den Eindruck, als wolle er noch etwas sagen, aber in dem Moment wurde das Tor aufgestoßen. Ich hob eine Hand, um meine Augen vor dem grellen Licht, das die Kapelle erfüllte, abzuschirmen. Der Mann, der hereinkam, trug einen Kettenpanzer und hielt seinen Helm unter dem Arm. Da sein Gesicht im Schatten lag und die Sonne hinter ihm stand, brauchte ich einen Moment, um ihn zu erkennen, aber als er über die Steinfliesen zu uns eilte, erkannte ich sein langes Kinn und seine hohe Stirn. Es war Gilbert de Gand.
    »Lord Guillaume«, sagte er. Entweder hatte er mich nicht gesehen, oder es war ihm gleichgültig, aber ausnahmsweise war seine arrogante Miene verschwunden und durch einen besorgten Gesichtsausdruck ersetzt.
    »Was ist los?«, wollte Malet wissen.
    »Draußen ist ein Mann, der Euch zu sehen wünscht. Ein Abgesandter des Feindes. Er ist vor weniger als einer halben Stunde am Stadttor eingetroffen.«
    »Ein Abgesandter? Was will er?«
    »Es hat den Anschein, als wollte der Anführer der Rebellen sich mit Euch treffen«, sagte Gilbert. »Um über Bedingungen zu verhandeln.«
    Malet blieb still. Ich dachte an die Zweifel, die er vor wenigen Augenblicken mir gegenüber zum Ausdruck gebracht hatte, und fragte mich, was ihm durch den Kopf ging. So schwierig unsere Lage war, würde er Eoferwic doch sicher nicht aus freien Stücken preisgeben, oder? Gilbert beobachtete ihn sorgfältig, während er auf eine Antwort wartete. Ich fragte mich, ob Malet ihm so viel anvertraut hatte wie mir.
    »Ich werde mit diesem Mann sprechen«, sagte der Vicomte schließlich. Er schritt auf das Tor der Kapelle zu. »Wo ist er jetzt?«
    Er musste nicht weit suchen. Der Abgesandte saß breitbeinig auf einem braunen Schlachtross in der Mitte des Übungshofs und wartete. Eine Menge von Rittern und Dienstboten hatte sich versammelt, um ihn zu beobachten. Er war gebaut wie ein Bär und gekleidet wie ein Krieger mit Helm und lederner Jacke und einer Schwertscheide an seinem Gürtel. Falls er auch nur ein bisschen nervös war, weil er von so vielen Franzosen umgeben war, zeigte er es nicht. Tatsächlich machte er den Eindruck, als würde er die Aufmerksamkeit genießen, grinste breit und nahm jede ihm entgegengeschleuderte Beleidigung hin, als wäre sie eine Auszeichnung.
    Er beugte den Kopf, als er den Vicomte sah. »Guillaume Malet, Seigneur de Graville auf der anderen Seite des Meeres«, sagte er, über die französischen Wörter ein wenig stolpernd. »Mein Herr sendet Euch seine Grüße …«
    »Verschont mich mit den Höflichkeiten«, unterbrach Malet ihn. »Wer ist Euer Herr?«
    »Eadgar«, erwiderte der Gesandte so laut, dass jeder im Burghof ihn hören konnte, »Sohn von Eadweard, Sohn von Eadmund, Sohn von Æthelred, aus dem Geschlecht von Cerdic.«
    »Ihr meint Eadgar Ætheling?«, fragte Malet.
    Der Gesandte nickte. »Er würde mit Euch noch heute Abend sprechen, falls Ihr bereit seid.«
    Als

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