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Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Aitcheson
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beieinander: mindestens ein Dutzend, vielleicht sogar mehr.
    Es war eine Flotte.

Vierzehn
    •
    I ch fluchte halblaut, drehte mich und machte mich auf den Weg zum Heck. Eudo war schon aufgestanden, aber Radulf, Godefroi und Philippe hatten noch nicht gemerkt, dass irgendwas nicht stimmte, und würfelten immer noch. Ich trat ihre Alebecher um, deren Inhalt sich auf die Deckplanken ergoss.
    »Steht auf«, sagte ich über ihre Proteste hinweg. »Zu den Waffen, ihr alle.« Ich begab mich hinunter zwischen die Ruderer – von denen viele nach einem Tag fast ständiger Anstrengung erschöpft aussahen – und eilte so schnell ich konnte über die schmale Beplankung durch die Mitte des Schiffs. »Aubert!«
    »Ich sehe sie«, sagte er.
    Einige der Männer waren langsamer geworden, andere hatten völlig aufgehört zu rudern, um über die Schultern nach der Reihe von Schiffen zu schauen, während Wasser von den Enden ihrer ruhenden Riemenblätter tropfte.
    »Rudert«, brüllte ich sie an. »Ihr werdet nicht fürs Rumsitzen bezahlt!«
    Ich kam an der Heckplattform an und stieg hoch neben Aubert, der fest an der Ruderpinne zog. »Das sind Langschiffe wie unseres«, sagte er. »Für Geschwindigkeit gebaut. Für den Krieg.«
    »Könnten es nicht einige von unseren sein?«
    Er schüttelte den Kopf. »Wenn eine Flotte von uns in diesem Teil des Landes unterwegs wäre, hätte ich bestimmt davon gehört.«
    Ich fluchte, weil ich wusste, was das bedeutete. Schließlich war eine englische Armee erst am gestrigen Abend vor den Toren von Eoferwic erschienen. Dass wir jetzt eine unbekannte Gruppe von Schiffen stromaufwärts fahren sahen, konnte in meinen Augen kein reiner Zufall sein.
    »Haben sie uns gesehen?«, fragte Wace, als er bei uns ankam.
    »So sicher, wie wir sie gesehen haben«, erwiderte Aubert. Er zog fester an der Ruderpinne, lehnte sich auf den Fersen dagegen und setzte sein ganzes Körpergewicht ein, um den Bug nach Steuerbord herumzubringen, weg von den Schiffen zu unserer Linken, aus der Strommitte heraus und zum Südufer hinüber. Die Ruderpinne ächzte unter der Belastung, und ich hoffte nur, dass sie nicht brach. Wenn das geschah, ließe sich ein Kampf kaum noch vermeiden.
    »Nehmt die Trommel«, sagte der Schiffmeister und wies mit dem Kopf dorthin, wo sie neben seiner Schiffskiste zu meinen Füßen lag.
    Ich hob sie auf. Es war ein großes Instrument, schwerer, als es aussah, und ich hielt es in meiner Armbeuge, wie ich es den Schiffmeister selber hatte tun sehen.
    »Aber was machen wir?«, fragte ich. »Können wir das Schiff wenden?«
    »Bis wir das geschafft haben, sind sie mit Sicherheit bei uns«, sagte Aubrey.
    »Also versuchen wir ihnen zu entkommen?«
    »Wir können es versuchen.« Er warf mir einen Blick zu. Sein Gesicht war blass geworden, und ich sah die Unsicherheit in seinen Augen.
    »Kümmere dich um die Damen«, sagte ich zu Wace. »Bring sie unter Deck und sorge dafür, dass sie in Sicherheit sind.« Ich durfte nicht riskieren, dass sie Pfeilen und Speeren ausgesetzt waren, und was sonst noch in unsere Richtung kommen könnte.
    Wace nickte und eilte zurück zu der Plattform am Bug, wo Elise und Beatrice mit Panik im Blick standen. Aber ich würde sie ihm überlassen müssen, denn in diesem Moment ertönte ein Horn von der anderen Seite des Flusses, und ich bemerkte, dass zwei der Schiffe, die uns am nächsten waren, sich von den übrigen lösten und auf uns zukamen. Ihre Riemenblätter bewegten sich im Einklang, und ihr Drachenbug stieg empor, während sie über das schwarze Wasser glitten. Sie fuhren nicht direkt auf uns zu, sondern versuchten uns den Weg bis zur nächsten Flussbiegung abzuschneiden. Unsere einzige Chance bestand also darin, dort vor ihnen anzukommen, weil wir sonst ohne Hoffnung zu entkommen in der Falle saßen.
    »Los schon, ihr Hurensöhne«, rief ich unseren Männern zu und begann, einen regelmäßigen Rhythmus auf der Trommel zu schlagen. »Pullt!«
    Ich spürte unter meinen Füßen, wie das Schiff einen Satz nach vorn machte und sich dabei von einer Seite auf die andere wiegte. Nicht alle Ruderer pullten im Takt zu meinem Trommeln, und die von ihren Blättern erzeugten Wellen kreuzten einander und behinderten den Schlag ihres Nachbarn.
    »Mit mir!«, brüllte ich und spürte, wie mir der Schweiß ausbrach. »Hört zu!« Ich schlug lauter auf die Trommel, zunächst etwas langsamer, damit sie alle gemeinsam pullten, aber ich wollte nicht zu viel Tempo verlieren, und sobald ich

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