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Der Pakt der Wächter: Roman

Der Pakt der Wächter: Roman

Titel: Der Pakt der Wächter: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Egeland
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USA?«
    »Bjørn, du musst verstehen... Am Ende warst du stärker überwacht als ein der Spionage verdächtiger CIA-Agent! Der Scheich hat seine Männer überall. Im Schimmer-Institut. Im SIS. Im Zentralinstitut für Denkmalpflege. Wir wussten natürlich, dass Laura für dich arbeitet. Und wir wissen ebenfalls, dass die Wächter seinerzeit die Mumie und die Texte von Island über Grönland weiter hierher nach Vinland gebracht haben.«
    »Und jetzt? Was passiert jetzt?«
    »Die Thingvellirrollen können dich unendlich reich machen.«
    »Unendlich reich...« Ich wiederhole die Worte mit einem Unterton abwesender Ironie. Mit Geld geht es mir wie mit Frauen. Ich begehre sie hauptsächlich in meiner Fantasie.
    »Denk darüber nach. Ein Leben im Luxus. Eine Villa mit Swimmingpool. Sportwagen. Ferien an der französischen Riviera und in der Karibik. Jahrgangsweine. Filetstückchen. Hübsche Frauen.«
    Jeder normale Mann hätte sicher mit dem Gedanken gespielt. Aber mich macht so etwas trotzig. Stuart interpretiert mein Schweigen fälschlicherweise als ernsthaftes In-Erwägung-Ziehen.
    »Der Scheich wäre bereit, dir zehn Millionen Dollar für die Thingvellirrollen zu zahlen.«
    »Zehn Millionen Dollar.« Ich lasse mir den Betrag auf der Zunge zergehen. »Was macht diesen Text so unendlich wertvoll?«
    »Zehn Millionen Dollar!«
    »Ich habe keine Ahnung, wo er sich befindet.«
    Das ist noch nicht mal eine Lüge, nur eine winzige Abweichung von der Wahrheit.
    »Fünfzehn Millionen?«
    Ich schüttele den Kopf. »Um das Kind beim Namen zu nennen...«
     
    Das FBI klopft nicht an die Tür. Es fällt mit ihr ins Haus.
    Mit einem gewaltigen Krachen wird die Tür im Nebenzimmer mit einem Rammbock gesprengt. Eine Blendgranate detoniert. Trampelnde Schritte. Lautes Geschrei.
    » FBI! Down! Down! Down! FBI! «
    In Rom habe ich gelernt, wie die Angriffstruppe der Polizei einen Raum stürmt. Die Vorgehensweise ist überall auf der Welt die gleiche. Sie kommen, wenn du es am wenigsten erwartest. Und sie kommen schnell und gnadenlos und veranstalten ein Heidenspektakel.
    » Down! Down! Down! «
    Weder Stuart noch ich rühren uns.
    Die Tür zu unserem Zimmer wird aufgetreten. Drei bewaffnete Polizisten stürmen herein.
    » FBI! Down! Down! Down! «
    Das ist keine Bitte, sondern die Androhung eines jähen und schnellen Todes, wenn wir nicht auf der Stelle tun, was sie sagen.
    Wie schmelzendes Eis rutsche ich aus dem Sofa auf den Boden.
    »FBI!«, schreien sie noch einmal. Für den Fall, dass wir taub oder extrem träge in der Birne sind.
    Stuart hebt die Hände. »Da muss ein Missverständnis vorliegen...«
    » Down! Down! Down! «
    Stuart rutscht ebenfalls, wenn auch widerstrebend, auf den Boden. Als wäre dieses Theater gänzlich unter seiner Würde. Er sieht mich an. Dann spreizt er die Arme und Beine.
    » Cleared! «, ruft einer der FBI-Männer.
    Polizisten trampeln ins Zimmer. Einige sehen aus wie Frontkämpfer eines intergalaktischen Raumschiffes. Andere tragen Windjacken mit dem großen gelben Logo des FBI. Wieder andere tragen eine MP5, einige Pumpguns, einige Pistolen. Ganz zum Schluss kommen die Agenten im Anzug.
    »Herr Beltø?«, fragt einer der Agenten.
    » Yes Sir! «
    Er hilft mir auf die Beine und reicht mir meine Krücken. »Wir würden uns gerne mit Ihnen unterhalten.«

9
     
    Den Rest des Tages und Abends verbringen Laura und ich beim FBI.
    Hassan, Stuart und die ganze Bande wegen diverser Morde und Mordversuche in drei europäischen Ländern dranzukriegen, ist schwierig. Mit Ausnahme von Stuart sind alle Araber. Muslime. Mit Handfeuerwaffen bewaffnet, für die sie keinen Waffenschein haben.
    »Islamistische Terroristen«, wiederhole ich immer wieder.
    Ich habe keine Ahnung, was mit Stuart und seinen Gefolgsleuten passieren wird. Aber aller Voraussicht nach werden sie so schnell nicht wieder auf freien Fuß kommen.
    Als wir endlich fertig sind, taumeln Laura und ich hinaus in die Washingtoner Nacht. Wir essen in einem japanischen Fastfood-Restaurant, bevor wir mit einem Taxi in unser Hotel fahren.

10
     
    Am nächsten Tag kaufe ich mir ein nagelneues Handy, das auf den Namen von einem von Lauras Freunden registriert wird. Ich schicke die Nummer nur an eine Handvoll Menschen, denen ich vertraue. Terje Lønn Erichsen ist einer von ihnen.
    Gemeinsam schaffen wir es im Laufe der nächsten vierundzwanzig Stunden, den Code zu knacken.
    Ich habe ihm die Fotos von dem Pergament geschickt, und mit je einem eigenen Ausdruck vor

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