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Der Pakt der Wächter: Roman

Der Pakt der Wächter: Roman

Titel: Der Pakt der Wächter: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Egeland
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der VIII. von England den Bau des Miércolespalastes finanziert haben, um die Familie Rodriquez nach einem Skandal aus Europa fernzuhalten, und zu guter Letzt soll auch noch Leonardo da Vinci die Sforza-Dynastie in Mailand überredet haben, den Palast mit dem vorausschauenden Plan zu bauen, einen aristokratischen Brückenkopf in der neuen Welt zu etablieren. Um die Wahrheit zu sagen, weiß niemand etwas Genaues über die Herkunft der Familie Rodriquez, bevor sie im 16. Jahrhundert nach Santo Domingo kam, den Miércolespalast baute, einzog und die Pforten mit einem Knall hinter sich schloss, der noch immer in der Geschichte nachhallt.
    Miércoles .
    Das spanische Wort für Mittwoch. Das Wort wird von dem römischen Gott Merkur abgeleitet, dem Gott, der bei den Germanen Wotan hieß (Woden, Wōdinaz ) und bei den Norwegern Odin. Englisch heißt es Wednesday, eine Ableitung von Wēdnes dæg , so wie Odin dem skandinavischen onsdag seinen Namen gegeben hat (Odins Tag).
    Der Miércolespalast.
    Der Mittwochspalast.
    Odins Palast …
    Laura zeigt auf die schwarzweiße Fotografie des Wappenschildes der menschenscheuen Adelsfamilie Rodriquez.
    Umgeben von Drachen, Löwen und schwertschwingenden Seraphinen sehe ich drei bekannte Symbole.
    Anch, Ty und Kreuz.

Zwischenspiel
     

     
    Bårds Geschichte (III)
     
    König Olav kämpfte jetzt mutig und stark.
Er hieb auf Thorgeir von Kvistad ein und traf ihn
mitten im Gesicht, so dass der Nasenschutz
von Thorgeirs Helm zerbrach und das Schwert
unterhalb der Augen so tief in seinen Schädel eindrang,
dass sich die obere Hälfte beinahe vom Rest löste.
    SNORRI
     
     
     
Du stammst aus dem unsterblichen Äon Barbelo.
    JUDASEVANGELIUM
     
    Er fröstelte in der klammen Klosterzelle und schlang den Umhang enger um sich. Dann tauchte er die frisch gespitzte Feder in das Tintenfässchen. Abends, wenn die Sonne untergegangen war, schrieb er im blassen Licht zweier Talglichter, die die Mönche jeden Morgen erneuerten. Der Duft des schmelzenden Talgs mischte sich mit dem scharfen Geruch der Tinte und den Düften, die aus der Küche zu ihm nach oben stiegen: Fisch, gekochter Kohl oder Hammelfleisch. Manchmal hörte er das Lachen der Mönche – es brachte ihn immer zum Lächeln -, und später, wenn sich die Mönche zum abendlichen Singen versammelt hatten, schloss er seine Augen, um dem Wohlklang ihrer Stimmen zu lauschen. Der Küstennebel hatte die Konturen der Inseln, Berge und des Meeres vor seiner Fensteröffnung verwischt. Oft musste er in diesen Abendstunden an das Gefühl denken, das ihn erfüllt hatte, als er nach dem langen Raubzug an Bord des Schiffes stand und sich vor ihnen das ...

AUSZUG AUS BÅRDS GESCHICHTE
     
    …Land aus dem Nebel erhob, die heimische Küste. Wir waren zu Hause! Sogar König Olav verschlug es vor Freude den Atem. Der Einzige von uns, der sich nicht über den Anblick der Gebirge und Fjorde zu freuen schien, war Asim. Er stand still und mit ernstem Gesicht an der Reling und starrte finster an Land.

     
    Nachdem sie Land gesichtet hatten, hielt König Olav zuerst südlichen und später östlichen Kurs und segelte gemeinsam mit hundert seiner treuesten Männer zur Küste von Viken. Von hier aus ging der König des Meeres zu Fuß nach Hause zum Hof seiner Mutter Åsta und seines Stiefvaters.
    Es ist viel gesagt worden über die Bestrebungen des Königs, das Christentum in Norwegen einzuführen. Ich, der ich in all diesen Jahren treu an der Seite meines Königs gestanden habe, erkenne vieles von dem, was heute darüber berichtet wird, nicht wieder. Das Reich, das seinen gemeinsamen König empfing, war gespalten; eher ein buntes Sammelsurium aus Stämmen und Sippen als ein geeintes Land; ein Flickenteppich selbstständiger Religionen unter der Herrschaft eigenmächtiger Häuptlinge und Kleinkönige. Bevor Olav das Land christianisieren konnte, musste er es einen. Und dabei standen ihm keine Engel zur Seite, wie sie es im Südwesten des Landes behaupteten. Auch öffneten sich keine himmlischen Pforten, wie sie es im Westen glaubten. Christus der Herr stand niemals an der Seite des Königs. O nein. Die Einführung des neuen Glaubens war ein hartes Stück Arbeit. Das nicht ohne Bestrafung und Züchtigung auskam! Olav sprach dafür bei den Kleinkönigen, Häuptlingen und Großbauern in Oppland vor. Sie erkannten ihn als ihren König an. Dann übernahm er der Reihe nach auch in Viken, Agder, Trøndelag und im Landesinneren Trøndelags die Macht. Nachdem er die

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