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Der Pakt der Wächter: Roman

Der Pakt der Wächter: Roman

Titel: Der Pakt der Wächter: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Egeland
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…«
    »Mehr? Aber was ? Und wo ? Wovon redest du?«
    »Ich weiß, wo . Aber ich weiß nicht, was .«
    »Und was willst du damit sagen?«
    »Ich glaube, ich habe ein weiteres Rätsel gelöst.«
    »Noch eins? Bjørn, haben wir nicht so schon genug Probleme am Hals?«
    »Der Runenstein führt zu einem Ort, der nichts mit dem Pentagramm zu tun hat.«
    »O nein.«
    »∅yvind, was hältst du davon, dich einer erneuten Expedition anzuschließen?«

5
     
    Pflichtbewusst rufe ich Ragnhild an und sage ihr, dass ich für ein paar Tage wegmuss.
    »Bjørn, aber …«
    »Ich habe auch mein Notsignal dabei!«
    »Sie haben doch mitbekommen, was das beim letzten Mal für einen Aufruhr gegeben hat.«
    »Ich habe die Grabkammer gefunden.«
    »Sie sind suspendiert worden.«
    Ihr Tonfall erinnert mich an den von Mama.

Die Stabkirchen
     

1
     
    Die Stabkirche von Urnes steht auf einer Anhöhe, von der man den Lusterfjord am Ende des Sognefjords überblicken kann. Majestätische Bergwände rahmen den lang gestreckten Fjord. Der Turm und die Dachkonstruktion der Kirche werfen scharfe Schatten über den Friedhof. Davor erstreckt sich blank und kalt der Fjord. Irgendwo bellt ein Hund.
    Wie die meisten Stabkirchen hat das Gebäude mehrere verschachtelte Dächer, die den hoch in den Himmel ragenden Turm tragen. Das Holz ist teerschwarz und rau. Die Verzierungen, Überbleibsel von zwei älteren Kirchen, die auf dem Grundstück gestanden haben, sind letzte Zeugen der Wikingerzeit. Kunstvolle Holzschnitzereien, breite und schmale Schlingen, Bogen und Kreise verzieren die Wände.
    »Bjørn!«
    In der Dämmerung vermischt sich der Duft von altem Holz mit dem scharfen Geruch des traditionell hergestellten Holzteers. Øyvinds Flüstern vibriert vor unterdrückter Spannung. Ich laufe zu ihm. Er untersucht gerade die Schnitzereien an einer Art Säule – und tippt auf uns nur allzu bekannte Zeichen im Holz: Anch, Ty und Kreuz.
    Wir winken Vibeke Wiik vom Verein für Denkmalschutz zu uns herüber. Wir haben ihr mit keiner Silbe verraten, wonach wir suchen – ehrlich gesagt, wissen wir das selber nicht so genau -, aber schon die bloße Aussicht, Urnes könnte etwas mit dem Fund der Grabkammer im Lysekloster zu tun haben, macht Vibeke vom Denkmalschutzverein uns gegenüber mehr als hilfsbereit. Sie hat die Kirche für uns aufgeschlossen und uns herumgeführt, um uns dann in Ruhe unsere Untersuchungen durchführen zu lassen, während sie sich vorne am Altar eigenen Arbeiten widmet. Und so haben Øyvind und ich in den letzten Stunden alle möglichen Inschriften, Schnitzarbeiten und Verzierungen unter die Lupe genommen.
    »Ach, das«, sagt sie ein wenig enttäuscht, als wir sie nach den Symbolen befragen. »Unsere Konservatoren gehen davon aus, dass der Schnitzer die Symbole eingearbeitet hat, um Kraft aus unterschiedlichen Religionen für sich zu erbitten. Nicht alle Norweger waren fest im christlichen Glauben verwurzelt. Diese merkwürdige Symbolkombination findet sich übrigens in etlichen Holzornamenten aus der Zeit zwischen 1100 und 1500 wieder.«
    Øyvind und ich machen uns mit Feuereifer an die Untersuchung der Schnitzarbeiten. In norwegischen Stabkirchen gibt es jede Menge Runeninschriften. Mit diesen Symbolen hat der Schnitzer eine Spur hinterlassen. Eine Spur, die gefunden werden sollte. Aber nicht von irgendwem, sondern von einem Menschen, der das geheime Wissen besaß.
    Versteckt in einem Gewimmel aus Tierfiguren, mythologischen Symbolen und Runenzeichen entdecken wir Worte wie Heilig-Olav und Königsschrein und eine Inschrift, die übersetzt lautet: Die wir Olav den Heiligen bewachen .
    An mehreren Stellen fällt uns die Zahl Fünfzig auf, in lateinischer Schrift oder mit dem römischen Buchstaben L geschrieben. Wir finden die Formulierung Heil dem weisen Blåmann , ein Hinweis auf einen Ägypter oder Nordafrikaner, und die Inschrift Soldaten des Papstes und Des heiligen Kultes Amon-Ra würdige WÄCHTER . Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Ich habe noch nie etwas von päpstlichen Soldaten oder einem heiligen ägyptischen Kult in Norwegen gehört. Zumindest stimmen die ägyptischen Hinweise mit der Erwähnung von Ägypten im Snorri-Codex überein.
    »Jungs?« Vibekes Stimme erreicht uns aus einer entlegenen Ecke des Kirchenraumes. »Mir ist grad ein Gedanke gekommen – es ist nicht zufällig diese Krypta, die ihr sucht?«
    Sie hat eine Klappe im Boden geöffnet und mit einem Haken an der Wand arretiert. Aus dem Loch steigt ein

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