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Der Pakt des Seelensammlers (German Edition)

Der Pakt des Seelensammlers (German Edition)

Titel: Der Pakt des Seelensammlers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krüger
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»Sie ist gestürzt, wie Mr. Jones schon sagte.«
    »Ja.« Erik schüttelte den Kopf. »Ich weiß, dass Sie Ihren Chef decken wollen.«
    »Nein, ich weiß nicht, was geschehen ist!« rief Jack. »Ich habe die Wunde gesehen, ja, aber nein - keine Ahnung, ob sie vom Sturz oder von etwas anderem stammt!«
    Die Weißen, Jack. Es waren die Weißen. Die Wei-ei-ei-ei-ßen!
    »Glauben Sie, Mr. Jones hat die Sache hier noch unter Kontrolle?«
    »Das sollten Sie am besten ihn selbst fragen.« Jack betrachtete den Polizisten. »Darf ich Ihnen auch eine Frage stellen?«
    »Natürlich.«
    »Haben Sie eine Waffe dabei?« Wieso fragst du ihn das? Bist das wirklich du, der diese Frage stellt? Oder ... wer?
    Aus dem Gesichtsausdruck des Polizisten war nichts zu lesen. Ein richtiges Pokerface. »Warum stellen Sie mir diese Frage?«
    »Ich habe die Befürchtung, dass ... Kennen Sie den Spruch: Wenn eine Gruppe von fremden Menschen zusammen eingeschlossen ist, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie anfangen, sich gegenseitig umzubringen?« Woher hast du den denn, Jack?
    »Schon mal davon gehört, ja.«
    »Irgendjemand muss die Lage unter Kontrolle halten, oder nicht?« Jack lachte. »Wir brauchen einen Sheriff.«
    »Nun, glücklicherweise sind wir hier noch nicht so weit, von einer Lage außer Kontrolle sprechen zu müssen. Sollte es soweit kommen, dann ... werden wir sehen.«
    Er hatte die Frage nach seiner Waffe noch immer nicht beantwortet. Jack blickte auf und sah, dass sie ihr Weg zurück in die Empfangshalle geführt hatte.
    »Was ist denn hier los?«
    »Sieht ganz so aus, als wäre die Diskussion, die wir führen, auch anderswo geführt worden. Hier fragen sich offensichtlich noch mehr Leute, ob das da draußen ein Unfall war oder nicht.«
    Jack entdeckte John Lange im Streit mit den beiden O' Brians, er entdeckte auch eine jüngere Frau, die er bisher noch nicht gesehen hatte.
    Sie war schwanger.
    Eine Schwangere in einem Hotel, das keine Verbindung zur Außenwelt hatte.
    Na wunderbar. Was kam als nächstes?

27
    Jim war in seinem Büro, seine Knie schmerzten und draußen schneite es noch immer. Auf dem Display des Mobiltelefons, das er in den Händen hielt, war im Bereich der Empfangsbalken eine leere Fläche. Kein Empfang, nichts. Aus dem Hörer des Festnetztelefons drang statisches Rauschen.
    Das war alles beunruhigend, aber nicht so beunruhigend wie die Tatsache, dass noch immer keine Polizei eingetroffen war; nicht so beunruhigend wie die Tatsache, dass Henry noch immer nicht zurückgekehrt war, dass er noch immer irgendwo dort draußen war, allein und vielleicht tot.
    Und natürlich nicht so beunruhigend, wie ...
    Jim starrte zu den Fenstern seines Büros hinüber, und sah die Wunde der Toten vor seinem geistigen Auge. Die blutige, tiefe Fleischwunde. Er sah seit zwei Stunden (seit der nach einem Arzt schreiende John Lange an seine Tür geklopft hatte) nichts anderes mehr. Großer Gott, was? Was hatte die arme junge Frau dermaßen verunstaltet? Dieses Gefühl auf deiner Haut ... ist es Angst, Jim? Oder weil du sie berührt hast? Hast du Angst, Jimmy-Boy, weil dort draußen etwas ist, was du nicht unter Kontrolle hast? Zittern deshalb deine Finger, wenn du hinaus in den Schnee starrst?
    Jemand klopfte. Jim zuckte zusammen, als hätte ihm jemand eine Glocke gegen den Kopf geschlagen. Himmel, was war mit seinen Nerven?
    »Mr. Jones, ich denke Sie sollten aufmachen!«
    Er kannte die Stimme. Was will denn
er
schon wieder hier?
    »Was denn? Was wollen Sie, Carver? Sollten Sie nicht das Abendessen vorbereiten?« Jims Hand lag auf dem Türknauf.
    »Dort unten ist eine Diskussion im Gang. Sie sollten sich das anhören.«
    Jim öffnete die Tür. Da stand er, Carver. Das Schwein, der Versager. Der Revolver, Kaliber .45, im untersten Fach seines Schreibtischs. Jim blinzelte. Woher kamen diese Gedanken? »Was? Was meinen Sie damit?«
    Jack starrte ihn an und wieder ergriff Jim das unangenehme Gefühl, jemand las seine Gedanken. »Einige verlangen nach dem Satellitentelefon. Einige glauben nicht an den Unfall und wollen hier raus.«
    Oh Gott, wie habe ich das verdient? »Ich ...« Jim schluckte, um die staubige Trockenheit in seiner Kehle zu vertreiben. »Ich komme sofort.«
    »Gut. Es wird Zeit.«
    Gott, lass mich eine Lösung finden. Jim griff nach dem Satellitentelefon und folgte Carver nach unten. Seine rechte Hand, die die das Telefon hielt, zitterte heftig.

28
    Da waren die beiden O' Brians, Erik, John, Miranda, ein

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