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Der Pakt des Seelensammlers (German Edition)

Der Pakt des Seelensammlers (German Edition)

Titel: Der Pakt des Seelensammlers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krüger
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wirklich.
    Reverend Hopper faltete die Hände und senkte den Kopf. »Lasst uns ein Gebet sprechen für ihre Seele.«
    Jack senkte den Blick, aber er sah, dass Floyd am Rand der Gruppe nur dastand, rauchte und lächelte.
    »Linda Müller, so war ihr Name. Sie war gerade einmal einundzwanzig, aus Düsseldorf in Deutschland, sie war hier mit ihrem Freund Steffen, auf ihrem ersten gemeinsamen Ausflug. Sie wollte nicht sterben, sie hatte ihr ganzes Leben vor sich.«
    Betretenes Schweigen.
    »Linda Müller wurde ermordet.«
    Jack riss den Kopf hoch und starrte Hopper ins Gesicht. Eine Frau aus dem Hotelpersonal schrie auf.
    »Was reden Sie da?« rief Jim. »Verbreiten Sie keinen Unsinn! Es war ein Unfa-«
    »Sie wurde ermordet! Ermordet!« brüllte der Reverend, wie von Sinnen. »Und mehr werden sterben, ehe ihr alle es einseht, dass ihr dort draußen nicht sicher seit! Dort draußen lauert nichts als die Kälte und der Tod und die Dunkelheit und sie wartet nur darauf, das Hotel in ihren Griff zu nehmen!« Er blickte in die Menge und seine Augen funkelten. »Ich habe gesehen, was auf uns zukommt! Das Hotel wird untergehen! Wir haben einen Verräter unter uns, der euch alle nach draußen locken will! Findet ihn und gebt gut acht!«
    Er drehte sich um und rannte die Treppenstufen nach oben.
    Die Gruppe der Gäste verwandelte sich innerhalb von Sekunden in einen summenden Bienenschwarm. Einige der Zimmermädchen rannten davon, Jim taumelte zurück, stieß gegen die Rezeption und schlug die Klingel auf den Boden. Erik schlug die Hände vor dem Kopf zusammen - die anderen begannen wild zu gestikulieren und aufeinander einzureden.
    »Es reicht!« schrie Jim. »Hören Sie auf!«
    O' Brian stieß ihm einen Finger gegen die Brust. »Ich will wissen, was dort draußen wirklich geschehen ist!«
    »Sie hatte einen Unfall!«
    »Das ist eine Lüge und ich weiß es! Sagen Sie endlich die Wahrheit!«
    Jim stieß ihre Hand zur Seite. »Verschwinden Sie!«
    Und dann klatschte Floyd wieder in die Hände. Einige drehten sich zu ihm um. Nein, nicht er schon wieder.
    »Warum sparen wir uns nicht einfach diese Diskussion«, rief er laut, »gehen hinaus, steigen in unsere Wagen und fahren davon?«
    »Das ist eine gute Idee!« rief Helena Forster. »Wenn uns niemand zu Hilfe kommen will, dann müssen wir uns selbst helfen! Ich bin sicher nicht länger mit einem Verrückten zusammen im selben Hotel!«
    »Sie sind verrückt!« Lange war aufgesprungen. »Die Straßen sind unbefahrbar!«
    »Bleiben Sie hier! Alle!« schrie Jim. Sein Kopf hatte ein gefährliches Rot angenommen.
    »Ich werde nicht hier sitzen und warten! Das hier«, Forster schwenkte ihren Arm mit den Perlenketten durch die Empfangshalle, »das ist verrückt! Je länger wir hierbleiben, desto eher drehen wir alle durch!«
    »Das ist -«
    »Wer will mit mir kommen? Wer von euch schenkt sich dieses Gerede und verschwindet von hier? Da draußen stehen unsere Autos, nicht mal fünfzig Meter entfernt!«
    Irrsinn. Sie kommen keine dreißig Meter weit, dachte Jack. Nicht bei diesen Sichtverhältnissen. Nicht ... nicht, wenn dort draußen die Weißen sind. Die Weißen, Jack.
    »Ich komme mit«, sagte O' Brian. »Und mein Mann gewiss auch.«
    »Natürlich.«
    »Wir auch.« Zwei Zimmermädchen. »Wenn Sie uns mit in die Stadt nehmen wollen.«
    »Und ich.« Einer der Männer aus der Wäscherei.
    »Wir auch.« Drei Männer aus der Küche.
    »Wunderbar«, sagte Forster. »Dann lasst uns gehen.«
    »Es gibt da nur ein Problem.« An der Ausgangstür stand Bradley, einen großen Schlüssel in der Hand haltend. »Sie können nur dann raus, wenn die Tür offen ist. Und das ist sie nicht.«
     

29
    »Also wollen Sie uns darin hindern?« O' Brian trat einige Schritte zu Bradley hinüber, ihr Mann ging dicht hinter ihr.
    »Das gibt Ärger«, flüsterte Miranda in Jacks Ohr.
    Oh ja. Ärger lag in der Luft, Jack konnte ihn riechen. Der ekelhafte Gestank. »Verdammt.«
    »Ich will, dass Sie vernünftig bleiben, Mrs. O' Brian!« Bradleys Hand (die den Schlüssel hielt) zitterte. »Bleiben Sie hier! Ihr alle, bleibt hier! Sie können nicht einschätzen, wie schlecht die Wetterlage draußen wirklich ist!«
    »Geben Sie den Schlüssel her! Sofort!«
    »Nein!«
    »Sofort!«
    Jack sah, wie sich Floyd einige Meter nach vorne bewegte, dicht neben Richter, dem er etwas ins Ohr flüsterte. Richter nickte.
    »Meine Dame!«
    O' Brian sah sich nach ihm um. »Was wollen Sie? Auch hinaus?«
    »Ich will vor allem, dass Sie

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