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Der Pakt des Seelensammlers (German Edition)

Der Pakt des Seelensammlers (German Edition)

Titel: Der Pakt des Seelensammlers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krüger
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Hotel gegen uns ...« Jack sprach nicht weiter, er wusste selbst, wie verrückt es klang.
    »Es würde mich nichts mehr überraschen.«
    »Haltet euch am besten im Licht«, sagte Jack. »Stellt ausreichend Kerzen auf und haltet die Feuer am Laufen.«
    »Ist gut. Wann seid ihr wieder hier?«
    Jack warf Miranda einen Blick zu. Sie zitterte noch immer, wenn auch weniger als zuvor. Vielleicht war es nur noch die Kälte. »Ich weiß nicht, ob wir diese Nacht nach unten gehen. Ich weiß nicht, was das Hotel noch für uns bereithält, will es aber auch nicht herausfinden.«
    »Okay, Jack. Deine Entscheidung. Ich werde weiter Ausschau halten.«
    »Viel Glück«, sagte Jack zum zweiten Mal an diesem Abend.
    »Das wünsche ich euch auch.« Die Verbindung brach ab und Jack stellte das Walkie-Talkie zur Seite.
    »Es war mein Fehler. Ich hätte nicht mitkommen dürfen. Tut mir leid, Jack.« Miranda löste sich aus seiner Umarmung und stand auf. »Bleiben wir also hier?«
    »Bleiben wir hier.«
    Jack entfachte ein kleines Feuer im Ofen, und zündete Kerzen an. Nach einer Weile kam Miranda aus dem Bad. Sie war noch immer blass, einzig die Flammen färbten ihre Haut eine Spur rötlich. »Fünf Spraydosen. Mehr hab ich nicht.«
    »Das ist mehr als genug. Danke.«
    »Es ist gleich Mitternacht. Die Zeit ist so schnell vergangen ...« Miranda blickte auf ihr Mobiltelefon, dann zu Jack.
    »Hast du noch Akku?«
    »Nur noch einen halben Tag. Und kein Empfang, wie bisher.« Miranda setzte sich auf das Bett, zog die Knie vor die Brust und wickelte sich in die Decke. »Ich hasse dieses Hotel.«
    Draußen heulte der Sturm mit unverändert brutaler Gewalt. Die Rollläden schlugen gegen ihre Rahmen, aber Jack hörte es kaum mehr. Seine Ohren waren (was dieses Geräusch anging zumindest) taub geworden, umso konzentrierter lauschte er auf alles, was vom Flur hinter der Zimmertür hereindrang. Jack zog einen Stuhl heran und setzte sich vor das Bett, sodass er die Tür stets im Blick behalten konnte.
    »Wieso kommt niemand?« fragte Miranda in die Dunkelheit hinein. »Wie groß ist dieser Schneesturm? Unten in Brighton Lake oder weiter weg müssen sie ihn doch sehen ... wieso kommt niemand nachsehen, ob hier Gäste im Hotel abgeschnitten von der Außenwelt sind? Wieso rettet uns niemand.«
    »Sie kommen nicht durch, denke ich. Die Weißen halten die Umgebung.« Irrwitzigerweise tauchte in Jacks Gedanken das Gesicht von Billy Belzer auf, dem Schuldeneintreiber, dem er vor einer gefühlten Ewigkeit unten in Brighton Lake begegnet war. Hoffentlich, dachte er, hatten ihn seine Tätigkeiten nicht bis hierher geführt. Er war kein sympathischer Mensch gewesen, aber die Weißen hatte er ganz bestimmt nicht verdient.
    »Erzähl mir etwas«, sagte Miranda. »Erzähl mir, wie es dazu gekommen ist, dass du nicht mehr schreiben kannst. Die ganze Geschichte.«
    Oh. Die ganze Geschichte also. Jack zögerte. »Ich war verheiratet, das weißt du schon. Lisey.«
    »Ja. Lisey.«
    »Sie ist tot.«
    »Oh nein, Jack. Das tut mir leid.«
    »Es war ein Unfall. Wir saßen bei in dem Wagen. Ich bin davon gekommen und sie ... Aber seit diesem Tag ... seit diesem Tag habe ich keine einzige Zeile mehr aufs Papier gebracht. Ich habe den Job als Koch hier oben angenommen. Aber ich war nicht mehr ich selbst, ich war verwirrt, stand neben mir. Mir war egal, was aus mir wurde. Und das war auch der Grund, warum Jim mich gefeuert hat.«
    »Weil du um sie getrauert hast?«
    »Jim scheint das nicht zu verstehen.«
    »Oh nein. Das tut mir so leid, Jack.« Sie zögerte. »Ich hasse diesen Sturm.«
    »Versuch zu schlafen«, sagte Jack zu Miranda.
    »Ich kann nicht.«
    Sie schwiegen lange Zeit, es gab nichts mehr zu sagen. Jack hing seinen Gedanken nach, versuchte, das Heulen des Sturms auszublenden und gleichzeitig konzentriert zu bleiben. Ging dort draußen etwas auf dem Korridor auf und ab? Möglich war es. Von Zeit zu Zeit glaubte Jack, dass er gesehen hatte, wie eisblaues Licht durch den Spalt unter der Tür kroch, um dann beim genaueren Hinsehen wieder zu verschwinden. Er blinzelte und kämpfte gegen die wachsende Müdigkeit. Wenn er einschlief, was würde dann geschehen? War es die Gelegenheit, auf die die Weißen warteten? Von Zeit zu Zeit legte er ein Holzscheit nach und ging durchs Zimmer, nur um seine kalten Muskeln zu strecken. Miranda hatte den Kopf gegen die Wand gelehnt, er konnte nicht sagen, ob sie schlief oder noch wach war.
    Es vergingen Minute um Minute, Stunde um

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