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Der Pakt von Bakura

Der Pakt von Bakura

Titel: Der Pakt von Bakura Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Tyres
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Essen haben Sie mit Commander Skywalker geteilt?«
    Ihre Magengrube verwandelte sich in Blei. Dieses Essen.
    »Was meinen Sie damit?« fragte sie.
    Er machte eine wegwerfende Handbewegung. Sie sah ganz beiläufig aus, aber seine Finger zitterten dabei. »Nachdem Skywalkers Türwächter gemeldet hatten, daß sie in die Suite gekommen waren, begann ich natürlich, Anrufen nachzugehen, die Ihrer Identifikationsnummer zugeschrieben wurden. Ich habe die Essensbestellung für Ihre Wohnung abgefangen. Hübscher Versuch, meine Liebe, aber leider erfolglos. Ich habe das Essen in der Küche impfen lassen. Ihre Aktionen und auch Ihre Fragen stempeln sie als Rebellenkollaborateurin ab.«
    Was hatte Nereus gemacht? Würde sie sterben? Würde Luke sterben? Sicher hätte er ihr nicht gesagt, was er getan hatte, wenn er sie einfach nur umbringen wollte.
    »Was ist es?« fragte sie, nachdem sie sich gefaßt hatte. »Ein weiterer Parasit?«
    Er lächelte. »Die olabrianische Trichine legt Kokons mit drei Eiern in reifende Früchte. Die Larven schlüpfen im Magen des Wirtskörpers aus und wandern in die Lunge, während der Wirt schläft. Dort bleiben sie ein oder zwei Tage. Sie wachsen, und ihre Mundpartie entwickelt sich. Dann fangen sie an, sich zum Herzen durchzunagen. Das nimmt eine unterschiedliche Zeitspanne in Anspruch, abhängig von der Größe und der physischen Verfassung des Wirtskörpers. Sie verpuppen sich in einer hübschen, großen Lache aus langsam gerinnendem Blut. Sie sind blaß, meine Liebe. Wollen Sie sich ein bißchen hinlegen?«
    Sie hatte das Gefühl, daß etwas in ihr wuchs.
    »Machen Sie sich keine Sorgen. Die Larve ist äußerst anfällig gegen puren Sauerstoff. Sie sind nahezu augenblicklich heilbar - innerhalb der nächsten Stunde etwa.« Er bediente eine Taste auf seinem Computer. »Doktor, bringen Sie die CD-12-Ausrüstung.«
    »So hat es also mich anstelle von Skywalker erwischt?«
    Wenigstens hatte Luke da oben noch eine Chance.
    »Nein«, sagte er milde. »Erinnern Sie sich - drei Eier in jedem Kokon. Er trägt eindeutig zwei in sich. Ich hatte mich schon nach dem Verbleib des dritten Eies gefragt. Seien Sie stolz auf Ihren Freund, Gaeriel. Durch ihn wird vielleicht die Flotte der Ssi-ruuk infiziert. Ich kann fast garantieren, daß in Ssi-ruuk-Körpern keine natürlichen Feinde der olabrianischen Trichine zu Hause sind. Wenn wir sie noch einen Tag fernhalten können, haben wir gewonnen.«
    Die Tür glitt auf. Ihr Arzt eilte herein. Er hatte eine Atemmaske, eine kleine Flasche und einen Laborbehälter bei sich.
    »Es wird nur eine Minute dauern, Gaeriel.« Nereus faltete die Hände auf der Schreibtischplatte. »Arbeiten Sie mit dem Doktor zusammen.«
    Sie musterte die Flasche und fragte sich, was sie außer Sauerstoff sonst noch enthielt. »Nur wenn Sie zuerst selbst etwas davon einatmen.«
    Nereus zuckte die Achseln. »Ich nehme eine Prise, wenn Sie nichts dagegen haben«, sagte er zu dem Arzt. Nach zwei tiefen Atemzügen lächelte er breit. »Sie sind dran, Gaeriel.«
    Sie wartete, bis der Arzt die Maske sterilisiert hatte, und ließ sie sich dann aufs Gesicht pressen. Das Gas war geruchlos. Sie atmete abermals ein und blickte dem Arzt in die Augen.
    »Behalten Sie sie auf«, sagte er, »bis Sie.« Plötzlich mußte sie sich übergeben. Der Arzt drückte die Maske fest nach unten. Sie würgte, schloß die Augen und spuckte etwas Abscheuliches aus. Dann taumelte sie zu ihrem Sitz zurück, während der Arzt etwas aus der Maske in den Behälter kippte.
    Luke, seufzte sie im stillen. Wie sie befürchtet hatte, würde er vielleicht sterben, bevor die Ssi-ruuk etwas mit ihm anfangen konnten. Vielleicht hatte Nereus die Menschheit letzten Endes gerettet - aber um welchen Preis? Jetzt, da Luke dem Untergang geweiht war, bedauerte sie jedes grobe Wort.
    »Sehr tapfer.« Nereus tippte die Fingerspitzen aneinander. »Natürlich ist es unangenehm, daß Sie wissen, was mit Madam Belden passiert ist.«
    Gaeriel konzentrierte sich aufs Schlucken. »Vielleicht nicht, Gouverneur. Manches Wissen muß verbreitet werden, wenn man die Menschen dadurch in Schrecken versetzen will.«
    »Gut gespielt, in der Tat! Sie gefallen mir besser und besser. Wenn wir die Rebellen besiegt haben, werde ich Sie vielleicht begnadigen. Vielleicht gehe ich sogar so weit und nehme Sie in meinen persönlichen Stab auf. Aber Sie haben ohnehin schon gewußt, daß ich das gerne tun würde, nicht wahr?« Er stützte sein Kinn auf eine

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