Der Pakt von Bakura
würden ihn die Ssi-ruuk vielleicht gleich an Ort und Stelle umbringen und in ihrem gerechtfertigten Zorn seine Lebensenergie verschwenden. Er war Zeuge gewesen, wie sie einen P w eck totgeschlagen hatten, ganz einfach so mit ihren breiten, muskulösen Schwänzen.
Schlimmer noch, wenn die Ssi-ruuk wußten, daß Skywalker sie erwartete, würden sie einen Weg finden, um ihn trotzdem zu fangen: mehr Gewalt, eine größere Streitmacht, erfindungsreiche Technologie. Selbst ein Jedi hatte da keine Chance. Die Galaxis würde fallen.
Dev fiel nur ein einziger Fluchtweg ein. Wenn er das wenige, das er von der Macht wußte, einsetzte, könnte er sich freiwillig in die Erneuerungstrance stürzen und Blauschuppes hypnotisches Bewußtsein umgehen.
Er schreckte vor dem Gedanken zurück. Die Erneuerung würde den Tod des Menschen Dev Sibwarra bedeuten. Er würde alles vergessen, was ihn frei gemacht hatte.
Frei für wie lange? Er ließ den Kopf hängen und schnitt eine Grimasse. Er hatte sein Leben schon zahllose Male weggeworfen, ohne Sinn und Zweck. Diesmal könnte er Dutzende von Millionen Menschen retten - einschließlich eines Jedi. Er würde ein kleines, erbärmliches, von niemandem besungenes Opfer bringen, um so viele Leben zu retten. Aber er würde ihnen helfen, wenn er konnte. Er würde die Erinnerung an seine Mutter ehren.
Aufrechter gehend, als er es seit fünf Jahren getan hatte, schritt Dev vor Blauschuppe durch eine nur allzu vertraute Luke.
»Bist du wach, kleines Ding?«
Dev blinzelte. Er lag auf einem warmen, knotigen Fußboden neben wuchtigen, mit Klauen versehenen Hinterfüßen. Er kannte diese pfeifende Singstimme und den Geruch dieses Atems. Ein schmalgesichtiger, blauer Kopf beugte sich über ihn. Er fühlte sich natürlich und frisch, wie ein Schlüpfling, der sein Ei verlassen hatte.
»Ich habe dich geheilt«, sagte... Dev kämpfte darum, sich an den Namen zu erinnern. »Willkommen in der totalen Freude.«
Dev streckte die Arme aus und schlang sie um. um. Blauschuppe! Er quetschte verlegen machende Feuchtigkeit aus seinen Augen.
»Ich danke dir«, flüsterte er.
»Du hast nur noch die Gedanken, Empfindungen und Erinnerungen, die dich stärker werden lassen. Nichts von dem über- ladenen Wirrwarr, der deinen Meistern das Leben schwermacht.« Blauschuppe verschränkte schlanke Unterarme vor der Brust.
Dev atmete tief und freudig ein. »Ich fühle mich so sauber.«
Er konnte sich nicht erinnern, wie Blauschuppe dies machte. Er konnte sich nie erinnern. Offensichtlich hätte ihm diese Erinnerung nicht helfen können, sein Leben selbstloser Dienstbarkeit fortzusetzen. Alles, das jemandem soviel Frieden brachte, mußte richtig sein. Jeder, der ihn brachte, mußte vollkommen gut sein. Es mußte lange, harte Arbeit sein.
Meister Firwirrung wartete außerhalb von Blauschuppes Kammer mit erwartungsvoll zuckendem Schwanz. Dev machte sich klein, als er sah, wie das Mitgefühl seine warmen, schwarzen Augen verengte. Offenbar hatte sich Firwirrung Sorgen um ihn gemacht. Das ließ ihn vermuten, daß etwas Böses aus ihm getilgt worden war.
»Es geht mir viel besser, Meister«, sagte Dev von sich aus. »Ich habe unserem lieben Ältesten schon gedankt. Ich danke auch dir.«
Firwirrung berührte mit seiner rechten Vorderklaue seine linke Schulter und ließ mit ausgestreckten Witterungszungen seinen großen Kopf tanzen.
»Es ist gern geschehen«, antwortete er.
»Jetzt werden wir zu Admiral Ivpikkis gehen«, sang Blauschuppe.
Ja, die Mission! Auch daran erinnerte er sich jetzt: ein ganz großes Privileg zum Nutzen des Ssi-ruuk-Imperiums. Dev ging zwischen dem Ältesten und seinem Meister, den Kopf gesenkt und die klauenlosen Hände verschränkt. Er hatte weiße Augen, haarige Haut und einen kleinen, stinkenden, schwanzlosen Körper. Wer war er, daß er soviel Mühe von ihrer Seite, soviel Glück bei der Arbeit, eine so bedeutungsvolle Lebensaufgabe verdiente?
Schrille Geräusche schreckten Luke aus einem unruhigen Schlummer hoch. Ein Licht blinkte neben seinem Bett, aber ansonsten blieb das Zimmer dunkel.
»Was?« fragte er benommen. Da war ein makabrer Alptraum gewesen. Nein, eine Warnung. »Was ist los?«
»Commander Skywalker?« drang eine männliche Stimme aus seiner Bettkonsole. »Sind Sie wach?«
»Noch nicht ganz«, antwortete er. »Wo brennt s?«
»Hier ist die Raumhafenverwaltung von Salis D aar. Es hat da einen störenden Zwischenfall mit einigen ihrer, äh, Truppen gegeben. Wir haben zur
Weitere Kostenlose Bücher