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Der Paladin

Der Paladin

Titel: Der Paladin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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die anderen. Vermutlich waren Fürst Reidis Männer jetzt, wo sie sich als so tüchtig erwiesen hatten, in Hochstimmung. Wenigstens war keiner von ihnen entkommen. Manchmal wurde ihm von einem solchen Anblick übel. Im Moment war er noch schlaftrunken und wünschte, er wäre nicht so rasch aufgestanden und könnte um einen warmen Schluck bitten, ohne daß es unschicklich erschienen wäre. »Schon gut, schon gut«, sagte er zu einem nervösen Fürsten Reidi. »Von denen hat keiner Krach geschlagen.«
    Krach geschlagen, gütiger Himmel. Ich will nach Hause, das ist alles. Ich will zum Berg, ich will, daß Taizu, ich und Jiro morgen dort in Sicherheit sind.
    Warum dann nicht gleich nach den Sternen greifen?
    Verdammt noch mal, ich will meine eigene Veranda und meinen Bach und die Aussicht aus der Tür...
    Er ging zurück, setzte sich hin und legte die Schienbeinschützer an, diesmal seine eigenen, die ihm paßten, nicht die Ausrüstung des Söldners – während ihm Fürst Reidi folgte und von der Notwendigkeit plapperte, endlich aufzubrechen, von seiner Angst entdeckt zu werden, vom Risiko, das sie eingingen.
    Ja, Fürst, nein, Fürst, zum Teufel mit Euch, wenn Ihr
    immer noch nicht wißt, wofür Ihr Euch entschieden habt.
    »Schickt ein paar der Jüngeren los«, sagte Shoka, »wenn Aussicht besteht, daß sie es schaffen. Zum Teufel mit den Tauben. Laßt sie die Neuigkeit verbreiten, wie es am wirkungsvollsten ist, nämlich persönlich, damit man Fragen stellen und Zusicherungen geben kann, und hoffen wir, daß Eure Verbündeten zu ihrem Versprechen stehen.«
    Fürst Reidi tat, wie ihm geheißen.
    Er verknotete die Schnüre und legte den Armschutz an. Beim Körperschutz war ihm Taizu behilflich. Kein Wort von ihr, keine Klagen, nur ein grimmiges, verbissenes Schweigen.
    Er packte sie beim Arm und sagte dicht an ihrem Ohr: »Alles in Ordnung mit dir, Mädchen?«
    »Mir geht's gut.« In gepreßtem Ton, zwischen den Zähnen hindurch.
    Er legte den Arm um sie, drückte sie einen Moment lang an sich, voller Sorge um sie und um sich.
    »Plant Euren Rückzug«, flüsterte sie ihm ins Ohr.
    »
Plant Euren Rückzug,
ist das richtig?«
    »Ein verdammt guter Rat. Ein besserer könnte mir auch nicht einfallen. Ich wünschte nur, wir hätten genug Männer, um einen Trupp hierzulassen.«
    Also Geschwindigkeit... Geschwindigkeit und Lautlosigkeit anstelle von Soldaten...

    Als es dunkel geworden war, waren sie wieder unterwegs, dank der Söldner mit einer reichlichen Anzahl von Ersatzpferden versehen. Keine Ruhepausen, hatte Shoka angeordnet. Die Handvoll junger Burschen, die Reidi ausgewählt hatte, waren mit Shokas Instruktionen im Ohr vor einer halben Stunde vorausgeritten, jedoch keiner nach Choedri.
    »Wir werden die Nachricht selbst überbringen«, sagte Shoka.

16
    Die Sterne verblaßten, und der östliche Himmel verdunkelte sich über den flachen Hügeln, als sie die Furt am Tei erreichten: »Das Unangenehme an Straßen und Flüssen ist«, flüsterte Shoka Taizu im Reiten zu, »daß die Straßen zu Furten führen, und daß der Feind einen an den Furten finden kann. Ich glaube nicht, daß wir zweimal Glück haben.«
    »Es wird schon klappen«, meinte Taizu. »Es gibt keinen Grund, warum es diesmal schiefgehen sollte.«
    Das hoffte er auch. Insgeheim setzte er große Hoffnung auf die Handvoll junger Reiter, die über die Flußstraße nach Jendei in Hainan, nach Maijun in Feiyan und zu den Fürsten von Sengu, Medang und Taiyi sowie nach Mandi in Chaighin unterwegs waren. Drei von ihnen ritten zügig in diese Richtung, ein anderer eilte zurück nach Keido, um Reidis Gattin Aio über die aktuelle Lage zu unterrichten, damit sie mit ihren Vögeln zusätzlich Nachricht aussandte, einmal zu gewissen Freunden in Mura und Hua sowie nach Kiang im Norden, das am äußersten Rand des Kaiserreichs lag. Das alles gleich mehrfach, mit der Aufforderung, die Nachricht weiterzuverbreiten, denn es gab keine Garantie, daß eine einfache Botschaft durchkam, sei es nun per Pferd oder durch die Luft.
    Selbst wenn sie sonst zu nichts taugten – die jungen Burschen würden bei ihrem Ritt über die Nebenstraßen den Feind vielleicht davon überzeugen, daß zwei Flüchtende zu Pferd eine von einem halben Dutzend Richtungen eingeschlagen haben konnten; während ein großer, lärmender Trupp bunt zusammengewürfelter Reiter, der geradewegs über die Hauptstraßen ritt, womöglich fälschlicherweise für einen Söldnerhaufen gehalten wurde.
    Sie mußten

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