Der Paladin
gefolgt von einem Schwall unverständlicher Worte.
»Aghi!« brüllte Shoka zurück und deutete auf die Spange, ohne mit seiner Schar zurückzuweichen.
»Schwein!« schrie ihn der Fittha an. »Meldet euch im Lager, zweite Straße links, dann geradeaus, los, beweg deinen Arsch, Schweinekopp!« Und er hielt ihm die Spange hin. Shoka nahm sie und ritt rasch weiter.
Seine Leute folgten ihm.
Halte dich im Hintergrund
, hatte er Taizu gewarnt.
So,
wie die Dinge liegen, bist du zu verdächtig.
Doch sie schloß wieder zu ihm auf, während sie über die Straße klapperten und um die zweite Ecke bogen, vorbei an einem Teehaus mit eingestürzten Zwischenwänden und einem Haufen Kunden, die vor ihnen hastig an die Mauern zurückwichen.
Offenbar daran gewöhnt, Soldaten auszuweichen. Ein Trupp Soldaten kam ihnen entgegen, und vorübergehend ritten sie im Gänsemarsch.
Wir gehen rein, hatte er Taizu und den anderen die Punkte aufgelistet, finden heraus, ob Soldaten auf der Straße unterwegs sind, und suchen nach einer Möglichkeit, in die Stadt vorzudringen, ohne daß wir uns bei Ghitas Kommando melden müssen oder im Lager eingeschlossen werden.
Während sie weiter über die Straße auf die Brücke zuritten und feststellten, daß Soldaten hier keinen ungewohnten Anblick darstellten, verlangsamte Shoka das Tempo und bog schließlich in eine Gasse mit billigen Gasthöfen ein. Es stank nach minderwertigem Bier, überlasteten Kloaken und der Ausdünstung der Viehhöfe.
»Ein Platz ist so gut wie der andere«, meinte Shoka, hielt an und saß ab. Taizu ließ sich neben ihm auf die Füße hinuntergleiten, und etwas Stinkendes spritzte auf, als der Rest absaß und sich um sie scharte. »Essen und Trinken, eine Unterstellmöglichkeit für die Pferde...« Sein Blick hinauf zu den Schildern der Gasthöfe und weiter eine wacklige Treppe hoch.
Es gab bestimmt bessere Absteigen. Offiziere würden in feineren Gasthöfen logieren. Gewöhnliche Soldaten würden in Zelten hausen, im Lager, wo sie eigentlich hätten hinreiten sollen. Aber Söldner waren nun einmal Söldner, sie kamen und gingen, wie es ihnen gefiel, und die Offiziere verließen sich auf den Zahltag, wo man sie auf die Einschreibungslisten setzen und zählen konnte: so war es vor zehn Jahren gewesen, nicht die offizielle Verfahrensweise, aber die praktizierte.
Da der Raum zum Zelten beschränkt war, drückte man eben ein Auge zu, wenn irgendwelche Söldnertrupps in Gasthöfen abstiegen, solange der Stadtmagistrat keine Beschwerden an die höheren Stellen richtete.
Jedenfalls hoffte er, daß Ghitas Offiziere die Armee auf diese Weise führten, als er in die schmuddelige Gaststätte voranging.
Ein am Lagerfeuer zubereitetes Essen war besser als das ölige, nach Knoblauch schmeckende Gericht, das ihnen in der
Pfingstrose
aufgetischt wurde. Sie stocherten darin herum, pickten sich die genießbaren Bissen heraus, aßen den Reis, tranken den billigen Wein und hielten kollektiv die Luft an.
Drei Räume, Ställe, Essen für sie alle. »Der Gastwirt wird sich bestimmt freuen«, sagte Shoka. »Als ich mich nach Zimmern erkundigt habe, war er besorgt. Ich meinte, wir wären ganz ruhig, ich würde nicht zulassen, daß sich meine Leute betrinken, und ich wies ihn darauf hin, daß er mit den vielen Soldaten in der Stadt froh sein könnte, wenn wir den Platz hier in Beschlag nehmen, wir wären ein Gewinn für ihn – sorgten für Sicherheit und alles.«
»Was ist mit dem Lager?« fragte Taizu.
»Wir werden einen Spaziergang dorthin unternehmen. Ich habe mit dem Gastwirt gesprochen – mich ein bißchen kundig gemacht –, schließlich sind wir neu in der Stadt. Ghita ist tatsächlich hier und hat sich in einem der großen Häuser einquartiert. Die Frontsoldaten sind im Lager untergebracht, aber es gibt eine Menge Quartiere über die Stadt verteilt, für die, die es sich leisten können, hauptsächlich Kavallerie, viele Schäden – eine verdammt lockere Disziplin. Ich habe ihn gefragt, ob er schon mal Soldaten hier hatte, und er meinte, sondern eigentlich nicht, meistens Arbeiter aus den Schlachthäusern und der Gerberei weiter die Straße hinunter, die wären an den Gestank gewöhnt, und die meisten anderen Teehäuser hätten was gegen ihren Geruch...«
Die Männer hatten den ganzen Ritt über seine Leichtfertigkeit nicht verstanden, doch diesmal sahen sie mit scheuer Belustigung zu Boden.
Nur Taizu – der Falte über ihrer Nase nach zu schließen – lächelte nicht. Sie aß
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