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Der Paladin

Der Paladin

Titel: Der Paladin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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rief er dem Mädchen zu.
    Taizu beschleunigte; er ließ ihr einen guten Vorsprung, dann ließ er Jiro seinen Willen.
    Jiro schnaubte und wollte mehr Zügel. Shoka hielt ihn zurück und in der Art, wie sich seine Ohren aufstellten und die ferne Gestalt des Mädchens einrahmten, merkte er, daß Jiro sich unwohl fühlte.
    Schneller und schneller wurde er, und während Jiro darum kämpfte, daß er die Zügel lockerte, nahm der Abstand zwischen ihnen und dem Mädchen immer mehr ab. Jiro legte die Ohren wieder an. Das Streitroß kannte bei einer Verfolgungsjagd nur ein Ziel, und es hatte keinerlei Bedenken gegenüber einem Kampf.
    »Schneller!« schrie Shoka.
    Das Mädchen sah sich nicht um. Es beschleunigte unvermittelt, und Jiro senkte den Kopf und bemühte sich, mehr Zügel zu bekommen.
    »Er wird's dir schon zeigen!« schrie Shoka. »Bleib vor ihm!«
    Sie flitzte um einen der wenigen Bäume herum, und Jiro gebrauchte die Zügel nicht, um ihm auszuweichen und dem Mädchen hinterherzulaufen. Das Pferd kämpfte nach wie vor um mehr Zügel, versuchte es mit sämtlichen Tricks, während das Mädchen den Zaun erreichte, die erste Planke anschlug und wieder zurückstürmte. Die Hälfte der Strecke lag hinter ihr.
    Jiro wollte wenden und ihr den Weg abschneiden, und Shoka zwang ihn zu einer weiten Kurve, während das Mädchen den ansteigenden Teil der Wiese hinaufstürmte.
    Verdammt, sie war nicht einmal außer Atem.
    Er ließ Jiro schneller werden; und das Mädchen schlüpfte zwischen drei hintereinanderstehenden Bäumen hindurch, wich einer Handvoll kleiner scharfer Stümpfe aus, die er noch nicht beseitigt hatte.
    »Also gut, Mädchen«, murmelte er vor sich hin und lockerte die Zügel ein wenig, ließ Jiro den Zickzackkurs in etwas flotterer Gangart nehmen.
    Das Mädchen aber sprintete plötzlich auf den höher am Hügel gelegenen Stall zu.
    Verdammt, sie schaffte es.
    Er gab Jiro die Fersen, jagte in gestrecktem Galopp den Hügel hinauf, um dem Mädchen im letzten Moment den Weg zum Zaun abzuschneiden.
    Als Jiros Schulter sie beinahe gestreift hätte, wich sie aus, und Jiro fuhr von selbst herum, stellte sich auf die Hinterbeine, während Shoka die Zügel anzog und wieder nachließ.
    Jiro stürmte dem Mädchen nach, und diesmal rannte das Mädchen in vollem Lauf auf den Seitenzaun zu, doch dann, als Jiro sie fast erreicht hatte, schlug sie einen Haken und versuchte zum Stallzaun zurückzulaufen.
    »Nein, das tust du nicht!« schrie Shoka und drängte ihr Jiro entgegen, um ihr ein zweites Mal den Weg abzuschneiden, verärgert und verblüfft darüber, daß noch soviel Kraft in ihr steckte.
    Sie änderte von neuem die Richtung zur Seite, ein plötzlicher Sprint die Wiese hinunter, und er scheuchte sie wieder zurück; ein weiterer Sprint bergauf, und er schnitt ihr abermals den Weg ab.
    Das Mädchen war jetzt schweißnaß; und sie taumelte zurück, als Jiro ihr mit seiner Schulter nahekam, taumelte zurück und schoß zu Jiros rechter Flanke herum, sauste geradewegs auf den Zaun zu; doch Shoka gab Jiro die Fersen, und Jiro streckte sich im Galopp, schnitt ihr den Weg ab, drehte sich schweratmend und schnaubend wieder um.
    Sie wäre ihm beinahe unter dem Rumpf hindurchgeschlüpft: Jiro schlug aus, und Shoka lenkte ihn zur Seite, was Jiro für das Signal zu einer erneuten Kehrtwendung hielt, worauf er erneut lossprang, um sie zurückzudrängen.
    Sie machte abermals kehrt, stolperte diesmal und lief weiter, während er Jiro eine vollständige Kurve beschreiben ließ, um ihn wieder unter Kontrolle zu bekommen, bevor er dem Mädchen erneut nachjagte; und Taizu rannte abermals stolpernd auf den Zaun zu, während er sie umkreiste.
    Den letzten Sprint, mit dem sie auf die Planken zustürmte, hatte er nicht erwartet. Sie packte den Zaun
,
versuchte darüberzukommen und fiel im Staub auf die Knie, während sie den Zaun noch umklammert hielt. Einen Moment lang beugte sie sich hilflos, hustend und nach Luft schnappend vor, dann schüttelte sie ihr schweißnasses Haar und blickte ihn von der Seite an, ein Auge vom Haarschopf verdeckt, das andere jedesmal, wenn sie nicht hustete, tadelnd auf ihn gerichtet.
    Sollte er es bloß noch einmal wagen, sie der Lüge zu bezichtigen! Doch im Grunde seines Herzens wußte er jetzt, daß sie die Wahrheit gesagt hatte. Sie mußte den verdammten Hügel hinaufgelaufen sein, daran gab es keinen Zweifel.
    Sein Irrtum war ihm unangenehm. Doppelt unangenehm deshalb, weil er, selbst wenn sie eine Närrin oder

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