Der Palast
keuchend.
Sie befreite sich aus der Umklammerung, erhob sich und setzte sich mit gespreizten Beinen auf seine Lenden. Der Drachenkönig lag still auf dem Rücken, die Augen halb geschlossen. Seine Brust wölbte sich. Reiko hob und senkte rhythmisch ihr Becken. Stöhnend gab er sich dem Genuss hin, während Reiko zur Seite spähte. Das Kurzschwert lag nur eine Armlänge von dem Futon entfernt auf dem Boden. Mit einem verstohlenen Blick auf das Schwert, ergriff sie das erigierte Glied des Drachenkönigs und rieb es. Ekel stieg in ihr auf. Keuchend hob er sein Becken. Reiko massierte immer schneller und hoffte, dass der Drachenkönig den Höhepunkt erreichte, ehe er den Akt mit ihr vollziehen konnte. Und sobald er zum sexuellen Höhepunkt kam, könnte sie den Augenblick nutzen, das Schwert ergreifen und ihn erstechen.
Der Drachenkönig warf sich lustvoll stöhnend hin und her. Er packte Reikos Gesäß und zog sie auf sich. Zu ihrem Entsetzen rollte er mit ihr übers Bett, wodurch sich die Entfernung zum Schwert vergrößerte. Dann stieß er kräftig gegen ihre Scham, um in sie einzudringen. Sein von Verzückung verzerrtes Gesicht war dicht vor dem ihren.
»Anemone! Anemone!« Durch die entblößten Zähne entwich zischend sein Atem und besprühte sie mit Speichel.
Wie ein Blitz durchzuckte die Panik Reikos Körper und drang in jeden Nerv; ihre Muskeln erstarrten. Sein widerlicher Geruch nach Schweiß, Weihrauch und Alkohol überflutete sie. Reiko, die ihre Täuschung nun aufgab, seine Zärtlichkeiten zu genießen, wand sich wie eine Schlange und versuchte, ihn wegzustoßen. Sie streckte den Arm aus und tastete verzweifelt nach dem Schwert. Zu allem Unglück stieß sie mit der Hand gegen die Waffe, sodass sie in unerreichbare Ferne rutschte. Der Drachenkönig drückte Reikos Beine mit den Knien auseinander und warf sich auf sie. Gegen seine feste Umklammerung konnte sie sich nicht wehren. Sein Glied stieß gegen ihre Scham. Reiko hatte keine andere Wahl, als sich zu unterwerfen. Sie klammerte sich an die Hoffnung, dass sich ihr die Gelegenheit bot, den Drachenkönig zu töten, nachdem er mit ihr geschlafen hatte.
Da Reiko nun keinen Ausweg mehr sah, schloss sie die Augen, biss die Zähne zusammen und drehte den Kopf zur Seite. Sie flüchtete sich in die Illusion, ihre Seele hätte sich vom Körper gelöst, sodass sie den Schmerz und den Ekel nicht spürte.
Plötzlich spürte sie, dass sein Glied erschlaffte. Er schrie gepeinigt auf. Reiko riss erstaunt die Augen auf, als der Drachenkönig von ihr abließ und sich auf die Fersen hockte. Er spreizte die Beine und starrte auf sein geschrumpftes, schlaffes Glied.
»Nicht jetzt!«, rief er. »Nicht jetzt!«
Seine Hände rieben hektisch über sein Glied, um eine Erektion zu erzwingen. Reiko war schockiert und erleichtert zugleich: Der Drachenkönig war impotent.
Wehleidiges Schluchzen drang aus seiner Kehle. »Seit zwölf Jahren habe ich es mir gewünscht … und ich kann nicht!«
Jetzt begriff Reiko, weshalb er seine Begierde unterdrückt und ihren Verführungen widerstanden hatte. Seine Behauptung, er wolle auf den Vollzug seiner Rache an Hoshina warten, war nur eine Ausrede gewesen. In Wahrheit hatte er Angst gehabt, den Akt mit ihr nicht vollziehen zu können. Während er nun versuchte, sich zu stimulieren, wobei er laut fluchte und klagte, war er verletzbar. Reglos saß er auf Reikos Beinen und drückte sie aufs Bett. Dennoch gelang es ihr, den Oberkörper seitlich über den Rand zu beugen. Vorsichtig tastete sie über den Boden; dann berührten ihre Finger die Schwertscheide. Jetzt musste sie blitzschnell handeln, das Schwert ergreifen und ihm mit einem raschen Schnitt die Kehle durchschneiden.
Plötzlich warf der Drachenkönig die Hände auf Reikos Schultern und verhinderte erneut, dass sie die Waffe ergreifen konnte. Vor Schreck stockte Reiko das Herz.
»Das ist deine Schuld!«, schrie der Drachenkönig plötzlich voller Zorn. Seine Augen funkelten, und wütend presste er die Lippen aufeinander. »Du hast mich verführt, als ich zu jung und zu dumm war, dir zu widerstehen. Du hast mich verzaubert, sodass ich keine andere Frau außer dir lieben konnte! Und dann hast du mich mit dem abscheulichen Hoshina betrogen. Dein früher Tod war deine eigene Schuld. Und weißt du, wie mein Leben seitdem verlief?«
Er beugte sich über Reiko und spie ihr die Worte ins Gesicht, während sie sich wand und krümmte. »Ich habe versucht, mit vielen Frauen zu schlafen, aber
Weitere Kostenlose Bücher