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Der Paradies-Trick (Kindle Single) (German Edition)

Der Paradies-Trick (Kindle Single) (German Edition)

Titel: Der Paradies-Trick (Kindle Single) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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haben, »das ist es aber, was ich Fatima erzählt habe. Es wird merkwürdig aussehen, wenn ich erst so etwas ankündige und dann sage: ›Tut mir leid, das mit Polynesien haut nicht hin, aber ich habe noch ein hübsches Billighotel in Bristol bekommen.‹«
    »Sie haben verdammt recht, dass es merkwürdig aussehen würde, und das wussten Sie von Anfang an.«
    »Und wenn schon. Es ist der richtige Weg, Kent, und Sie sind klug genug, das zu sehen. Bringen Sie sie an einen fernen Ort, wo sie sich entspannen und abschalten und vergessen kann, was immer sie in London so beschäftigt. Einen Ort mit vielen Aktivitäten – Yoga, Wassersport, egal, Hauptsache, es bringt sie dazu, dass sie ihren Laptop zu schließen vergisst, bevor sie unter die Dusche geht oder zum Tauchen in die Lagune oder zu einer Wellnessanwendung.«
    »Wellnessanwendungen? Das gehört auch zum Paket?«
    »Hören Sie, wenn Ihre Leute derartig verquere Prioritäten setzen, dass sie lieber einen Sarinanschlag riskieren als die Möglichkeit, dass eine feindliche Agentin vielleicht gewisse Elemente einer Operation genießen kann, dann haben Sie diesen Krieg bereits verloren, und ich verschwende nur meine Zeit, wenn ich versuche, Ihnen zu helfen.«
    Kent nippte an seinem Drink, während er sie beobachtete. Sie hatte keine Ahnung, was er dachte. Es war ihr egal. Sie wusste, worauf es ankam.
    »Das ist ein ziemlich guter Spruch«, sagte er nach einer Weile. »Der Teil mit ›einen Sarinanschlag riskieren‹, meine ich. Den werde ich gegenüber den Sparfanatikern in der Finanzabteilung anbringen. Vielleicht funktioniert es ja.«
    Sie ließ nicht zu, dass die Befriedigung, die sie fühlte, sich in ihrer Miene zeigte. »Egal, in welchem Hotel Sie reservieren, denken Sie daran, es ist nur für mich. Das Magazin kann nicht wissen, dass ich eine Freundin mitbringe – das würde ich denen nicht mitteilen.«
    »Ja, denn dann würden sie vermutlich Ihr Tageshonorar reduzieren. Und das wollen wir doch unbedingt vermeiden.«
    Sie erwiderte nichts. Entscheidend war, dass sie gewonnen hatte. Darüber hinaus würde sie sich nicht mit ihm anlegen.
    Er trommelte mit den Fingern auf den Tisch, sah zur Seite und dachte offenbar über etwas nach, traf dann eine Entscheidung. Er sagte: »Ach, zum Teufel, was soll’s. Dafür wird man mich wahrscheinlich feuern, aber dann sind wir wenigstens keine Kollegen mehr, und ich kann Sie zu einem richtigen Date einladen.«
    Sie lächelte. Es widerstrebte ihr, ihn zu mögen, aber es war schwer, ihm zu widerstehen. »Na schön, gut zu wissen, dass Sie so oder so gewinnen.«
    »Folgendes: Unsere Techniker haben eine App entwickelt. Sie läuft auf Computern, Tablets, sogar Smartphones. Sie ist sehr empfindlich für gewisse Töne. Besonders den Anschlag von Tastaturen. Es würde mich überraschen, wenn Ihre Laborgenies nicht an etwas Ähnlichem arbeiten.«
    Sie wartete neugierig.
    »Es ist im Grunde ein Keylogger-Programm. Jede Taste einer Computertastatur hat eine individuelle Geräuschsignatur. Für das menschliche Ohr sind die Unterschiede viel zu subtil, aber das Programm kann sie ziemlich genau erkennen. Wenn man nahe genug dran ist, wenn jemand sich nicht Mühe gibt, besonders leise zu tippen, wenn es nicht allzu viele Hintergrundgeräusche gibt, wenn die gesamte Akustik stimmt, wenn es sich um eine mechanische Tastatur und keine virtuelle handelt …«
    »Eine Menge Wenns.«
    »Ja. Aber wenn ich Ihnen Zugang zu der App verschaffe, könnten Sie sie auf Ihrem Laptop oder ihrem Telefon installieren. Und mit ein bisschen Glück sind Sie sie dann in der Nähe, wenn Fatima auf ihren Laptop zugreift. Falls es Ihnen gelingt, die App dabei laufen zu lassen, könnten Sie Ihre Passwörter belauschen, die Websites, die sie besucht, die Nachrichten, die sie tippt … einfach alles. Sofern Sie in einem Wi-Fi-Netzwerk eingeloggt sind, lädt die App sie automatisch auf eine sichere Website hoch. Ansonsten lässt sich das auch manuell erledigen. Zumindest könnten sie Fatimas Firevault-Passwort knacken, und unsere Einbruchsspezialisten erledigen dann den Rest, wenn sie wieder in London ist.«
    »Und das haben Sie noch nicht versucht?«
    »An einem öffentlichen Ort funktioniert es nicht – na gut, in einer Bibliothek vielleicht, aber ganz bestimmt nicht in der Art von Cafés, die Fatima frequentiert. Doch ein Hotelzimmer bietet so ungefähr die beste Gelegenheit, die es gibt.«
    »Wenn es klappt, wie erklären Sie Ihren Leuten meinen Erfolg?«
    »Wenn

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