Der Paradies-Trick (Kindle Single) (German Edition)
Upgrade zu einer Otemanu-Suite in einem der Bungalows über dem Wasser mit Tauchbecken gegeben hatte, und bot seine persönliche Hilfe bei allen Fragen oder Wünschen an, die sie oder ihre Freundin hätten. Kents Legende war offensichtlich wasserdicht, und der schlaue Rajiv hoffte, der Artikel über Bora Bora würde, mit entsprechenden Anreizen, seine eigene Hotelanlage in den Mittelpunkt stellen.
Ein untersetzter polynesischer Angestellter lud ihre Koffer in einen Golfwagen und fuhr sie hinaus bis zum Ende eines Piers, von dem aus man die schilfgedeckten Holzbungalows über dem glitzernden Blau der Lagune erreichte. Während er sie zu ihrer Unterkunft geleitete, verkündete er: »Der beste Bungalow der ganzen Anlage, Sie werden sehen!« Delilah hatte solche Sprüche schon oft genug gehört, um zu wissen, wie wenig sie bedeuteten, aber beim Eintreten verflogen ihre Zweifel. Es war wirklich spektakulär – geräumig, luftig, und von Wohn- und Schlafzimmer aus hatte man einen unglaublichen Blick auf die Lagune und den Mount Otemanu, selbst aus der riesigen Badewanne. Es gab sogar eine Glasplatte im Boden, durch die man die bunten Fische im sich kräuselnden kristallklaren Wasser beobachten konnte. Es war nur ein Bett da, ein Kingsize-Bett, und Delilah hoffte, dass das kein Problem sein würde. Okay, falls doch, würde ihnen schon etwas einfallen.
Sie gingen hinaus auf die Veranda – ein Tisch mit Stühlen, ein paar Chaiselongues, eine Außendusche, eine Badeleiter direkt in die Lagune und, wie angekündigt, ein eigenes Tauchbecken, in das man vom Schlafzimmer aus gelangte. Selbst Delilah, die schon von etlichen reichen, weit gereisten Männern an ziemlich exotische Orte eingeladen worden war, war überwältigt. Fatima stockte der Atem. Mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund sah sie sich um.
»Gefällt es Ihnen?«, fragte der Angestellte.
»Das ist einfach … Wahnsinn«, erwiderte Delilah.
Sein Gesicht leuchtete auf, und er präsentierte ein gigantisches Lächeln. »Ich habe es Ihnen ja gesagt.«
Delilah gab ihm ein reichliches Trinkgeld. Als er ging, meinte er: » Mah-roo-roo . Wenn ich irgendetwas für Sie tun kann, lassen Sie es mich bitte wissen. Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Aufenthalt.«
Einen Augenblick lang starrten Delilah und Fatima sich wortlos an. Dann brachen sie gleichzeitig in Gelächter aus und fielen sich in die Arme. »Ich kann es einfach nicht glauben«, sagte Fatima. »Ist das alles echt?«
»Lass es uns herausfinden. Ich will sofort in diese Lagune springen.«
»O ja. Ich … ich ziehe mich nur schnell im Badezimmer um.«
Ihre Schamhaftigkeit überraschte Delilah nicht. Sie war verwestlicht, aber immer noch Muslimin. Als Israelin oder gar Französin hätte sie bestimmt nackt gebadet. »Natürlich, lass dir Zeit. Wir sehen uns auf der Veranda.«
Delilah schlüpfte in einen kobaltblauen Bikini und trat durch die Schiebetüren ins Freie. Die Temperatur war ideal – warm genug für einen Badeanzug, aber nicht schwül oder drückend. Die Farben waren atemberaubend. Die Szenerie sah aus wie ein Bildschirmschoner, nicht wie ein Ort, an dem man tatsächlich sein konnte. Und dennoch, hier war sie.
Fatima gesellte sich eine Minute später zu ihr. Sie trug einen zinnoberroten Einteiler – nicht so freizügig wie Delilahs Bikini, aber sehr rassig geschnitten. Sie hatte einen schönen Körper, und mit diesen langen schwarzen Haaren, die ihr über den Rücken flossen, dieser Haut, diesem Lächeln … mein Gott, die Frau war wirklich umwerfend. Und das fast ohne Make-up und nach einer vierundzwanzigstündigen Reise.
»Was ist denn?«, fragte Fatima lächelnd.
»Du bist einfach … überirdisch schön, meine Liebe. Und wenn du versuchst, es zu leugnen, schubse ich dich in die Lagune.«
Fatima lachte. »Was für eine schreckliche Drohung. Aber danke. Ich dachte gerade dasselbe von dir.«
Sie sprangen von der Veranda. Das Wasser war herrlich kühl und angenehm, und sie planschten eine himmlische halbe Stunde lang herum, tauchten und ließen sich treiben, bis sich die Strapazen der Reise verflüchtigt hatten.
Als sie genug hatten und sich auf der Veranda abtrockneten, beschloss Delilah, das Schlafarrangement zur Sprache zu bringen. Überrascht bemerkte sie, dass sie das Thema ein wenig heikel fand, und erkannte, dass Fatimas Schönheit die Ursache war. Würde sie denken, dass Delilah sich an sie heranmachen wollte?
Der Gedanke war seltsam, und sie schüttelte ihn ab. Sie war im
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