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Der Paradies-Trick (Kindle Single) (German Edition)

Der Paradies-Trick (Kindle Single) (German Edition)

Titel: Der Paradies-Trick (Kindle Single) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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gewusst.«
    »Vielleicht war es ja so. Vielleicht haben sie sie eher locker beschattet. Oder sie haben Sie beobachtet.«
    Sie unterdrückte ihre Verärgerung. »Ich garantiere Ihnen, Kent, niemand ist mir gefolgt. Nicht gestern Nacht, nicht jetzt. Sie waren auf Fatima angesetzt. Ob sie davon wusste oder nicht.«
    »Sie wird also bewacht, hat aber keine Ahnung davon. Ist sich dessen zumindest nicht vollständig bewusst.«
    »Und wie interpretieren Sie das?«
    Er stieß einen langen Atemzug aus. »Sie ist … jemandem wichtiger, als dieser Jemand sie wissen lassen möchte?«
    »Oder jemand vertraut ihr nicht so, wie sie es gern hätte.«
    »Sie glauben, dass sie sie eher überwachen als beschützen?«
    »Keine Ahnung. Sie wirkte jedenfalls … ich weiß nicht. Überrascht, das auf jeden Fall, als diese zweiten Typen auftauchten. Aber auch ebenso verwirrt wie erleichtert. Ich glaube, sie hatte den Verdacht, dass sie beobachtet wurde, war sich aber nicht sicher. Vielleicht ist sie sich der Existenz von Bodyguards, oder was immer, zwar bewusst, will sie aber nicht wahrhaben?«
    Kent nickte. »Das könnte ich mir vorstellen.«
    »Haben Sie Zugang zu Polizeiberichten? Ich halte es für wahrscheinlich, dass es einen geben wird – ich glaube, einer der Kerle hat es nicht überlebt.«
    »Ich kann jedenfalls versuchen, das zu überprüfen.«
    »Lassen Sie mich wissen, was sie herausfinden.«
    »Das wollte ich damit sagen. Aber bis dahin: Jetzt wissen Sie, dass Fatima beschattet wird. Ich sagte Ihnen ja, dass Sie vorsichtig sein müssen.«
    Sie betrachtete ihn.
    »Natürlich«, fügte er hinzu, »das war Ihnen klar. Wie auch immer, wie sieht Ihr nächster Zug aus?«
    »Wir haben darüber gesprochen, zusammen wegzufahren.«
    »Eine Reise? Sie machen schnelle Fortschritte.«
    Sie gab keine Antwort. Sie sah ihn nur unbewegt an und fragte sich, ob es sich lohne, darauf hinzuweisen, wie lächerlich es war, dass er sich einbildete, in einer Position zu sein, Erfolg oder Misserfolg ihrer Operation beurteilen zu können.
    Er musste ihre Gedanken erraten haben, denn er sagte: »Ich bin beeindruckt, das ist alles. Denken Sie daran, Sie haben es mit jemandem zu tun, der die beiden vorigen Agenten, die wir auf sie angesetzt hatten, sofort durchschaute.«
    Sie merkte, dass er sich nichts weiter dabei gedacht hatte, und wusste, dass sie toleranter sein sollte. Aber sie hatte es so verdammt satt, von Männern beurteilt zu werden. Ob Kompliment oder Kritik, spielte keine Rolle. Der springende Punkt war ihre Überzeugung, überhaupt das Recht dazu zu haben.
    »Also gut. Sie meinte, dass sie ihren Laptop mitnehmen muss. Ist es nicht das, was Sie wollten?«
    »Natürlich ist es das. Aber hören Sie, ich habe es bis jetzt nicht erwähnt, weil ich diesen ganzen Unsinn mit dem Need-to-know-Prinzip zu respektieren versuche. Nur einmal hypothetisch gesprochen: Glauben Sie nicht, dass wir ihre Wohnung bereits genauestens unter die Lupe genommen haben? Ihr Laptop ist mit Firevault verschlüsselt. Er war nutzlos.«
    »Ich kann vielleicht Zugang bekommen, wenn sie bereits eingeloggt ist. Oder einen Weg finden, die Eingabe des Passworts aufzuzeichnen. Ein Hotel bietet naturgemäß Möglichkeiten, die ich nicht habe, wenn wir uns weiter nur zum Kaffee und auf ein paar Drinks treffen.«
    Er nickte und musterte sie. Nach einer kurzen Pause sagte er: »Sie haben natürlich recht. Darauf hätte ich auch selbst kommen können. Sagen Sie mir, was Sie im Sinn haben.«
    Sie umriss in kurzen Zügen, was sie Fatima bereits vorgeschlagen hatte – eine kostenlose Reise für zwei nach Französisch-Polynesien.
    »Sind Sie verrückt? MI6 wird das niemals bezahlen. Und ich bezweifle stark, dass Ihre Erbsenzähler sich darauf einlassen. Ich glaube, das würden nicht einmal die Amerikaner, und die haben Geld wie Heu. Abgesehen davon, wie zum Teufel sollen wir dafür so kurzfristig eine Legende konstruieren?«
    Es gefiel ihr, dass er praktische Einwände machte. Praktische Einwände bedeuteten, dass er im Prinzip bereits einverstanden war. Jetzt ging es nur noch darum, um den Preis zu feilschen.
    »Sie wollen mir weismachen, dass weder der MI6 noch die CIA auch nur einen einzigen aufgeschlossenen Redakteur bei einem passenden Magazin sitzen haben?«
    »Ich habe keine Ahnung, was sich machen lässt. Ich weiß nur, dass es äußerst hektisch zugehen wird, vorausgesetzt, es kommt überhaupt dazu.«
    »Tja«, sagte sie und genoss das Gefühl, die besseren Karten in der Hand zu

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