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Der Partner

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Titel: Der Partner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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anderes war es, von sich selbst eingenommene Männer wie Paul Atterson bei der Monarch-Sierra Insurance und Frank Jill bei der Northern Case Mutual zu überzeugen. Distinguierte ältere Herren mit obszön hohem Gehalt und einer Hundertschaft von Mitarbeitern, die alles Unerfreuliche von ihnen fernzuhalten pflegten. In ihren Augen betrafen Verhaftungen und Anklagen grundsätzlich nur die niederen Schichten.
    Das FBI erwies sich in diesem Zusammenhang als recht hilfreich. Hamilton Jaynes schickte Agenten in beide Zentralen - in die von Monarch in Palo Alto und in die von Northern Case Mutual in St. Paul
    -, mit der Anweisung, beide Männer aufzusuchen und ihnen einen Haufen Fragen über die Suche nach einem gewissen Patrick Lanigan und seine Festnahme zu stellen.
    Um die Mittagszeit warfen beide Herren das Handtuch. Pfeifen Sie die Hunde zurück, sagten sie zu Stephane. Die Suche ist vorbei. Erzählen Sie dem FBI, was es wissen will, und sorgen Sie um Himmels willen dafür, dass diese Agenten aus unserer Zentrale verschwinden. Es war ihnen sehr peinlich.
    Und so löste sich das Konsortium auf. Stephane hatte es vier Jahre lang zusammengehalten und dabei fast eine Million Dollar verdient. Er hatte zweieinhalb Millionen Dollar seiner Klienten ausgegeben, und er konnte einen Erfolg für sich verbuchen. Sie hatten Lanigan schließlich ja aufgespürt. Die neunzig Millionen hatten sie zwar nicht gefunden, aber sie waren noch vorhanden. Sie waren nicht ausgegeben worden. Es bestand noch eine Chance, sie zurückzubekommen.
    Benny Aricia hielt sich den ganzen Vormittag in Stephanos Suite auf, las Zeitung, tätigte selbst Anrufe, hörte zu, wie Stephane telefonierte. Um eins rief er seinen Anwalt in Biloxi an und erfuhr, dass Patrick eingetroffen war. Und zwar, ohne größeres Aufsehen zu erregen. Der lokale Fernsehsender brachte die Nachricht um zwölf, mit einer Aufnahme der Frachtmaschine der Air Force beim Anflug auf Keesler. Näher hatte man sie nicht herangelassen. Der Sheriff von Biloxi bestätigte, dass Lanigan gelandet war.
    Benny hatte sich das Folter-Band dreimal angehört und es dabei wiederholt angehalten, um seine Lieblingsstellen noch einmal ablaufen zu lassen. Einmal, zwei Tage zuvor auf einem Flug nach Florida, hatte er es mit einem Drink in der ersten Klasse sitzend über Kopfhörer angehört, und über die grauenhaften Schreie eines um Gnade flehenden Mannes gelächelt. Die Tage hatten ansonsten wenig Erfreuliches für Benny zu bieten. Er war sicher, dass Patrick alles gesagt hatte, was er wusste, aber das war nicht genug gewesen. Patrick musste geahnt haben, dass man ihn eines Tages erwischen würde; deshalb war er so schlau gewesen, das Geld bei der Frau zu deponieren, die es dann vor jedermann einschließlich Patrick versteckte. Brillant. Daran gab es nichts zu deuteln.
    »Was wird erforderlich sein, um sie zu finden?« fragte er Stephano, während sie eine vom Zimmerservice herauf schickte Suppe aßen. Die Frage war bereits mehrfach gestellt worden.
    »Was oder wieviel?«
    »Also wieviel.«
    »Das kann ich nicht sagen. Wir haben keine Ahnung wo sie ist, aber wir wissen, wo sie herkommt.
    Und wir wissen, dass sie jetzt, da ihr Freund hier ist, vermutlich irgendwo in der Gegend um Biloxi auftauchen wird. Es müsste zu schaffen sein.«
    »Wieviel?«
    »Schwer zu sagen. Ich denke, hunderttausend, ohne jede Garantie. Überweisen Sie das Geld, und wenn es alle ist, hören wir auf.«
    »Besteht die Gefahr, dass das FBI erfährt, dass wir immer noch suchen?«
    »Nein.«
    Benny rührte in seiner Suppe - Tomaten und Nudeln. Nachdem er bereits knapp zwei Millionen ausgegeben hatte, erschien es ihm unsinnig, nicht noch einen letzten Versuch zu riskieren. Die Chancen standen zwar schlecht, aber der mögliche Gewinn rechtfertigte alles. Es war das gleiche Spiel, das er seit nunmehr vier Jahren spielte.
    »Und wenn Sie sie finden?« fragte er.
    »Dann bringen wir sie zum Reden«, sagte Stephano, und beide verzogen das Gesicht bei dem unerfreulichen Gedanken, einer Frau das anzutun, was sie Patrick angetan hatten.
    »Was ist mit seinem Anwalt?« fragte Aricia schließlich. »Können wir seine Kanzlei verwanzen, sein Telefon anzapfen, irgendwie mithören, wenn er mit seinem Mandanten spricht? Sie werden doch bestimmt über das Geld reden.«
    »Das wäre eine Möglichkeit. Meinen Sie das ernst?«
    »Ernst? Ich habe neunzig Millionen irgendwo da draußen. Abzüglich einem Drittel für diese Blutsauger von Anwälten.

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