Der Partner
in eine Schlucht hinuntergestürzt und auf der rechten Seite liegend ausgebrannt.
Sheriff Sweeney hatte das Wrack einen Monat lang behalten und es dann zusammen mit anderen als Schrott verkauft. Später wünschte er sich, er hätte es nicht getan.
Es gab ein halbes Dutzend Fotos von der Umgebung des Fahrzeugs, verkohlte Bäume und Sträucher.
Die Freiwillige Feuerwehr hatte den Brand eine Stunde lang bekämpft, bis es endlich gelang, ihn zu löschen.
Es fügte sich gut ins Bild, dass Patrick für den Fall seines Ablebens die Einäscherung seiner sterblichen Überreste verfügt hatte. Trudy zufolge (und sie hatten eine schriftliche Aussage, aufgenommen einen Monat nach der Beisetzung) hatte Patrick von einem auf den anderen Tag die Vorzüge einer Urnenbeisetzung schätzen gelernt; seine Asche sollte in Locust Grove beigesetzt werden, dem hübschesten Friedhof im ganzen County. Diese Entscheidung wurde fast elf Monate vor seinem Verschwinden getroffen Er hatte sogar sein Testament geändert und entsprechende Anweisungen für den Testamentsvollstrecker eingefügt. Trudy - oder für den Fall, dass sie mit ihm starb, Richter Karl Huskey - sollte seine Einäscherung in die Wege leiten. Er hatte sogar genaue Angaben darüber gemacht, wie seine Beisetzung ablaufen sollte.
Der Leichenbestatter teilte Grimshaw später mit, dass neunzig Prozent der Verbrennung bereits im Blazer vonstatten gegangen war. Als er, nachdem er die Überreste eine Stunde bei zweitausend Grad verbrannt hatte, die Asche wog, hätte die Waage lediglich vier Unzen registriert, die geringste Menge, die ihm je untergekommen war. Über den Leichnam konnte er nichts sagen - Mann, Frau, schwarz, weiß, jung, alt, lebendig oder vor dem Brand bereits tot. Es war einfach unmöglich, irgend etwas festzustellen. Aber um ganz ehrlich zu sein, er hatte es auch nicht ernsthaft versucht.
Sie hatten keine Leiche, keinen Autopsiebericht und keine Ahnung, wer der Unbekannte war, der im Blazer verbrannt worden war. Feuer ist die sicherste Methode, Beweise zu vernichten, und Patrick hatte beim Verwischen seiner Spuren hervorragende Arbeit geleistet.
Er hatte das Wochenende in einer alten Jagdhütte in der Nähe der kleinen Stadt Leaf verbracht, oben in Greene County, am Rand des De Soto Nationalparks. Er und ein alter Studienkollege aus Jackson hatten die Hütte zwei Jahre zuvor gekauft. Sie war ziemlich primitiv. Sie hatten im Herbst und Winter Rotwild gejagt und im Frühling Truthähne. Als es in seiner Ehe zu kriseln begann, gewöhnte sich Patrick an, immer mehr Wochenenden in der Hütte zu verbringen. Sie war nur anderthalb Fahrstunden von Biloxi entfernt. Er behauptete, dort arbeiten zu können. Sie war sehr abgelegen und ruhig. Sein Freund, der Mitbesitzer, hatte die Hütte mehr oder weniger aufgegeben.
Trudy tat so, als wäre es ihr gar nicht recht, dass er die Wochenenden in der Hütte verbrachte, aber Lance war gewöhnlich in der Nähe und wartete nur darauf, dass Patrick sich abmeldete.
Am Abend des 9. Februar 1992, einem Sonntag, rief Patrick Trudy an, um ihr mitzuteilen, dass er die Hütte verließ. Er hätte einen schwierigen Schriftsatz für eine Berufung fertiggestellt, und er sei müde.
Lance blieb noch eine Stunde, dann verschwand er in der Dunkelheit.
Patrick stoppte bei Verhall’s Country Store am Highway 15, an der Grenze zwischen Stone und Harrison County. Dort kaufte er fünfzig Liter Benzin für vierzehn Dollar und einundzwanzig Cents und bezahlte mit seiner Kreditkarte. Er unterhielt sich eine Weile mit Mrs. Verhall, einer älteren Frau, deren Bekanntschaft er im Laufe der Zeit gemacht hatte. Sie kannte viele der Jäger, die vorbeikamen, vor allem diejenigen, die gern mit ihren Taten in den Wäldern prahlten wie Patrick. Sie sagte später, er wäre bei guter Laune gewesen, obwohl er behauptet hatte, müde zu sein, weil er das ganze Wochenende hätte arbeiten müssen. Sie erinnerte sich, dass sie das seltsam gefunden hatte. Eine Stunde später hörte sie, wie Polizei- und Feuerwehrautos vorbeirasten.
Acht Meilen die Straße hinunter fand man Patricks Blazer lichterloh brennend auf dem Boden einer steilen Schlucht, achtzig Meter von der Straße entfernt. Ein Lastwagenfahrer entdeckte das Feuer als erster und schaffte es, bis auf fünfzehn Meter heranzukommen, bevor es ihm die Augenbrauen versengte. Er setzte per Funk einen Hilferuf ab, dann setzte er sich auf einen Baumstumpf und schaute machtlos zu, wie das Feuer wütete. Der Blazer lag
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