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Der Partner

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Titel: Der Partner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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alles aushändigen. Erstens ist hier eine Anklage wegen vorsätzlichen Mordes, beschlossen von der Grand Jury von Harrison County.«
    Patrick nahm sie entgegen und reichte sie, ohne einen Blick darauf zu werfen, an Sandy weiter.
    »Dann ist da eine Vorladung und eine Scheidungsklage eingereicht von Trudy Lanigan drüben in Mobile.«
    »Was für eine Überraschung«, sagte Patrick, als er sie entgegennahm. »Mit welcher Begründung?«
    »Ich habe sie nicht gelesen. Das hier ist eine weitere Vorladung und eine Klage, eingereicht von einem gewissen Benny Aricia.«
    »Von wem?« fragte Patrick mit einem Anflug von Humor. Der Sheriff verzog keine Miene.
    »Hier ist eine Vorladung und eine Klage, eingereicht von Ihrer ehemaligen Kanzlei.«
    »Auf wieviel sind sie aus?« fragte Patrick, die Vorladung und die Klage entgegennehmend.
    »Ich habe sie nicht gelesen. Hier ist eine Vorladung und eine Klage, eingereicht von der Monarch-Sierra Insurance Company.«
    »Ah ja, an die erinnere ich mich.« Er gab die Papiere an Sandy weiter, der mittlerweile beide Hände voll mit Papier hatte, während die des Sheriffs leer waren.
    »Tut mir leid, Patrick«, sagte Sweeney.
    »Ist das alles?«
    »Im Augenblick, ja. Ich werde bei der Gerichtskanzlei vorbeifahren und nachschauen, ob noch weitere Klagen eingereicht worden sind.«
    »Schicken Sie sie ruhig her. Sandy arbeitet schnell.«
    Sie gaben sich die Hand, diesmal unbehindert durch Handschellen, und der Sheriff verließ das Zimmer.
    »Ich habe Raymond immer gemocht«, sagte Patrick. Er stütze die Hände in die Hüften und ging langsam in die Knie. Er schaffte ungefähr die halbe Strecke, dann hielt er inne und richtete sich vorsichtig wieder auf. »Ich habe noch einen langen Weg vor mir, Sandy. Mir tun immer noch alle Knochen weh.«
    »Gut Unterstützt unsere Klage.« Sandy blätterte in den Papieren. »Sieht so aus, als wäre Trudy wirklich wütend auf dich. Sie will, dass du aus ihrem Leben verschwindest.«
    »Ich habe getan, was ich konnte. Welche Gründe gibt sie an?«
    »Böswilliges Verlassen. Seelische Grausamkeit.«
    »Das arme Mädchen.«
    »Hast du vor, Widerspruch einzulegen?«
    »Kommt darauf an, was sie haben will.«
    Sandy schlug eine andere Seite auf. »Also, wenn ich das hier überfliege, sieht es so aus, als wollte sie die Scheidung, das ausschließliche Sorgerecht für das Kind, die Aberkennung deiner sämtlichen Vaterrechte einschließlich des Rechts, das Kind zu sehen, sämtlichen Grund- und persönlichen Besitz im gemeinschaftlichen Eigentum zur Zeit deines Verschwindens - so drückt sie es aus, deines Verschwindens - sowie, ah, hier kommt es, einen fairen und vernünftigen Anteil an den Vermögenswerten, die seit deinem Verschwinden in deinen Besitz gelangt sind.«
    »Überraschung, Überraschung.«
    »Das ist alles, was sie will, jedenfalls fürs erste.«
    »Sie bekommt die Scheidung, Sandy, mit Vergnügen. Aber es wird nicht so leicht gehen, wie sie glaubt.«
    »Was hast du vor?«
    »Wir reden später darüber. Ich bin müde.«
    »Irgendwann müssen wir reden, Patrick. Ob du es willst oder nicht - es gibt viele Dinge, über die wir zu sprechen haben.«
    »Später. Jetzt muss ich mich ausruhen. Mom kann jede Minute hier sein.«
    »Okay. Für die Fahrt nach New Orleans brauche ich bei diesem Verkehr einschließlich Parken und Fußweg rund zwei Stunden von hier bis in mein Büro. Wann genau willst du mich wiedersehen?«
    »Tut mir leid, Sandy. Ich bin wirklich sehr müde. Wie wäre es mit morgen früh? Bis dahin habe ich mich ausgeruht, und dann können wir den ganzen Tag arbeiten.«
    Sandy entspannte sich und verstaute die Papiere in seinem Aktenkoffer. »Geht in Ordnung. Ich werde um zehn Uhr hier sein.«
    »Danke, Sandy.«
    Sandy ging, und Patrick konnte sich ganze acht Minuten lang ausruhen, bevor die Tür aufgerissen wurde und sich sein Zimmer plötzlich mit Pflegepersonal füllte, alle weiblichen Geschlechts. »Hi, ich bin Rose, Ihre Oberschwester. Wir müssen Sie untersuchen. Können wir Ihnen das Hemd ausziehen?«
    Es war keine Bitte. Rose zog bereits das Hemd über seinen Kopf. Zwei weitere Schwestern, genauso füllig wie Rose, erschienen links und rechts neben seinem Bett und fingen an, Patricks restliche Kleidung auszuziehen. Es schien ihnen Spaß zu machen. Eine weitere Schwester stand mit einem Thermometer und einer Schachtel voll furchteinflößender Instrumente bereit. Eine Laborantin schaute vom Fußende des Bettes aus zu. Ein Pfleger in einem

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