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Der Partner

Der Partner

Titel: Der Partner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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ein paar andere wichtige Kleinigkeiten festzustellen.«
    »Lassen Sie uns nicht darüber reden.«
    »Tut mir leid.«
    »Dann bekam ich Wind von Mr. Benny Aricia und seinem kleinen schmutzigen Krieg gegen das Pentagon und Platt & Rockland Industries. Bogan hielt ihn geheim. Ich forschte nach und fand heraus, dass auch Vitrano, Rapley und Havarac an dem anstehenden Handel beteiligt waren. Alle Partner außer mir. Sie veränderten sich, Karl, allesamt veränderten sie sich. Sie wurden verschlossen und unaufrichtig. Natürlich war ich der neue Mann, aber schließlich war ich gleichfalls Partner. Sie hatten den Beschluss, mich zum Partner zu machen, einstimmig gefasst, und zwei Monate später übergingen sie mich, während sie mit Aricia konspirierten. Plötzlich war ich der Mann, der sämtliche Reisen unternahm, was allen bestens in den Kram passte. Trudy konnte ihre kleinen Seitensprünge arrangieren. Die Partner konnten sich ungestört mit Aricia treffen. Sie schickten mich überallhin, was mir gleichfalls recht war, weil auch ich Pläne machte. Einmal fuhr ich nach Fort Lauderdale zu einer dreitägigen Zeugenvernehmung, und während ich dort war, fand ich in Miami einen Mann, der perfekt gefälschte Papiere herstellen konnte. Zweitausend Dollar, und ich hatte einen neuen Führerschein, Pass, Sozialversicherungsausweis und Wählerregistrierung hier in Harrison County.
    Carl Hildebrand war mein Name, Ihnen zu Ehren.«
    »Ich bin gerührt.«
    »In Boston machte ich einen Mann ausfindig, der Leute regelrecht verschwinden lassen kann. Für tausend Dollar gab er mir ein eintägiges Privatseminar über die Kunst des Verschwindens. In Dayton heuerte ich einen Überwachungsexperten an, der mich alles über Wanzen und Mikrophone und all die anderen schmutzigen kleinen Geräte dieser Art lehrte. Ich war geduldig, Karl. Sehr geduldig. Ich hielt mich zu jeder Tages- und Nachtzeit im Büro auf und sammelte so viel über die Aricia-Story wie irgend möglich. Ich hörte mich um, fragte Sekretärinnen aus, wühlte in den Papierkörben der Kanzlei.
    Dann begann ich, Wanzen zu installieren, zuerst nur in ein paar Zimmern, um zu lernen, wie es gemacht wird. Unter anderem verkabelte ich auch Vitranos Zimmer und konnte nicht glauben, was ich dort mitanhören musste. Sie hatten vor, mich aus der Kanzlei hinauszuwerfen, Karl. Können Sie sich das vorstellen? Sie wussten, dass sich ihr Anteil an dem Aricia-Vergleich auf rund dreißig Millionen belaufen würde, und sie hatten vor, ihn nur durch vier zu teilen. Die Teile würden nicht gleich sein.
    Bogan sollte natürlich das meiste bekommen, etwa über zehn Millionen. Er musste sich ja schließlich um ein paar Leute in Washington kümmern. Die anderen sollten fünf Millionen bekommen, und der Rest sollte der Kanzlei vorbehalten sein. Ich, so war es jedenfalls geplant, sollte auf der Straße stehen.«
    »Wann fand das alles statt?«
    »Im Verlauf des Jahres 1991. Am 14. Dezember 1991 gab das Justizministerium sein vorläufiges Placet hinsichtlich der Ansprüche Aricias, und damals dauerte es in etwa neunzig Tage, bis man das Geld bekam. Nicht einmal der Senator konnte die Dinge beschleunigen.«
    »Erzählen Sie mir von dem Verkehrsunfall.«
    Patrick verlagerte das Gewicht seines Körpers, stieß das Laken zurück und stieg aus dem Bett. »Ein Krampf«, murmelte er und begann, sich an der Badezimmertür festhaltend, mit einer Dehn- und Streckübung für Rücken und Beine. Er blickte auf Karl herunter. »Es war ein Sonntag.«
    »Der neunte Februar.«

    »Richtig. Der neunte Februar. Ich hatte das Wochenende in meiner Jagdhütte verbracht, hatte auf dem Heimweg einen Unfall, kam ums Leben und fuhr gen Himmel.«
    Karl, ohne jedes Lächeln, ließ ihn nicht aus den Augen. »Versuchen Sie es noch einmal.«

»Warum sollte ich, Karl?«
    »Sagen wir, wegen meinem Hang zum Morbiden.«
    »Das soll ich glauben?«
    »Es ist die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Ein so meisterhaftes Täuschungsmanöver, wie setzt man das in Szene? Erklären Sie das einem Laien wie mir.«
    Ein paar Details werde ich dabei wohl auslassen müssen.«
    »Dessen bin ich mir sicher.«
    »Lassen Sie uns ein wenig die Beine vertreten. Ich habe dieses Zimmer satt.«
    Sie traten auf den Korridor hinaus, und Patrick erklärte seinen Bewachern, dass ihm und dem Richter ein wenig Bewegung nicht schaden könnte. Die Deputies folgten ihnen in einigem Abstand. Eine Schwester lächelte und fragte, ob sie ihnen etwas bringen könne. Zwei

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