Der Partner
Schiss, aber unversehrt, und hörte, wie das Feuer und die Stimmen hinter mir schwächer wurden, da wusste ich, dass ich frei war. Patrick war tot und mit ihm sein beschissenes Leben. Sie würden ihn in Ehren halten und ordnungsgemäß begraben. Alle würden sie Lebewohl sagen und mich nach einer Weile anfangen zu vergessen. Aber ich, ich rannte, rannte in ein neues Leben. Es war ein unbeschreiblich erhebendes Gefühl.«
Und was war mit dem armen Kerl, der in deinem Wagen verbrannte, Patrick? Während du glücklich durch den Wald gerannt bist, ist jemand anders an deiner Statt gestorben. Karl hätte ihn um ein Haar danach gefragt. Patrick schien die Tatsache, dass er einen Mord begangen hatte, völlig zu verdrängen.
»Dann plötzlich, ich habe mich verirrt. Der Wald ist schier undurchdringlich, und irgendwie renne ich in die falsche Richtung. Ich ziehe meine kleine Taschenlampe hervor und denke, du kannst sie gefahrlos benutzen. Ich laufe weiter und dann doch wieder zurück, bis ich die Sirene nicht mehr höre.
Schließlich sinke ich erschöpft auf einem Baumstumpf nieder und versuche, wieder klar im Kopf zu werden. Eine Panik droht mich zu überwältigen. Wäre das echt absurd? Den Absturz des Wagens zu überleben, nur um dann an Hunger und Kälte hier draußen im Wald zu krepieren? Schließlich mache ich mich wieder auf den Weg, habe Glück und finde den Bach. Dann auch die Maschine. Endlich. Ich schiebe sie ungefähr hundert Meter weit eine Anhöhe hinauf, auf einen alten Holzfällerpfad. Oben angekommen, bin ich und mein hundertfünfzehn Kilo wiegender, schwerfälliger fetter Arsch praktisch tot. Keine Menschenseele im Umkreis von zwei Meilen, also starte ich die Maschine und folge dem Pfad. Ein paar Erkundungsfahrten und Sie haben die Gegend dort oben im Griff. Dann der Schotterweg und das erste Haus. Da ich zwecks Schalldämpfung die Auspuffanlage mit Aluminiumröhren habe isolieren lassen, mache ich nicht viel Lärm. Ich halte mich vom Highway fern und bleibe auf Nebenstraßen. Ehe ich mich versehe, bin ich schon wieder in der Hütte.«
»Weshalb noch einmal zurück in die Hütte?«
»Ich hatte noch einiges dort zu erledigen.«
»Hatten Sie keine Angst davor, dass Sie Pepper über den Weg liefen?«
Patrick zuckte bei der Frage nicht zusammen. Karl hatte sie zu einem wirklich perfekten Zeitpunkt gestellt und achtete auf jede seiner Reaktionen. Aber es kam keine. Für Sekunden schienen Patrick seine Füße mehr als alles andere auf der Welt zu interessieren, dann sagte er: »Pepper war fort.«
VIERUNDZWANZIG
Underhill war zurück. Eine achtstündige Auseinandersetzung mit dem bereits aufgezeichneten Material lag hinter ihm. Er trat ein und nahm nach einem unpersönlichen »Hallo« in Richtung Stephano und dessen Anwalt übergangslos die Arbeit auf. »Können wir dort weitermachen wo Sie gestern aufgehört haben, Mr. Stephano?«
»Und das soll wo gewesen sein?«
»Tun Sie mir doch den Gefallen, und beginnen Sie mit Ihrer Invasion in Brasilien.«
»Wenn Sie meinen. Lassen Sie mich überlegen. Brasilien ist ein großes Land. Hundertsechzig Millionen Einwohner, mehr Quadratmeilen als die achtundvierzig zusammenhängenden Staaten der USA, und eine bedeutende Geschichte als wundervolles Versteck, vor allem dann, wenn man auf der Flucht ist. Jahrelang ein beliebter Zufluchtsort von Nazis. Aber Spaß beiseite, wir stellten ein Dossier über Lanigan zusammen und ließen es ins Portugiesische übersetzen. Wir engagierten einen Polizeizeichner, der zusammen mit ein paar Computerfachleuten eine Reihe von farbunterstützten Phantombildern erarbeitete, von denen wir uns erhofften, dass sie dem damals aktuellen Aussehen von Lanigan nahekamen. Wir verbrachten Stunden mit dem Verleiher des Segelboots in Orange Beach, ebenso mit den Bankern in Nassau. Wir haben uns sogar mit den Partnern in der Kanzlei getroffen und sind mit ihnen unsere Ergebnisse durchgegangen. Sie wiederum haben sie den Sekretärinnen gezeigt. Einer der Partner, Mr. Bogan, hat sogar die beste Zeichnung der Witwe zur Beurteilung vorgelegt. «
»Und jetzt, wo Sie ihn gefunden haben - sah er Ihren Phantombildern ähnlich?«
»Ziemlich ähnlich. Lediglich das Kinn und die Nase haben uns ein wenig irritiert.«
»Bitte, fahren Sie fort.«
»Wir begaben uns auf schnellstem Wege nach Brasilien und rekrutierten drei der besten Detekteien des Landes. Eine in Rio, eine in Säo Paulo und eine in Recife im Nordosten. Wir zahlten Spitzenhonorare, also
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