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Der Pate von Bombay

Titel: Der Pate von Bombay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vikram Chandra
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Ashok Khot aus Konkan, arbeitete seit vier Jahren für uns. Er war am Abend zuvor nach Bombay gekommen, um seine Frau in den Zug nach Delhi zu setzen, wo sie zur Hochzeit ihrer Nichte eingeladen war. Nachdem sie im Rajdhani 516 abgefahren war, mit ihren beiden Söhnen bequem im Salonwagen untergebracht, hatte Khot beschlossen, die Freuden der Stadt zu genießen. Er hatte Simky direkt vom Bahnhof aus angerufen und sie eine Stunde später vor der Lido-Bar in der Nähe des Regal Cinema abgeholt. Khot war gut bei Kasse. Er hatte ein klimatisiertes Privattaxi mit verdunkelten Scheiben bestellt, ging im Khyber edel mit ihr essen, und dann fuhren sie am Marine Drive spazieren. Beim Essen trank er die ganze Zeit Johnny Walker Black und erzählte ihr Geschichten über Männer, die er hereingelegt, Geld, das er verdient, und hohe Beamte, die er ruiniert hatte, und während er später im Auto ihre Mausambis massierte und über Witze lachte, die er nie fertig erzählte, trank er immer wieder aus einem silbernen, mit einer Silberkette an einem Flachmann befestigten Becher. Sie lehnte sich im Sitz zurück, hörte ihm zu und summte die Lieder von der Kassette mit. Am Chowpatty aßen sie ein Eis, er wankte ans Wasser und versuchte ein Lied zu singen, erbrach sich ins Meer und trank daraufhin gleich noch einen, um ihr zu beweisen, daß er ein echter Mann war. Auf der Rückfahrt ließ er den Fahrer Makhmali andhera laut aufdrehen, öffnete ihre Choli ganz, schmiegte mit kleinen Schlabberlauten den Kopf an sie und brabbelte leise vor sich hin, und da hörte sie es, unter der Musik: »Saali, du solltest nett zu mir sein - weißt du, wer ich bin? In dieser Stadt darf mir keiner blöd kommen. Masood Metha persönlich verkehrt in meinem Haus.« Im Hotelzimmer in Colaba schaute Khot sie dumpf an, während er an ihrem Rock herumgrabschte, dann sank er langsam zur Seite und schlief ein. Simky zog ihm Schuhe und Socken aus, seine Hose und seine Jockey-Unterhose. In seinen diversen Taschen fand sie insgesamt vierundzwanzigtausend Rupien in Fünfhundert-Rupien-Scheinen, von denen sie fünftausend Rupien abzählte und in der Tiefe ihrer roten Handtasche versenkte. Aus ebendieser Handtasche holte sie dann vorsichtig ein Papiertütchen hervor, entnahm eine sorgsam bemessene Dosis Brown Sugar und zog es in die Nase ein, woraufhin ein wollüstiger Schauer über ihre Brüste lief. Dann legte sie sich hin und schlief. Als Khot am nächsten Morgen aufwachte und sich streckte, blieb sie trotz seines widerlichen Mundgeruchs still liegen. Doch als er versuchte, auf sie zu klettern, zuckte sie zurück, wandte den Kopf ab und sagte mit Kleinmädchenstimme: »Raj, ich kann nicht mehr, wirklich - du hast mich gestern abend wund gevögelt.« Er lachte stolz und ließ sie großmütig gehen. Am nächsten Tag aß sie mit einem unserer Jungs, Bunty Arora, zu Mittag. Als Simky frisch aus Chandigarh gekommen war, hatte sich Bunty um sie gekümmert, sie war sein Mädchen gewesen. Jetzt rührte er sie nicht mehr an, ihre Drogenabhängigkeit war ihm zuwider, doch als seine ehemalige Mashuq mochte er sie immer noch, und gelegentlich, wenn er in der Nähe unterwegs war, traf er sich mit ihr. Sie erzählte ihm von ihrer Nacht mit Khot. Nun war es so, daß Bunty selbst sie Khot vorgestellt hatte. Er meinte: »Dieser alte Säufer, der ist wirklich unerträglich, wenn er getrunken hat.« Sie erwiderte: »Ja, er redet und redet und findet überhaupt kein Ende! Ich bin dies, ich bin das, keiner sollte es wagen, mir blöd zu kommen, Masood Meetha kommt zu mir nach Hause. Ich hätte ihm am liebsten eins mit dem Kricketschläger übergezogen.« Sie warf die Haare zurück, und einen Moment lang hatte sie das Feuer der alten Simky. Bunty verzog keine Miene, führte die Unterhaltung fort, redete über Filme und Stars und dies und das, und als sie fertig gegessen hatten, verabschiedete er sich von ihr, ging zum nächsten Laden und tätigte einen Anruf. Genau wie Dandi-Swami es gesagt hatte: »Tathaasthu.«
    Da hatten wir es also. Masood Meetha war Suleiman Isas Nummer eins in der Stadt, seit Suleiman nach Dubai gegangen war. Der Feind, der unsere Ware gestohlen hatte, war Suleiman Isa - er und seine miesen Brüder. Ich beendete das Gespräch und ließ Paritosh Shah und die beiden Badriyas wissen: »Es war Suleiman.«
    »Sind Sie sicher?« fragte Chhota Badriya.
    »Natürlich. Ich war es schon vorher, aber jetzt haben wir den Beweis. Dieser Bhenchod Parulkar und Suleiman sind schon

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