Der Pathologe weiß alles, ... aber zu spät.
DOSIS
Als ein anderer Kandidat auf die Frage, wieviel Morphium er bei einer Nierenkolik geben würde, zögernd antwortete: „Etwa fünf Gramm!“, da konterte Virchow schnell: „Und was machen Sie dann mit der Leiche?“
LOGISCHE KONSEQUENZ
Ein anderes Mal näherte sich Virchow einem Prüfling, setzte ihm die scharfe Spitze eines Bleistiftes auf die Brust und fragte: „ Wo komme ich hin, wenn ich da durchsteche?“ Darauf der Kandidat: „Ins Gefängnis, Herr Professor!“
DOKTOR AUS DEM NICHTS
Der französische Chirurg Joseph Francois Malgaigne stürzte einmal einen Prüfungskandidaten in totale Verwirrung. „Endlich, endlich, mein Herr!“ schrie der ungeduldige Professor den Kandidaten an. „ Geben Sie mir endlich eine gute Antwort. Können Sie mir sagen, was man unter dem Begriff der Schöpfung, der Erschaffung versteht?“ „Schaffen, schaffen“, stotterte der verwirrte junge Mann, „heißt aus nichts etwas machen.“ - „Nun gut, mein Herr, wir werden Sie zum Doktor erschaffen.“
GRÖSSENWACHSTUM
Bei der Prüfung fragt der Professor eine Studentin: „Welches Organ kann unter gewissen Umständen bedeutend größer werden?“ Die Studentin schlägt die Augen nieder und murmelt: „. . . aber, Herr Professor . . .“
Der Professor gibt die Frage weiter, und der nächste Kandidat antwortet richtig: „Die Pupille.“
Darauf nickt der Professor wohlwollend und sagt dann zur Studentin: „Ich rate Ihnen, lieber nicht zu heiraten - Sie könnten sonst enttäuscht werden.“
ANFANGSSCHWIERIGKEITEN
Der Patient auf dem Operationstisch beobachtet mit wachsender Besorgnis die zahlreichen Vorbereitungen. „Verzeihen Sie meine Aufregung!“ sagt er. „Es ist meine erste Operation.“ Der Arzt schlägt ihm freundschaftlich auf die Schulter: „Meine auch.“
DIE FREUDE DES ASSISTENTEN
Der Professor, der Legende nach war es Ignaz Semmelweis, schickte zu einer Hausgeburt einen jungen Assistenten. Derselbe erschien nach zwei Tagen ziemlich mitgenommen und berichtete seinem Chef über den nicht gerade erfreulichen Erfolg seiner Mission. Die Geburt habe sich stark verzögert, das Kind habe er zerstückeln müssen, die Mutter sei dabei verblutet, und der Ehemann habe sich aus Trauer darüber am Totenbette seiner Frau erschossen.
Als er einige Zeit später wiederum eine Geburt zu leiten hatte und in die Klinik zurückkehrte, antwortete er glückstrahlend seinem Chef, der ihn nach dem diesmaligen Erfolg ausfragte: „Diesmal lebt der Vater.“
FEHLER DER BERÜHMTEN
August Bier, der berühmte Berliner Chirurg, kam noch rechtzeitig, um bei einem jungen Assistenten einen schweren Kunstfehler zu verhindern. Er brachte die Sache in Ordnung, und als die Mediziner danach wieder unter sich waren, hob er warnend den Zeigefinger: „So etwas kann zwar jedem mal passieren, junger Freund. Aber merken Sie sich: Sie dürfen sich keine Dummheiten leisten, ehe Sie berühmt sind!“
DER EID
Jeder Arzt schwört den „hippokratischen Eid“ und verpflichtet sich damit, zum Wähle der Kranken zu handeln!
Das ist die allgemeine Überzeugung, welche vom sogenannten Mann auf der Straße über die Journalisten bis zu den Politikern reicht. Sogar manche Ärzte selbst glauben daran - doch das ist falsch.
Der Eid des Hippokrates ist ein Eid, den keiner schwört!
Kaum ein Arzt hat die Geschichte so nachhaltig geprägt wie Hippokrates, wenn auch vielleicht nicht alles stimmt, was ihm nachgesagt wird. Sein Leben ist geheimnisumwittert, ob er überhaupt Schriften verfaßt hat, bleibt ungewiß. Auf der Insel Kos um 460 v. Chr. geboren, gehörte er zur dortigen Ärzteschule. Er war bereits im Altertum eine Berühmtheit. Die Bedeutung der hippokratischen Lehre besteht in der Abkehr von der religiösmagischen Krankheitsdeutung hin zur naturwissenschaftlichen Beobachtung und Beschreibung von Krankheitssymptomen. Das therapeutische Hauptziel lag für Hippokrates deshalb in der Vorbeugung, während er im übrigen dazu riet, die „Heilkräfte der Natur“ zu unterstützen.
Der hippokratische Eid ist als Inbegriff der ethischen Verpflichtung des abendländischen Arztes zu verstehen und zu bewerten. Es ist der bedeutendste Text der antiken Medizin, eine klassische Richtschnur ärztlichen Handelns, eine Berufung auf ihn hat jedoch nur ideellen Charakter. Letztendlich wissen wir nur, daß der Eid aus der Ärzteschule von Kos stammt, ob Hippokrates selbst überhaupt etwas damit zu tun hatte, ist unbekannt.
Einer alten Überlieferung zufolge
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