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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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verstehen. Kaladins Augen füllten sich mit Tränen. Einige Soldaten packten ihn von hinten und verhinderten, dass er seinen Kameraden half.
    Coreb fiel auf die Knie und bettelte um sein Leben. Einer von Amarams Männern packte ihn am Haarschopf und schlug ihm den Kopf sauber ab. Nach wenigen Sekunden war alles vorbei.
    »Bastard!«, keuchte Kaladin gegen seinen Schmerz an. »Sturmverfluchter Bastard!« Kaladin spürte, dass er weinte. Machtlos kämpfte er gegen die vier Männer an, die ihn festhielten. Das Blut der ermordeten Speermänner tränkte den Boden.
    Sie waren tot. Sie alle waren tot. Sturmvater! Alle!
    Amaram trat vor und machte ein ernstes Gesicht. Er fiel vor Kaladin auf das Knie. »Es tut mir leid.«
    »Bastard!«, schrie Kaladin so laut er konnte.
    »Ich durfte nicht riskieren, dass sie ausplaudern, was sie gesehen haben. Es musste so sein, Soldat. Es ist nur zum Besten der Armee geschehen. Sie werden hören, dass deine Einheit dem Splitterträger geholfen hat. Die Männer müssen glauben, dass ich sie getötet habe.«
    »Ihr wollt die Splitter für Euch selbst haben!«

    »Ich bin im Schwertkampf ausgebildet«, sagte Amaram, »und ich bin an Rüstungen und Panzer gewöhnt. Ich kann Alethkar am besten dienen, wenn ich die Splitterrüstung trage.«
    »Ihr hättet mich darum bitte können! Sturmverflucht!«
    »Und was wäre gewesen, wenn sich das im Lager herumgesprochen hätte?«, fragte Amaram ernst. »Was wäre wohl geschehen, wenn die Männer erfahren hätten, dass du den Splitterträger getötet hast und ich die Rüstung und das Schwert besitze? Keiner hätte doch geglaubt, dass du mir beides aus freiem Willen gegeben hast. Außerdem hättest du mir das Angebot erst gar nicht gemacht, mein Sohn.« Amaram schüttelte den Kopf. »Du hättest es dir anders überlegt. Ein paar Tage später hättest du doch den Reichtum und das Ansehen haben wollen – die anderen hätten dich davon überzeugt. Dann hättest du verlangt, dass ich dir beides zurückgebe. Ich habe viele Stunden gebraucht, um zu einer Entscheidung zu kommen, aber Restares hat Recht. Es gab keine andere Möglichkeit. Für Alethkar ist es das Beste so.«
    »Hier geht es nicht um Alethkar, sondern nur um Euch! Sturmverdammt, ich habe wirklich geglaubt, dass Ihr besser als die anderen seid!« Tränen tropften von Kaladins Kinn.
    Plötzlich wirkte Amaram schuldbewusst, als ob ihm klar wäre, dass Kaladin die Wahrheit gesagt hatte. Er wandte sich ab und winkte dem Sturmwächter zu. Der Mann drehte sich von der Kohlenpfanne weg und hielt etwas in der Hand, das er in den glühenden Kohlen erhitzt hatte. Es war ein kleines Brandeisen.
    »Ist das alles nur Fassade?«, fragte Kaladin. »Der ehrenwerte Hellherr, der sich um seine Männer kümmert? Lügen? Alles nur Lügen?«
    »Das hier tue ich für meine Männer«, sagte Amaram. Er nahm die Splitterklinge aus dem Tuch und hielt sie in der Hand. Der Edelstein am Griff stieß einen Blitz weißen Lichts aus. »Du begreifst nicht einmal im Ansatz, welche Last ich
trage, Speermann.« Amarams Stimme hatte ein wenig von ihrer Ruhe und Vernunft verloren. Nun klang er abwehrend. »Ich darf mir keine Gedanken um einige dunkeläugige Speerwerfer machen, wenn Tausende durch meine Entscheidung gerettet werden können.«
    Der Sturmwächter trat auf Kaladin zu und hob das Brandeisen. Die seitenverkehrten Glyphen bedeuteten Sas Nahn . Es war das Sklavenzeichen.
    »Du hast mich beschützt«, sagte Amaram und humpelte zur Tür, wobei er um Reeschs Leichnam herumging. »Weil du mir das Leben gerettet hast, werde ich das deine verschonen. Fünf Männern, die die gleiche Geschichte erzählen, glaubt man, nicht aber einem einzelnen Sklaven. Im Lager wird die Nachricht verbreitet werden, dass du nicht versucht hast, deinen Gefährten zu helfen – aber du hast auch nicht versucht, sie aufzuhalten. Du bist geflohen und wurdest von meiner Garde gefangen genommen.«
    Amaram hielt bei der Tür inne und legte sich die stumpfe Seite der gestohlenen Splitterklinge auf die Schulter. Noch immer zeigte sich die Schuld in seinen Augen. Aber er versteifte sich und verdrängte sie. »Du wirst als Deserteur aus der Armee entlassen und als Sklave gebrandmarkt. Aber durch meine Gnade entgehst du dem Tod.«
    Er öffnete die Tür und verließ den Raum.
    Das Brandeisen ätzte Kaladins Schicksal in seine Haut ein. Er stieß einen letzten, abgerissenen Schrei aus.

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Z-1
BAXIL

    B axil hastete den üppig

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