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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Sturmwind. Er war hingerissen. So hatte er sie nie zuvor gesehen.
    Er hörte gar nicht auf mit seinen Angriffen – in gewisser Weise war es auch nur ein einziger Angriff, denn jeder Schlag ging nahtlos in den nächsten über. Sein Speer kam nie zur Ruhe, und gemeinsam mit seinen Männern trieb er die Parschendi zurück und erwiderte jeden Angriff der Paare.
    Töten. Abschlachten. Blut spritzte in die Luft, die Sterbenden ächzten zu seinen Füßen. Er versuchte ihnen nicht zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Sie waren doch der Feind. Aber die schiere Pracht dessen, was er tat, schien in einem seltsamen
Gegensatz zu der Verwüstung zu stehen, die er dadurch hinterließ.
    Er schützte. Er rettete. Und doch tötete er auch. Wie konnte etwas so Schreckliches gleichzeitig so wunderschön sein?
    Er duckte sich unter dem Schwung eines feinen silbernen Schwertes hinweg, schwang seinen Speer von der Seite und brach Rippen. Er wirbelte den Speer herum und zerschmetterte ihn auf der Seite des Kameraden. Die Überreste seiner Waffe warf er einem dritten Angreifer entgegen und fing einen neuen Speer auf, den ihm Lopen zugeworfen hatte. Der Herdazianer sammelte sie von den gefallenen Alethi in seiner Nähe auf und gab sie Kaladin, sobald der sie brauchte.
    Wenn man gegen jemanden kämpfte, dann lernte man auch von ihm. War der Feind vorsichtig und präzise? Boxte er sich den Weg frei; war er aggressiv und beherrschend? Spuckte er Flüche aus, damit man selbst noch wütender wurde? Waren die Feinde gnadenlos, oder ließen sie einen Besiegten weiterleben?
    Er war beeindruckt von den Parschendi. Er kämpfte gegen Dutzende von ihnen, und jeder schien einen etwas anderen Kampfstil zu haben. Offenbar schickten sie immer nur zwei oder vier gleichzeitig auf ihn los. Ihre Angriffe waren sorgfältig und beherrscht, und jedes Paar kämpfte gemeinsam. Dabei schienen sie ihn wegen seiner Geschicklichkeit zu respektieren.
    Am aufschlussreichsten aber war der Umstand, dass sie nicht gegen Teft und Narb kämpften, die verwundet waren, sondern sich stattdessen auf Kaladin, Moasch und die anderen Speermänner konzentrierten, die das größte Geschick zeigten. Das waren nicht diese wilden, unkultivierten Bestien, als die man sie ihm geschildert hatte. Es waren professionelle Soldaten, die sich an eine Ethik des Schlachtfeldes hielten, die den meisten Alethi nicht zu eigen war. Gerade in ihnen fand er das, was er in den Soldaten auf der Zerbrochenen Erde zu finden gehofft hatte.

    Diese Erkenntnis erschütterte ihn. Er stellte fest, dass er die Parschendi respektierte , während er sie tötete.
    Am Ende trieb ihn der Sturm in seinem Inneren vorwärts. Er hatte sich entschieden. Diese Parschendi würden Dalinar Kholins ganze Armee ohne eine Spur des Bedauerns abschlachten. Kaladin hatte sich dem Ziel verschrieben, genau dies zu verhindern. Er würde sich und seine Männer in Sicherheit bringen.
    Er wusste nicht, wie lange er schon kämpfte. Brücke Vier schlug sich ausnehmend gut. Sicherlich hatten sie eben erst mit dem Kampf begonnen, denn sonst wären sie doch schon längst überwältigt worden. Aber die Vielzahl der verwundeten und sterbenden Parschendi um Kaladin herum schien anzudeuten, dass er schon stundenlang kämpfte.
    Er war sowohl erleichtert als auch seltsam enttäuscht, als eine Gestalt in einem Splitterpanzer durch die Parschendi-Reihen brach und ihr eine Flut aus Soldaten in Blau folgte. Widerstrebend tat Kaladin einen Schritt zurück. Sein Herz raste, dann legte sich der Sturm in ihm ein wenig. Nun strömte das Licht nicht mehr deutlich sichtbar aus seiner Haut. Der ständige Zustrom von Parschendi mit Edelsteinen in den Bärten hatte ihm im frühen Stadium des Kampfes Kraft gegeben, aber die späteren hatten keine Edelsteine mehr gehabt. Auch das deutete an, dass sie nicht die schwachgeistigen Untermenschen waren, die die Hellaugen in ihnen sahen. Sie hatten gesehen, was er tat, und auch wenn sie es vielleicht nicht verstanden hatten, hatten sie sich doch darauf eingestellt.
    Er hatte noch so viel Licht in sich, dass er nicht zusammenbrechen würde. Aber als die Alethi die Parschendi zurückdrängten, erkannte Kaladin, dass sie gerade zur rechten Zeit gekommen waren.
    Ich muss sehr vorsichtig damit umgehen, dachte er. Der Sturm in ihm rief nach Bewegung und Angriff, laugte aber auch gleichzeitig seinen Körper aus. Je mehr er davon benutzte und
je schneller er den Sturm aufbrauchte, desto schlimmer war es, wenn Kaladin ihn

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