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Der Pfad des Kriegers (German Edition)

Der Pfad des Kriegers (German Edition)

Titel: Der Pfad des Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philipp Ebert
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Ansturm schien dadurch nicht verlangsamt zu werden. Nach zwei weiteren Salven hatten sie die Mauer erreicht. Direkt vor Sion wurde eine Leiter an den Wahl gelehnt. Er ließ sein Schwert fallen und drückte mit aller Kraft, doch unten hielt ein halbes Dutzend Männer die Leiter fest und so bewegte sie sich kein Stück. Wo war Luag, wenn man ihn brauchte?
    Auf einmal erschien vor ihm der Kopf eines Gegners. Im nächsten Moment hatte Eowyn ihm mit einem kräftigen Schlag den Kopf fast von den Schultern getrennt. Der Krieger fiel nach hinten um. Sion griff nach seinem Schwert und durchbohrte nur einen Augenblick später einen Angreifer. Mit dem Schwert noch in seiner Brust fiel dieser von der Leiter. Fluchend schaute Sion sich nach einer neuen Waffe um. Weiter oben wehrten sich drei seiner Männer verzweifelt gegen eine immer größere Anzahl von Aufständischen, die über die Mauer strömten. Lange würde es nicht mehr dauern. Hastig griff er ein blutverschmiertes Kurzschwert und wandte sich wieder der Mauer zu. Immer wieder hackte er nach Angreifern, mit Eowyn stets an seiner Seite. Auf einmal kamen keine mehr. Erschöpft sank Sion zusammen, ohne den Rest der Burg auch nur eines Blickes zu würdigen. Aber der Kampfeslärm war verstummt, nur das Stöhnen und Schreien der Verwundeten auf beiden Seiten des Walles war noch zu hören. Anscheinend hatten sie noch mal überlebt.
    Sion schloss die Augen.
    „Mein König, dass müsst ihr sehen, es sieht so aus als ob ...“
    Unsanft zerrte Eowyn ihn nach oben und streckte seine Hand in Richtung der Südstadt aus.
    „Dort, seht!“
    Sion sah, was er meinte. Eine Staubwolke, wie sie nur von Reitern verursacht werden konnte, bewegte sich die Hauptstraße herunter. Sollte Brendan am Ende doch zurückgekehrt sein? Hatte er ihm Unrecht getan? Aber wie hatte er so schnell geschafft?
    Inzwischen näherte sich die Reiter dem Belagerungsring. Sion sah, wie die Aufständischen aufgeregt umher rannten und verzweifelt versuchten Gegenwehr zu organisieren. Aber kaum jemand stellte sich den Reitern direkt in den Weg. Schon waren sie auf dem Weg den Hügel hinauf.
    „Öffnet das Tor!“
    „Und wenn es ein Trick ist, wenn es gar nicht Brendan ist?“
    „Dann …,“ begann Sion, besann sich aber eines Besseren: „In Ordnung, wir warten ab!“
    Es schien Stunden zu dauern, bis die Reiter endlich dort waren, wo vor kurzem noch die Unterhändler der Aufständischen gestanden hatten.
    „Öffnet das Tor, mein König!“
    Brendans Stimme! Sions Herz schlug schneller. Wie viele Reiter waren es? Bestimmt über hundert! Jetzt hatten sie wieder eine Chance!
    „Öffnet das Tor!“
    „Öffnet das Tor!“, wiederholte Eowyn seinen Befehl.
    Die Wachen hoben den schweren Eichenriegel aus der Verankerung und schoben die Torflügel auf. Nur wenige Augenblicke später ritten Brendan und seine Männer in vollem Tempo in den Burghof.
    Behände wie immer, sprang Brendan vom Pferd, bevor die anderen überhaupt ihre zum Stehen gebracht hatten und eilte zu Sion. Dieser lief ihm freudig entgegen.
    „Mein König, ich bin außerhalb der Stadt auf eine Gruppe unseres Stammes getroffen und sofort wieder hierher geeilt. Entsatz müsste bald hier sein. Wir müssen nur wenige Tage aushalten!“
    Brendans Männer verteilten sich inzwischen auf dem Burghof und den Mauern.
    „Brendan, ich bin dir so dankbar, wenn wir das hier überleben, dann werde ich dich belohnen, großzügiger als du es dir vorstellen kannst!“
    Brendan schaute sich kurz nach seinen Männern um und wandte sich dann wieder Sion zu.
    „Das wird nicht nötig sein!“, antwortete er mit einem breiten Grinsen.
    Eowyn trat neben Sion.
    „Mein König, ich kenne keinen dieser ...“
    „Tötet sie!“, schrie Brendan mit sich überschlagender Stimme. Im selben Moment zog er seinen Dolch und rammte ihn Sion in den Bauch. Brennender Schmerz durchfuhr Sion und er sackte zusammen. Neben sich hörte er Eowyn schreien:
    „Verrat! Zum König!“
    Er konnte nichts mehr sehen. Warmes Blut lief in Strömen aus der Wunde. Kampfgeräusche erfüllten die Umgebung, doch sie schienen wie gedämpft. Mit seiner rechten Hand tastete er mühsam nach seinem Dolch, die linke drückte er auf die klaffende Wunde.
    Eine warme Hand griff nach seiner Rechten und drückte sie. Er öffnete die Augen und blickte in Eowyns blutüberströmtes Gesicht.
    „Es tut mir leid, Sion. Es tut mir leid“, sagte der alte Krieger und hustete Blut. Sein rasselnder Atem hob sich von all den

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