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Der Pfad des Kriegers (German Edition)

Der Pfad des Kriegers (German Edition)

Titel: Der Pfad des Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philipp Ebert
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anderen Geräuschen deutlich ab.
    „Ist schon in Ordnung“, erwiderte Sion und versuchte seinen Mund zu einem Lächeln zu verziehen. Den Schwerthieb, der seinem Leben ein Ende setzte, spürte er kaum. Er merkte nur, wie er nicht mehr die Kraft hatte, Eowyns Hand zu halten, was ihm Leid tat.

XXXIX
     
    Seine Hände und Beine waren taub von der Kälte, Reif bedeckte das eisige Gras. Langsam schob Barrett sich den Abhang hinauf. Sechs Tage waren sie dem maegrinischen Heer gefolgt und noch immer wussten sie nicht genau, was sie erwartete. Der Müll, den das Heer hinterließ, ließ eindeutig darauf schließen, dass es Maegrin waren, denen sie folgten. Und zwar Maegrin aus allen Teilen des Landes, wie Arvid aus Tonscherben und allem möglichen anderen Kram geschlossen hatte. Für Barrett hatten ja immer alle Maegrin gleich ausgesehen, aber anscheinend gab es große Unterschiede zwischen den einzelnen Landesteilen. Das war ihm aber gerade im Moment reichlich egal, ganz im Gegensatz zu dem Geruch von bratendem Fleisch, der jetzt zu ihnen hinüber wehte. Seit Jahren war er nicht mehr so hungrig gewesen. Eigentlich konnte er sich nur an eine Begebenheit in seinem Leben erinnern, bei der so hungrig gewesen war: Die Belagerung von Tusk. Zwei Monate hatte es nur Ratten gegeben und am Ende nicht mal mehr die.
    Barrett riss sich aus seinen Erinnerungen und versuchte sich wieder auf das wirklich Wichtige zu konzentrieren. Ärgerlich stellte er fest, wie schwer ihm das fiel. Ständig schweiften seine Gedanken ab und immer wieder merkte er, wie er seiner Umgebung keinerlei Aufmerksamkeit schenkte. Er brauchte etwas zu essen und einen warmen Schlafplatz. Ein Blick auf Thomas bleiches, ausgezehrtes Gesicht zeigte ihm, dass er damit nicht alleine war. Die kleine Gruppe war am Ende ihrer Kraft angelangt, nur der pure Überlebenswille ließ sie noch weiter laufen und selbst der fing an, nachzulassen.
    Das Heer auf der anderen Seite des Hügels war ihre einzige Hoffnung. Eigentlich war das ganze Anschleichen auch völlig sinnlos, denn wenn sie ihnen feindlich gesinnt waren, dann waren sie so oder so tot. Kein Essen, keine warme Unterkunft, kein Feuer und dazu noch der einsetzende Winter würden ihnen bald ein Ende setzen.
    „Hrmpf“
    Ein erstickter Schrei drang an sein Ohr. Knut? Es musste Knut sein. Der war irgendwo vor ihnen. Wie immer.
    Barrett stand auf, die Hand am Schwertgriff. In gebückter Haltung sah er sich um. Die anderen hatten es ihm gleich getan. Ansonsten war nichts zu erkennen.
    Ein lauter Ruf drang an sein Ohr. In einer einzigen, schnellen Bewegung zog Barrett sein Schwert. Schwankend stand er da, sein Herz schlug viel zu schnell und schwarze Flecken tanzten vor seinen Augen. Auf einmal bewegte sich eine Gruppe von gut einem Dutzend Krieger in sein Sichtfeld, Knut in ihrer Mitte. Der rief sie jetzt in schnellem Maegrin an, viel zu schnell für Barrett. Ulf antwortete, ebenso schnell. Dann kamen die Krieger näher. Mehrere bedeuteten Barrett seine Waffe fallen zu lassen. Zumindest das war ja mal nichts Neues. Barrett merkte, wie sich ein schiefes Grinsen auf seinem Gesicht formte, dann nickte er und ließ sein Schwert zu Boden fallen. Die Maegrin nahmen sie in die Mitte und langsam machten sie sich auf den Weg ins Lager. Immer wieder stellte er fest, während er den Abhang hinunter stolperte, wie ihn einzelne Maegrin neugierig anstarrten. Er wich ihren Blicken aus. Streit konnte er jetzt nicht gebrauchen.
    Das Lager war größer als er gedacht hatte. Es bot mit Sicherheit Platz für vier- oder fünftausend Menschen. Aber was er sah, während sie durch es hindurch gingen, gefiel ihm gar nicht. Viele der Männer und Frauen sahen kaum besser aus als er und seine Begleiter, müde Augen starrten ihn an, fahle Gesichter tuschelten, als sie vorbei gingen. Viele der Waffen wirkten alt und kaputt, er sah nur wenige Krieger mit vollständiger Ausrüstung. In einer ernsthaften Schlacht hatte dieses Heer keine Chance. Er würde sich schnellstmöglich aus dem Staub machen müssen, wenn er sich erst mal etwas erholt hatte. Abseits des Heerzuges sollte es auch wieder mehr zu essen geben, die fünftausend Menschen, die er jetzt hier vor sich sah, hatten das Land durch das sie in den letzten Tagen gezogen waren, ja regelrecht kahl gefressen. Aber erst mal brauchte er etwas zu essen. Allein um wieder klar denken zu können.
    Vor einer kleinen Hütte hielten die Krieger an. War das etwa das Hauptquartier? Wenn ja, dann würde sich seine

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