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Der Pfad des Zorns - Das Buch und das Schwert 1: Buch & Schwert 1 (German Edition)

Der Pfad des Zorns - Das Buch und das Schwert 1: Buch & Schwert 1 (German Edition)

Titel: Der Pfad des Zorns - Das Buch und das Schwert 1: Buch & Schwert 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antoine Rouaud
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nichts daraus. Trotz der Bitte seines Onkels habe ich ihn an die Front versetzt. Natürlich nicht mehr in die Salinen. Mehr konnte ich nicht tun. Er behauptet, davon ausgegangen zu sein, dass Ihr tot wart. Wie hätten wir das Gegenteil beweisen sollen? Schließlich glaubten wir alle daran. Tretet bitte näher«, fuhr er fort. »Kommt ganz nah heran.«
    Der General gehorchte. Sein Schwert schlug gegen seinen Schenkel. Draußen sangen Vögel.
    »Schön, nicht wahr?«, fragte der Kaiser verträumt. »Die Gesänge meines Reichs. Was mag nur passiert sein, dass plötzlich Disharmonien auftauchen?«
    Seine Stimme wurde schärfer.
    »Ihr wart in Garmaret, nicht wahr?«
    »Ich habe nach unserer Flucht aus den Salinen dort Negus wiedergesehen. Er hat mir alles erzählt.«
    »Ach wirklich? Was denn?«
    »Dass der Aufstand nun auch andere Gebiete erreicht hat, Eure Majestät.«
    Die Gestalt hinter dem Vorhang nickte.
    »Es ist wie eine Zündschnur.«
    »Negus hat gesagt, dass er den jüngsten Uster verdächtigt.«
    »Richtig«, bestätigte der Kaiser. »Das denke auch ich. Laerte von Uster, der jüngste Sohn des Oratio von Uster. Sein Vater wurde wegen Hochverrats verurteilt und aufgeknüpft. Dieser Schurke hat meine Macht in seinen Schriften verunglimpft, und nicht nur das. Auch das Liaber Dest und den Fangol-Orden hat er geschmäht. Er hat unseren Glauben mit Füßen getreten. Sein Sohn wird wohl alles tun, um sich an uns zu rächen – womöglich sogar das Volk aufhetzen. Dieses Volk, für das ich mein Leben geben würde. Die Menschen sind wie undankbare Kinder. Ich bin ihr Vater, aber sie lehnen sich gegen mich auf, ohne nachzudenken. Laerte muss verurteilt werden, genau wie Oratio. Er spaltet mein Volk. Aber alle Seiten sind sich darin einig, dass Blut fließen muss.«
    »Kaiserliche Hoheit …«, murmelte Dun.
    Die Stimme des Kaisers klang zornig, aber auch resigniert – als wäre das alles letzten Endes doch nicht ganz unerwartet geschehen.
    »Auch ich kann Blut fließen lassen, wenn es sein muss. Ich kann mich unerbittlich zeigen. Ich bin nicht mehr das Kind, das Ihr einst beschützt habt. Seither habe ich viel gelernt. Oratio von Uster war der Meinung, das Kaiserreich könne nicht überdauern. Dass es eines Wechsels bedürfe und ich unwürdig sei. Aber meine Familie hat die Kaiserwürde durch das Liaber Dest erlangt. Ich verdanke es den Göttern, dass ich ein Reyes bin und bleibe, ganz gleich, was die anderen sagen, so zahlreich sie auch sein mögen. Ich und unwürdig? Weshalb? Weil ich doppelzüngige Schlangen an meiner Brust nähre? Weil es an meinem Hof Schmeichler gibt, die meine Protektion suchen und mich dafür mit verlogenen Komplimenten überhäufen?«
    Der Schatten eines Schwertes zeichnete sich auf dem Vorhang ab. Der Griff schien sich um die geschlossene Faust zu schmiegen, der Stoff erbebte leicht.
    »Sie sind hier, Dun-Cadal, mein Freund«, sagte der Kaiser leise und schwenkte Eraëd. »Die wahren Aufständischen sind hier. Diejenigen, die alles verursacht haben. Sie winden sich wie Schlangen um meine Beine. Sie schmeicheln mir, sie bestricken mich und glauben, dass ich es nicht bemerke.«
    Jetzt war es Abscheu, die aus seinen Worten sprach. All das berührte ihn tiefer, als er zugeben mochte. Aus ihm sprach eine Verzweiflung, die nur Dun erspüren konnte. Er kannte Asham Ivani Reyes seit so langer Zeit.
    Der Kaiser senkte das Schwert. Der Schatten glitt in den einer Scheide, gehalten von einer zitternden Hand.
    »Wie war es denn so in den Salinen?«, fragte er plötzlich, als wäre der General soeben von einer Vergnügungsreise zurückgekehrt.
    Ein wenig überrumpelt, ließ sich Dun Zeit mit der Antwort. »Feucht«, sagte er schließlich.
    »Ein ganzes Jahr«, flüsterte der Kaiser.
    »Ich wäre liebend gern früher zurückgekehrt«, befand er, ehe er den Ton änderte. »Lasst Euch nicht entmutigen, Majestät. Dieser Aufstand hat nichts zu sagen. Aber wenn Ihr glaubt, nicht gewinnen zu können, solltet Ihr Euch lieber sofort in ihre Hand geben.«
    »Das gefällt mir«, antwortete der Kaiser. »Ihr seid der Einzige, der so mit mir spricht.«
    Er machte eine kurze Pause, ehe er mit erstickter Stimme fortfuhr.
    »Ich brauche Euch, Dun-Cadal. Allerdings nicht in meiner Nähe, sondern an der Front. In den Salinen habt Ihr einen tiefen Eindruck hinterlassen. Die Aufständischen haben Tage gebraucht, ehe sie sich von Eurer Flucht erholten. Nicht auszudenken! Ein einzelner Ritter!«
    »Und ein Junge, Kaiserliche

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