Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake
braunen Briefumschlag mit und verließ das Haus. Er fuhr zu Buster’s, einem Restaurant am südlichen Stadtrand, nicht weit von Petes Geschäft entfernt.
Pete wartete in einer Nische im hinteren Teil des Restaurants auf ihn. Larry setzte sich ihm gegenüber an den Tisch.
»Lange nicht gesehen, compadre .«
»Ja, tut mir leid.«
Eine Kellnerin kam, legte Gedecke auf und fragte, ob sie die Speisekarte haben wollten.
Pete schüttelte den Kopf. »Ich nehme den Buster-Burger mit allem, Pommes mit Chili und einen Eistee.«
»Nehme ich auch«, sagte Larry.
»Ihr macht’s mir leicht, Jungs, was?«, sagte sie und ging weg.
»Also, was gibt’s?«, fragte Pete.
Larry kramte in der Hosentasche, zog Bonnies Ring heraus und legte ihn vor Pete auf den Tisch. »Der ist von ihr.«
»Was?« Pete nahm den Ring und warf einen kurzen Blick darauf.
»Ich habe ihn an ihrer Hand entdeckt.«
Pete runzelte die Stirn. »Und du hast mir nichts gesagt?«
»Ich sage es dir jetzt.«
»Verdammt, wann hast du den gefunden?«
»Am Sonntagmorgen. Bevor du rübergekommen bist. Ich weiß, ich hätte es dir sagen sollen, aber …«
»Allerdings …«
»Ich wollte erst ein paar Sachen überprüfen.«
»Warum hast du mich ausgeschlossen?«
»Ich weiß nicht, Pete. Ich wollte erst sehen, was sich daraus ergibt. Ich dachte, ich erzähle dir alles, wenn ich die ganze Geschichte kenne.«
»Junge, Junge«, murmelte Pete, dann untersuchte er den Ring genauer. »Bonnie Saxon.«
Als er Pete ihren Namen aussprechen hörte, hatte er das schmerzliche Gefühl, etwas zu verlieren. Sie gehörte nicht mehr ihm allein.
»Meinst du, das ist ihr Name?«, fragte Pete.
»Ich weiß, dass es ihr Name ist. Sie hat achtundsechzig an der Buford High ihren Abschluss gemacht. Wie gesagt, ich habe ein paar Erkundigungen eingeholt.« Er öffnete den braunen Umschlag.
Ich will das nicht tun, dachte er.
Aber er hatte sich schon entschieden. Außerdem würde Pete früher oder später ohnehin alles herausfinden. Am besten brachte er es gleich hinter sich.
Er zog das Ballkönigin-Foto von Bonnie heraus. Es flatterte in seinen zittrigen Fingern, als er es Pete reichte und den Ring zurücknahm.
Pete machte große Augen. Er spitzte die Lippen. »Das ist sie ?«
»Ja.«
»Mann!«
»Ja.«
»Sie ist der absolute Hammer .«
»Ich weiß.«
Er schüttelte ungläubig den Kopf. »Das ist also unser Mädchen.«
Unser Mädchen. Es war ein Fehler. Ich hätte ihm doch nichts sagen sollen.
»Wo hast du das her?«
»Aus dem Jahrbuch der Schule.«
»Mann, du hast wirklich Nachforschungen angestellt. Hast du noch was rausgefunden?«
»Gib mir das zurück«, sagte Larry und streckte seine Hand nach dem Foto aus. »Es könnte jemand sehen. Vielleicht sind Leute hier, die sie kennen.«
Pete betrachtete das Bild noch eine Weile, dann gab er es zurück. Larry schob es wieder in den Umschlag. Er zog seinen Stapel Fotokopien halb heraus. »Das ist zu viel, um es gleich hier zu lesen. Ich mache dir Kopien, wenn du willst.«
»Was steht da drin?«
Larry schob die Zeitungsartikel wieder hinein und legte den Umschlag neben sich auf die Bank. »Das ist eine lange Geschichte. Ich habe ein paar Tage gebraucht, um die ganzen alten Ausgaben der Stadtzeitung zu durchforsten.«
»Komm schon, Mann. Raus damit.«
Larry wartete, während die Kellnerin ihr Essen brachte. Sie stellte die Teller und die Getränke auf den Tisch. »Guten Appetit, Jungs«, sagte sie und verschwand wieder.
»Es fing an mit einem Doppelmord im Sagebrush Flat Hotel.« Während sie aßen, erzählte er Pete, dass die Stadt nach der Minenschließung verlassen worden war und die Radleys allein in ihrem Hotel zurückgeblieben waren. Er berichtete von Uriahs Fahrt nach Mulehead Bend, der Autopanne und davon, dass er die letzen Kilometer gelaufen war, nur um seine Frau und seine Tochter ermordet im Hotel zu finden. Auch die Spekulation der Behörden, dass Mitglieder einer Motorradgang oder andere Durchreisende für das Verbrechen verantwortlich waren, teilte er Pete mit.
»Aber Uriah glaubte, sie wären von Vampiren getötet worden«, sagte er.
»Das stand aber nicht in der Zeitung«, sagte Pete.
»Er hat seine Frau und seine Tochter einäschern lassen, damit sie nicht von den Toten auferstehen.«
»Das ist deine Vermutung, oder?«
»Lass mich doch einfach weitererzählen.«
»Wie wär’s, wenn du bei den Tatsachen bleibst?«
»Okay. Tatsachen. Die Radley-Frauen wurden am 15. Juli ermordet. Am 26. Juli
Weitere Kostenlose Bücher