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Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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und schnappte sich Lanes Arm. Er zerrte sie von ihrem Stuhl. Sie schlug mit dem Hintern auf dem Boden auf, und er zog sie dichter zu sich.
    »Was soll das?«, schrie sie. »Hör auf!«
    Sie hörte, wie andere Schüler riefen: »Lass sie in Ruhe« und »Benson, du Scheißkerl« und »Jemand muss ihr helfen!«
    Benson ließ ihren Arm los. Er griff ihr ins Haar, packte mit der anderen Hand ihr Kinn und bog ihren Kopf nach oben. »Du willst nett zu mir sein?«
    »Geht doch mal einer dazwischen!«, schrie ein Mädchen.
    Benson spuckte ihr ins Gesicht. Der Speichel klatschte auf Lanes geschlossene Lippen. Er ließ ihr Kinn los und verrieb die Spucke über Mund und Wangen.
    »Was ist denn hier los?« Eine laute Stimme. Mr. Kramer.
    Benson stieß Lane von sich. Sie landete auf dem Ellenbogen und jaulte auf, als der Schmerz durch ihren Arm schoss. Mit dem Rücken der anderen Hand wischte sie sich die Spucke aus dem Gesicht. Das Zeug roch süß und widerlich, als würde einen jemand anniesen.
    »Benson, du Drecksack!«
    »Fick dich ins Knie, Mann!«
    Lane setzte sich auf, hielt ihren schmerzenden Ellenbogen und beobachtete, wie Mr. Kramer zu Bensons Pult eilte.
    »Hey, Sie sollten mich lieber nicht anfassen!«
    Der Lehrer beugte sich über das Pult, packte Bensons langes Haar und zerrte ihn in den anderen Mittelgang. Seine rechte Faust knallte in Bensons Gesicht. Der Kopf des Jungen wurde zur Seite geworfen. Lane sah, wie Spucke aus seinem Mund flog. Mr. Kramer ließ seine Haare los, und Benson sackte auf die Knie.
    »Entschuldige dich bei Miss Dunbar.«
    »Leck mich, du Schwuchtel.«
    »Machen Sie ihn fertig!«, feuerte ein Junge den Lehrer an.
    Benson sah zu Mr. Kramer auf. Sein Gesicht war rot und verzerrt, so dass Lane glaubte, er würde gleich anfangen zu weinen. Mit zitternder Stimme sagte er: »Das gibt Ärger. Du hast mich geschlagen, du schwule Sau. Das kostet dich den Job.«
    Mr. Kramer zerrte ihn an seinem Hemd auf die Beine, blickte ihn zornig an und schüttelte ihn. »Entschuldige dich bei meiner Schülerin.«
    »Ist schon gut«, sagte Lane und stand auf. »Bitte. Vergessen wir es einfach.«
    »Sag, dass es dir leidtut, Benson.«
    »Okay, es tut mir leid.«
    »Sag es ihr.«
    Benson wandte Lane das Gesicht zu. »Entschuldigung.« Er sah sie an, als wollte er sie umbringen.
    »Gut«, murmelte Mr. Kramer. »Und jetzt mach, dass du hier rauskommst.« Er stieß den Jungen weg. Benson strauchelte, stolperte über seine Motorradstiefel und fiel der Länge nach hin.
    Ein paar Schüler lachten, aber die meisten sahen still zu.
    Benson sprang auf und lief zur hinteren Tür. »Das wird euch noch leidtun!«, rief er mit hoher, zitternder Stimme. »Euch beiden! Ihr werdet schon sehen!« Dann schoss er in den Flur hinaus.
    Als er draußen war, begann Heidi zu klatschen. Der Rest der Klasse fiel ein, und innerhalb von Sekunden war der Raum erfüllt von tosendem Applaus.
    »Schluss jetzt«, sagte Mr. Kramer. »Setzt euch auf eure Plätze.« Er ging zu Lane. »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    Sie nickte. »Ich würde gern mein Gesicht waschen.«
    »Vielleicht solltest du zur Krankenschwester gehen.«
    »Nein, schon okay. Ich bin nicht verletzt. Wirklich. Ich will nur die Spucke abwaschen. Wenn ich zur Toilette dürfte …«
    »Ich werde dich begleiten und anschließend beim Direktor vorbeigehen, um ein paar Wörtchen über unseren Freund zu verlieren.« Er wandte sich zur Klasse und sagte: »Ich bin für ein paar Minuten weg. Holt eure Bücher raus und nutzt die Zeit, um zu lernen. Ich will, dass ihr alle still und fleißig seid, wenn ich zurückkomme. Verstanden?«
    Er folgte Lane in den Flur. Lane blickte sich zu beiden Seiten um. Keine Spur von Benson.
    Nebeneinander gingen sie zur Toilette. Ihre Beine fühlten sich schwach und zittrig an.
    »Wieso ist Benson eigentlich so ausgerastet?«, fragte Mr. Kramer.
    »Ich weiß nicht. Ich habe nur gesagt, dass mir die Sache mit Jessica leidtut. Ich wollte nett zu ihm sein, und plötzlich hat er mich gepackt.«
    »Manche Leute lässt man besser einfach in Ruhe.«
    »Sieht so aus. Danke, dass Sie mich gerettet haben.«
    »Es tut mir bloß leid, dass ich nicht früher zur Stelle war. Anscheinend komme ich nie rechtzeitig, wenn ich dir aus der Klemme helfen muss.«
    »Tut mir leid, dass ich Ihnen so viel Ärger mache«, sagte sie.
    »Du machst mir keinen Ärger. Ich frage mich nur langsam, ob du einen Hang zu Unfällen hast oder so.«
    »Normalerweise nicht.«
    »Nur in meiner Stunde,

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