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Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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eine Frage.
    Lane nahm ihren Hefter heraus und schrieb ihre Adresse auf ein loses Blatt Papier. Sie blieb an ihrem Pult sitzen, bis die anderen Schüler Mr. Kramer ihre Zettel gegeben hatten. Als sie gegangen waren, trat sie zu ihm.
    »Danke«, sagte er und nahm das Blatt entgegen.
    »Haben Sie etwas zu tun für mich?«
    Lächelnd schüttelte er den Kopf. »Heute ist Freitag, Lane. Warum machen wir beide nicht einfach früh Schluss? Außerdem, nach dem, was Benson dir angetan hat, bist du bestimmt froh, wenn du hier raus bist.«
    »Ach, es macht mir doch Spaß, Ihnen zu helfen.«
    »Nächste Woche geht es weiter, wenn du so eifrig bist.«
    »Sind Sie sicher, dass ich nicht doch noch bleiben soll?«
    »Ja. Trotzdem, danke.«
    »Gut, ich gebe Ihnen noch Ihr Buch zurück.« Sie ging zu ihrem Pult zurück und bückte sich, um es vom Brett unter ihrem Stuhl zu nehmen. »Mein Vater hat ziemlich viele der Gedichte gelesen«, sagte sie über die Schulter. »Von DePrey hatte er noch nie gehört. Aber es hat ihm gut gefallen.«
    »Schön. Ich freue mich schon darauf, ihn morgen Abend kennenzulernen.«
    Lane stand auf und gab ihrem Lehrer das Buch. »Ich selbst habe das Buch komplett gelesen.«
    »Toll. Ich hoffe, du hattest keine Alpträume.«
    Sie lächelte. »Nicht dass ich wüsste.«
    »Pack doch deine Sachen zusammen«, sagte er, »dann begleite ich dich noch zum Parkplatz. Ich bin zwar sicher, dass Benson längst weg ist, aber …«
    »Es kann nie schaden, vorsichtig zu sein«, unterbrach sie ihn, indem sie wiederholte, was er vorhin vor den Toiletten gesagt hatte.
    »Das hätte ich nicht besser ausdrücken können.«
    »Ich muss noch an meinem Schließfach vorbei«, sagte sie.
    »Kein Problem.«
    Es dauerte ein paar Minuten, bis Mr. Kramer so weit war. Dann verließen sie den Klassenraum. Im Flur waren noch einige Schüler, die an ihren Schließfächern standen oder gerade nach Hause gingen, sich mit ihren Freunden unterhielten und lachten. Lane wünschte, sie wären alle fort, die Schule wäre leer, bis auf Mr. Kramer und sie.
    Genau. Und was würde ich dann machen? Mich in seine Arme werfen?
    Schweigend gingen sie durch den Flur. Lane überlegte, was sie sagen könnte – etwas, das ihn dazu bringen würde, sie als Frau zu sehen und nicht nur als Schülerin.
    Frag ihn nach seinem Liebesleben, dachte sie und verdrehte sogleich die Augen. Tolle Idee. Sehr subtil. Außerdem, vielleicht ist er ja schwul. Auf keinen Fall. Das konnte nicht sein. Nicht Mr. Kramer.
    Sie erreichten ihr Schließfach. »Dauert nur eine Sekunde«, sagte sie.
    »Lass dir Zeit.«
    Sie verlagerte den Bücherstapel in den linken Arm und drückte ihn gegen ihre Brust.
    »Ich halte die Bücher so lange.«
    »Ach, ich kann …«
    »Noch gibt es Kavaliere«, sagte er und stellte seine Aktentasche ab. Mit der linken Hand stützte er den Stapel von unten, die rechte schob er zwischen das oberste Buch und ihre Brust. Lane spürte durch ihre Bluse den leichten Druck seiner Finger. Ein Knöchel rieb über ihren steifen Nippel. Ein warmes Zittern durchlief ihren Körper. Dann war seine Hand wieder weg.
    Sie wandte sich ihrem Schließfach zu, beugte sich vor und drehte die Ringe des Zahlenschlosses.
    Hat er mich mit Absicht berührt?, fragte sie sich. Nein. Das war ein Versehen. Aber es war ausgeschlossen, dass er nicht bemerkt hatte, wogegen seine Hand gestoßen war.
    Sie stellte eine falsche Kombination ein.
    Der zweite Versuch war wieder verkehrt.
    »Bist du sicher, dass du am richtigen Schließfach bist?«, fragte er.
    »Ja. Ich bin nur durcheinander.«
    »Harter Tag.«
    Lane lächelte ihn an. »Das scheint mein Schicksal zu sein. Wenn ich nicht gerade von einem Hocker falle, werde ich angegriffen.«
    Wieder probierte sie eine Kombination. Dieses Mal funktionierte es. Sie öffnete das Schließfach. Als er ihr die Bücher zurückgab, berührte Mr. Kramer sie nicht. Einige Bücher legte sie weg, andere behielt sie. Sie versuchte sich darauf zu konzentrieren, welche der Bücher aus dem Fach sie für ihre Hausaufgaben benötigen würde. Schließlich nahm sie ihre Jeanstasche heraus, packte die Bücher hinein und schloss das Fach. Sie hängte sich die Tasche über die Schulter.
    »Hast du alles?«, fragte Mr. Kramer und hob seine Aktentasche auf.
    »Ja. Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat.«
    »Ich kann dir versichern, dass ich in naher Zukunft nichts Wichtigeres und Angenehmeres zu tun habe, als eine schöne junge Dame zu ihrem Auto zu begleiten.«
    Lane

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