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Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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der Kühlbox. Er riss sie auf und gab Pete eine. Anstatt zu trinken, goss Pete Bier auf sein Taschentuch und wischte sich das Blut aus dem Gesicht.
    Mit der feuchten Dose in der Hand ging Larry zum Vorderrad. Er trank einen Schluck. Das Bier war kalt und gut. Er bückte sich und zog den Pfeil aus dem Reifen.
    »Lass mal sehen.« Pete warf sein nasses Taschentuch auf die Straße.
    Larry gab ihm den Pfeil.
    »Wie ich es mir gedacht habe, ein Apache.«
    »Genau.«
    »Nettes Souvenir.«
    »Gut, dass das Ding nicht in einem von uns steckt.« Larry trank noch etwas von seinem Bier. »Wir spielen hier draußen Cowboys, und ein Irrer schießt mit Pfeilen auf uns.«
    »Nimm doch mal meinen Hut ab. Du siehst aus wie ein Volltrottel. Und es tut weh, wenn ich lachen muss.«
    Larry pflückte Petes Hut von seinem eigenen und hielt ihn seinem Freund hin.
    »Auf diesen Kopf? Das soll wohl ein Witz sein. Wirf ihn einfach in den Wagen.«
    Larry ließ ihn durch das geöffnete Fenster segeln. Er landete auf dem Beifahrersitz. Nach einem weiteren Schluck Bier begann Larry, den Wagenheber hoch zu pumpen.
    »Bist du sicher, dass der Kerl uns nicht nochmal angreift?«
    »Ich habe dreimal auf ihn geschossen«, sagte Larry.
    »Heilige Scheiße.«
    Während er den Reifen wechselte, erzählte er Pete, wie er hinab ins Flussbett gestürmt war, nachdem Uriah den Stein geworfen hatte, dass er ihn dort nicht hatte finden können und in dem Moment nach oben zurückgekehrt war, als der Alte mit dem Hammer einen Pfahl durch Petes Brust treiben wollte. Er berichtete ihm von der Kugel, die er durch Uriahs Wangen geschossen hatte, und davon, dass Uriah »Vampir!« gebrüllt hatte, als er ihn mit dem Pfahl angriff. Von der Kugel, die durch das Kreuz aufgehalten worden war, von dem Schuss, der sich versehentlich gelöst hatte und davon, wie er Uriah in die Schlucht gestoßen hatte.
    Als er geendet hatte, blickte er sich um. Pete spitzte die Lippen und stieß einen leisen Pfiff aus. »Nimmst du mich auf den Arm?«
    »Nein«, sagte Larry. »Es war richtig was los hier.«
    »Und ich habe es verpasst.«
    »Tut mir leid.«
    »Der Drecksack wollte wirklich die Van-Helsing-Nummer mit mir abziehen?«
    »Ganz genau.«
    »Da bin ich aber froh, dass du so gut mit der Knarre bist, alter Kumpel.«
    »Geht mir genauso.«
    Pete prostete ihm zu und trank seine Dose leer. »Ich nehme noch eine. Und du?«
    »Ja, ich auch«, sagte Larry, obwohl seine Dose noch halb voll war. Mit dem Montiereisen zog er die Radmuttern an, während Pete Nachschub holte.
    Pete stellte eine frische Bierdose neben ihn auf den Boden.
    Larry begann, den Wagen abzulassen.
    »Klingt, als könnte der alte Sack noch am Leben sein«, sagte Pete.
    »Falls er noch lebt, ist er bestimmt nicht besonders rüstig. Und sein Bogen ist kaputt, also kann er uns nichts tun.«
    »Trotzdem wünschte ich, du hättest ihn erledigt.«
    »Ich habe darüber nachgedacht.«
    Er zog den Wagenheber unter dem Auto hervor und wartete darauf, dass Pete vorschlug, zurückzugehen und die Sache zu Ende zu bringen.
    Aber stattdessen sagte Pete: »Was sollen wir mit ihm machen?«
    »Wir lassen ihn in Ruhe.«
    »Einerseits hätte ich Lust, zurückzugehen und ihm eine Kugel in den Kopf zu verpassen. Anderseits habe ich verfluchte Schmerzen.«
    »Lass uns einfach so schnell wie möglich von hier abhauen. Um den Alten können wir uns später Gedanken machen.«
    »Wir könnten in ein paar Tagen zurückkommen.«
    »Vielleicht«, sagte Larry. Er hatte nicht die Absicht, noch einmal an diesen Ort zu fahren. Aber warum sollte er jetzt darüber streiten?
    Und er hatte auch keine Lust, sich noch mit der Radkappe abzumühen. Er warf sie zusammen mit dem Wagenheber in den Kofferraum. Dann rollte er den platten Reifen nach hinten und hob ihn ebenfalls hinein.
    Pete tauchte neben ihm mit der Taschenlampe und dem Pfeil auf. »Wir behalten die Angelegenheit für uns, oder?«, fragte er. »Oder willst du es der Polizei erzählen?«
    »Auf keinen Fall«, versicherte ihm Larry.
    »Und unseren Frauen auch nicht.«
    »Was sollen wir ihnen sagen?«
    »Wir sind Schießen gegangen, stimmt’s? Ich bin gestolpert und mit dem Gesicht auf einen Stein geknallt.«
    »Das klingt gut.« Larry klappte den Kofferraum zu. Er ging zurück nach vorn, nahm seine beiden Bierdosen und setzte sich hinter das Lenkrad. Während Pete den Hut aus dem Weg räumte und sich vorsichtig auf dem Beifahrersitz niederließ, trank Larry die erste Dose leer.
    Er ließ den Motor

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