Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake
an.
»Aber es kommt alles in das Buch«, sagte Pete.
Larry wendete den Wagen und fuhr los.
Pete grinste ihn an. »Es wird sich gut machen im Buch, was Kumpel?«
»Ja. Großartig.«
»Wer hätte das gedacht? Wir sind hier rausgefahren, um den Mistkerl zu suchen, und dann wurden wir in einen verdammten Kampf verwickelt. Wahnsinn. Das beschert uns einen Bestseller, mit Sicherheit.«
»Und wir werden eine ganze Menge erklären müssen.«
»Hey, der Typ ist ein wahnsinniger Mörder. Was gibt es da zu erklären?«
»Einiges, könnte ich mir vorstellen. Unsere Frauen werden alles erfahren. Die Polizei wird alles erfahren. Und dann stecken wir bis zum Hals in der Scheiße.«
»Hey, du willst doch nicht kneifen, oder?«
Larry schüttelte den Kopf. Er trank einen Schluck von seinem Bier, während sie Babe’s Werkstatt hinter sich ließen und aus der Stadt rasten. »Nach all dem, was passiert ist, kann mich nichts in der Welt davon abhalten, dieses verfluchte Buch zu schreiben.«
»So gefällst du mir.«
36
Uriah kam langsam auf die Beine. Er wankte zu einem Felsblock und setzte sich darauf. Als sein Hintern die harte Oberfläche berührte, zuckte er zusammen.
Er hatte sich eine Menge Haut abgeschürft, als er den Abhang hinabgerutscht war. Aber diese Verletzungen waren im Vergleich zu den Schusswunden unbedeutend.
Er beugte sich vor und spuckte Blut und Zahnsplitter aus. Mit der Zunge betastete er vorsichtig das Loch in seiner linken Wange. Er verkrampfte sich vor Schmerz, obwohl das Loch ziemlich klein war. Viel kleiner als die Wunde in seiner rechten Wange. Dort war nicht nur die Kugel ausgetreten, sondern auch einer seiner Backenzähne.
Zum Glück hatte die blutsaugende Ausgeburt der Hölle nur eine Zweiundzwanziger, dachte er.
Trotzdem tat es wahnsinnig weh.
Er spuckte noch mehr Blut aus und befühlte die Schramme an der Kopfhaut über seinem linken Ohr.
Ich war schon schlimmer verletzt, erinnerte er sich.
Auch dieses Mal war es übel, doch er konnte sich nicht vorstellen, dass irgendetwas jemals so wehtun würde wie damals, als eine der Vampirinnen den Pfahl in sein Auge gestoßen hatte. Die Welt hatte nur noch aus Schmerz bestanden.
Uriah rieb über die blutende Kerbe in der Mitte seiner Brust.
Er sah das Kreuz.
Der vergoldete Jesus war auf Höhe des Bauchs in zwei Teile zerbrochen.
Uriah starrte ihn lange an.
Mein Retter, dachte er.
Du weißt, dass ich meine Aufgabe noch nicht vollendet habe.
Deshalb hast du mir auch geholfen, aus der Klapsmühle zu entkommen. Deswegen hast du mich zurück nach Hause geführt. Deshalb hast du mich aus den Händen des Bösen errettet. Du weißt, dass mein Auftrag noch nicht erfüllt ist.
Als er in der psychiatrischen Anstalt für Straftäter in Illinois eingesperrt gewesen war, hatte Uriah geglaubt, seine Mission sei beendet. Er hatte zwar nicht alle Vampire vernichtet, aber er hatte seinen Teil dazu beigetragen. Immerhin hatte er das Heer des Bösen geschwächt. Er hatte sein Auge verloren, und er war erwischt worden. Sie waren zwar nicht über alles im Bilde gewesen, was er getan hatte, aber sie wussten, dass er versucht hatte, die Vampirin in Charleston zu töten. Das genügte, um ihn aus dem Verkehr zu ziehen. Auch wenn er es ungern zugab, war er doch froh gewesen, dass es vorbei war.
Nachdem er entkommen war, hatte er nicht vorgehabt, weiter Vampire zu jagen. Er wollte nur nach Sagebrush Flat zurückkehren und in seinem Hotel leben. Dort, wo er hingehörte.
Aber das alles war Gottes Wille. Gott hatte ihn zurück hierhin geführt, weil Er in seiner unendlichen Weisheit wusste, dass es Ärger geben würde.
Uriah war gerade einmal einen Monat in der Stadt gewesen, als die Leute kamen und sein Versteck entdeckten. Er war draußen in der Wüste, um sein Abendessen zu jagen. Als er zurückkehrte, waren sie schon wieder fort gewesen. Er entdeckte den eingebrochenen Treppenabsatz und betete, dass sie den Vampir nicht gefunden hatten. Aber seine Gebete waren vergeblich. Die Holzplatte, die die Gruft verschloss, war lose. Die Decke war in Unordnung gebracht worden.
Da wurde ihm bewusst, dass Satan sie geschickt hatte, um sein Werk ungeschehen zu machen.
Aber warum hatten sie nicht an Ort und Stelle den Pfahl herausgezogen? Das ergab keinen Sinn. War Gott auf irgendeine Weise eingeschritten?
Danach hielt Uriah tagelang Wache. Er verließ nie das Hotel. Nachts schlief er in der Lobby anstatt in seinem Zimmer in der ersten Etage. Es verblüffte ihn, dass die
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