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Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Unfall.«
    »Er hat doch hoffentlich keine Kugel abbekommen?«
    »Nein. Nichts in der Art. Aber er ist von einem Felsen gestürzt und ohnmächtig geworden. Er hat sich dabei die Nase gebrochen. Mein Vater musste ihn ins Krankenhaus bringen. Auf jeden Fall war er hinterher ein wenig neben der Spur.«
    »Das klingt nicht besonders lustig.«
    »Nein. War es auch nicht. Und, wie ist es Ihnen ergangen?«
    »Kann mich nicht beklagen. Und bei dir? Keine weiteren Zusammenstöße mit Benson, hoffe ich.«
    »Nein.«
    »Er wird dich wahrscheinlich in Ruhe lassen. Aber sag mir Bescheid, wenn er dir Ärger macht.«
    »Ich glaube, Sie haben ihn das Fürchten gelehrt.«
    Mr. Kramer schüttelte den Kopf. »Bei so einem Typen weiß man nie. Du musst die Augen offen halten. Pass auf, dass er dich nicht allein erwischt. Schwer zu sagen, was er tun würde, und ich würde es wirklich hassen, wenn meiner besten Schülerin etwas zustieße.«
    »Ich werde vorsichtig sein«, sagte sie.
    »Wo wir gerade davon reden, vielleicht solltest du dich lieber anschnallen.«
    »Haben Sie vor, einen Unfall zu bauen?« Lane griff nach dem Sicherheitsgurt.
    »Natürlich nicht. Aber möglicherweise ist dir schon aufgefallen, dass du öfter Verletzungen davonträgst, wenn du in meiner Nähe bist.«
    »Ja. Ich glaube, Sie bringen Pech.« Sie zog den Gurt zwischen ihren Brüsten nach unten und ließ ihn einrasten.
    »Jetzt brauchst du dir keine Sorgen über eine Begegnung mit der Windschutzscheibe zu machen.«
    »Ja. Das würde fies aussehen, wenn ich mir mit blutigen Klamotten das Stück ansehen müsste.«
    »Mir gefällt dein Outfit«, sagte er und warf ihr einen Blick zu. »In der Schule hast du die Sachen noch nie angehabt, oder?«
    »Nein, diese nicht.«
    »Aber ich habe dich schon mal in so etwas Ähnlichem gesehen. Einem blauen Jeanskleid mit weißer Spitze. Ein Mini, wenn ich mich richtig erinnere.«
    »Ach, das.« Sie war angenehm berührt, dass er tatsächlich noch wusste, was sie in der Schule getragen hatte, aber sie schämte sich auch ein wenig, weil er sich an das Kleid erinnerte. »War wohl ein bisschen zu kurz.«
    »Das würde ich nicht sagen. Mit deinen Beinen kann man so etwas tragen.«
    »Danke.« Ihr Gesicht fühlte sich ganz heiß an.
    Er lenkte den Wagen an den Bordstein und hielt an. Lane sah ihn mit klopfendem Herzen an. Warum hat er angehalten? Er schaltete die Innenbeleuchtung ein und lächelte sie an. Dann zog er ein Blatt Papier aus der Innentasche seines Blazers.
    Er sieht nur die Adresse nach, stellte sie fest.
    »Okay«, sagte er. »Aaron wohnt 4980 Cactus. Das sollte die nächste Querstraße sein.«
    Lane verspürte einen Stich der Enttäuschung. Gleich würden sie nicht mehr alleine sein.
     
    Sie hatte gehofft, im Theater neben ihm sitzen zu können, aber es funktionierte nicht. Sandra quatschte ihn mit irgendwas voll und folgte ihm durch den Mittelgang und in die Sitzreihe. Lane hatte keine Chance, an ihr vorbeizukommen, ohne sich lächerlich zu machen. Mr. Kramer nahm neben einem Studenten Platz. Sandra setzte sich neben ihn, dann folgten in einer Reihe Lane, George und Aaron.
    Lane fühlte sich betrogen.
    Ich bin hier, um mir Hamlet anzusehen, erinnerte sie sich. Nicht um mit Mr. Kramer zusammen zu sein.
    Aber er mag mich. Wirklich. Er mag mich sehr.
    George rutschte auf seinem Stuhl herum und stieß gegen ihren Arm. »Entschuldigung«, flüsterte er.
    »Schon gut«, sagte sie, ohne ihn anzusehen.
    »Es war keine Absicht.«
    Sie blickte zu George und nickte. »Ich weiß. Ist schon okay.«
    »Du wirst bestimmt ständig von irgendwelchen Typen belästigt. Das muss ganz schön nerven.«
    Lane zuckte mit den Schultern. »Kommt auf den Jungen an.«
    »Ja. Habe ich mir schon gedacht. Ist ja auch logisch. Tja, bei mir brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Die Sitze sind einfach zu dicht zusammen. Das ist das Problem.«
    »Mach dir keine Gedanken darüber.«
    »Ich will bloß nicht, dass du einen falschen Eindruck bekommst.«
    »Werde ich nicht.«
    »Trotzdem war es nett, mal mit dir zu reden.« George blickte nach vorne, lehnte sich von ihr weg und betrachtete das Publikum vor ihm. Seine Lippen waren zusammengepresst. Er rückte seine Brille zurecht und strich sich eine verirrte Haarsträhne aus der Stirn.
    »George?«
    Sein Kopf wirbelte so schnell zu ihr herum, dass Lane befürchtete, er könnte sich eine Halsverletzung zuziehen.
    »Wenn es dich so nervös macht, neben mir zu sitzen, kannst du ja mit Aaron den Platz

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