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Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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tauschen.«
    Einen Moment lang wirkte er verletzt. »Klar, wenn du willst«, sagte er dann.
    »Nein, von mir aus nicht.«
    Er zog die Brauen hoch. »Du willst es nicht?«
    »Außer du willst es.«
    »Ich? Nein. Ich meine …«
    »Du sitzt ziemlich weit hinten in der Klasse. Ich glaube, wir haben noch nie miteinander geredet.«
    »Nein, das stimmt.«
    »Du bist richtig gut in Englisch.«
    »Du auch. Du bist die Beste in der Klasse.«
    »Wenn ich nicht gerade die Seite verblättere?«
    Er grinste. »Ach, das kommt schon mal vor. Passiert mir ständig. Ich fange an, vor mich hin zu träumen, und das war’s dann.«
    »Du willst bestimmt Schriftsteller werden, oder?«
    George legte den Kopf schief und runzelte die Stirn. »Woher weißt du das?«
    »Du siehst irgendwie so aus.«
    Als er die Nase rümpfte, hob sich seine Brille ein wenig. »Wie ein Streber, meinst du.«
    »Wenn das mein Vater hören würde. Er ist nämlich Schriftsteller.«
    »Ein echter Schriftsteller?«
    »So sieht er sich jedenfalls. Wahrscheinlich hast du noch nie von ihm gehört. Lawrence Dunbar.«
    Die Falten auf seiner Stirn vertieften sich. »Nein, glaube nicht.«
    »Er schreibt Groschenromane. Oder, wie er es ausdrückt, Drei-Dollar-fünfundneunzig-Romane.«
    George lachte. »Der war nicht schlecht.«
    »Mir hat die Geschichte, die du im Unterricht vorgelesen hast, echt gut gefallen. Von dem Typ, dessen Knochen sich auflösen.«
    Sein Gesicht lief knallrot an. »Wirklich? Danke.«
    »Hast du noch mehr geschrieben?«
    »Soll das ein Witz sein? Ich habe stapelweise Geschichten. Meine Eltern glauben, ich mache die ganze Zeit Hausaufgaben, aber in Wirklichkeit sitze ich oben in meinem Zimmer und schreibe. Mann, wären die angepisst, wenn sie das wüssten.« Er schlug die Hand vor den Mund. »Entschuldigung. Ist mir so rausgerutscht.«
    »Ich sag das auch ständig.«
    Es wurde dunkel im Theater.
    Lane beugte sich zu George. »Ich will ein paar von deinen Geschichten lesen, okay?«
    »Meinst du das ernst?«
    »Klar.« Der Vorhang hob sich. »Wenn du möchtest, zeige ich sie auch meinem Vater.«
    »Oh Mann, ich weiß nicht.«
    Auf der Bühne war es Nacht, und zwei Wachtposten standen frierend vor den Mauern von Schloss Helsingör.
    George lehnte sich in seinem Sitz zurück. Als er mit der Schulter Lane berührte, rutschte er weg, um den Kontakt abzubrechen. Lane schob ihren Ellenbogen über die Armlehne und stieß ihn an. Wieder wirbelte sein Kopf zu ihr herum.
    »Ich beiße nicht«, flüsterte sie.
     
    Lane versuchte, sich auf das Stück zu konzentrieren. Aber ihre Gedanken schweiften ständig ab.
    Sie war froh, mit George geredet zu haben. Er schien nett zu sein. Ein bisschen wie Henry. Aber nicht so seltsam. Die beiden würden sich bestimmt gut verstehen.
    Schrecklich schüchtern, aber das würde er überwinden, wenn sie sich erst einmal besser kannten.
    Und wir werden uns besser kennenlernen, dachte sie.
    Vielleicht war es Schicksal, dass sie auf dem Sitz neben ihm gelandet war. Und Schicksal, dass sie gestern Abend mit Jim Schluss gemacht hatte.
    George würde sich nie so benehmen wie Jim. Er hätte sich nicht einmal getraut, mich anzusprechen, dachte sie, und schon gar nicht, mich zu fragen, ob ich mit ihm ausgehe. Wahrscheinlich fragt er mich immer noch nicht. Aber ich könnte ihn fragen. Warum nicht?
    Mit Mr. Kramer hätte es sowieso nichts gegeben.
    Dieser Gedanke schmerzte sie.
    Er ist ein Lehrer, sagte sie sich. Er kann sich nicht mit mir einlassen, selbst wenn er es will.
    Aber sie musste ständig an ihn denken, daran, wie er aussah, an die Dinge, die er zu ihr gesagt hatte, wie er mit Benson umgesprungen war, wie er sie aufgefangen hatte, als sie von dem Hocker gefallen war, wie seine Hände sich auf ihren Rippen und ihren nackten Beine angefühlt hatten, wie er versehentlich ihre Brust berührte, als er ihr gestern die Bücher abgenommen hatte.
    Er erinnerte sich an ihr Jeanskleid, obwohl sie es fast zwei Wochen nicht mehr getragen hatte. Er hatte gestern auf dem Parkplatz ihr Auto erkannt. Bewies das nicht, dass sie ihm etwas bedeutete?
    Vielleicht mag er mich genauso gern wie ich ihn.
    Sie fragte sich, wie es wäre, ihn zu küssen.
    Als zur Pause das Licht anging, fiel ihr auf, dass sie kaum etwas von dem Stück mitbekommen hatte. Nicht dass es eine Rolle spielte. Sie hatte es ein paarmal gelesen und sowohl die Verfilmung mit Laurence Olivier als auch die mit Richard Burton gesehen.
    Mr. Kramer blieb sitzen und redete mit Sandra. Aaron

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