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Der Pilot

Der Pilot

Titel: Der Pilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Star Wars - Han Solo Trilogie 1
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würde ihn dieser Lift etwa einhundertfünfzig Ebenen weiter nach unten befördern, dann müßte er in einen anderen umsteigen.
    Als die Türen sich öffneten, sprang Han ohne Zögern aus der Kabine. Der Corellianer hatte Planckes Leiche in den dunkelsten Winkel des Turbolifts gezerrt, damit sie von außen nicht zu sehen war. Außerdem hatte er den Blaster unter die Lederjacke geschoben, seine Hand ruhte jedoch leicht auf dem Griff, jederzeit bereit, die Waffe zu ziehen.
    Der Anblick, der sich seinen Augen bot, war vollkommen friedlich. Bürger bummelten durch eine Passage zwischen zwei Gebäuden, und irgendwo in der Nähe spielte Musik.
    Er warf einen Blick auf sein Kartenlink, während er weiterging. Jetzt nach rechts…
    Und da war auch schon der nächste Turbolift. Er ging achtlos daran vorüber, da ihm dieser Schritt zu offensichtlich erschien, und nahm statt dessen eine Rohrbahn zum nächsten Megablock. Darauf folgte ein weiterer Lift nach unten. Zweihundert Stockwerke diesmal.
    Als er sich auf die Suche nach dem nächsten Lift machte, ging er bereits über schmutzigere Straßen. Er achtete genau darauf, daß seine Richtungswechsel dem Zufallsprinzip gehorchten. Wieder abwärts. Er hatte jetzt bereits fünfhundert Ebenen zurückgelegt. Die Straßen wurden immer zwielichtiger.
    Einmal kam, während er rasch ausschritt, eine Bande Jugendlicher auf ihn zu. Han schüttelte warnend den Kopf. »Laßt es!«
    »Laßt es?« wiederholte der Anführer spöttisch, ein riesiger, dunkelhäutiger Junge mit einer schwarzen fettigen Mähne. »Oooh, hat der Große Angst? Großer, du wirst richtig Angst kriegen, bis wir mit dir fertig sind.«
    Sechs Vibroklingen blitzten in der trüben Verkommenheit der engen Gassen. Han seufzte, verdrehte die Augen und zückte den Blaster.
    Die Mitglieder der Bande verdünnisierten sich so schnell, als wären sie von Fiederfalken vom Boden gerissen worden. Han blieb mit dem Blaster in der Hand stehen, bis er sicher war, daß die Jungs verschwunden waren.
    Ein paar schockierte Passanten warfen ihm Blicke zu und gingen dann, mit einem Ich-habe-gar-nichts-gesehen-Ausdruck im Gesicht, hastig ihrer Wege.
    Han schob den Blaster unter die Jacke und lief die dunkle Straße entlang auf den nächsten Lift zu.
    Noch einmal hundert Stockwerke. Und noch einmal. Er hatte jetzt siebenhundert Ebenen hinter sich gebracht. Das Kartenlink half ihm hier nicht mehr weiter. Wie tief unten bin ich hier? fragte er sich, während er einen weiteren Turbolift nach unten bestieg. Die Kabine stank nach menschlichen und nichtmenschlichen Ausdünstungen.
    Achthundert. achthundertfünfzig.
    Han bewegte sich mittlerweile durch Straßen, die nur von dem Licht, das sich durch die Luftschächte hierher verirrte, oder von matten Glühlampen an den Wänden der baufälligen Häuser kläglich beleuchtet wurde. Der Permabeton unter seinen Stiefelsohlen war an vielen Stellen von einer faulig stinkenden, ekligen Brühe überschwemmt. Verdorbener Regen prasselte herab, und ein dicker Pilzteppich bedeckte das Mauerwerk.
    Hier ließen sich keine Bürger mehr blicken – lediglich pfeilschnelle Gestalten, die sich so flink und verstohlen bewegten, daß man sie unmöglich klar erkennen konnte. Han vermutete, daß einige von ihnen Nichtmenschen waren, und da er von der kaum verhohlenen Abneigung und dem Mißtrauen des Imperators Palpatine gegenüber Nichtmenschen wußte, war er nicht überrascht, sie hier unten in der Tiefe herumschleichen zu sehen.
    Eintausend Ebenen. eintausendeinhundert.
    Han machte sich auf die Suche nach dem nächsten Lift, fand jedoch keinen. Statt dessen stieß er auf eine Reihe von Treppen, die ihn weiter nach unten brachten, und weiter.
    Er befand sich nunmehr in einer Tiefe von fast eintausendzweihundert Stockwerken und damit annähernd dreitausendsechshundert Meter unterhalb der höchsten Ebene, wo er seine Flucht aus der Imperialen Bank angetreten hatte.
    Hans Atem ging stoßweise, obwohl er sich abwärts bewegte. Die Luft hier unten war dick und feucht und roch verrottet, wie auf dem Grund eines tiefen Schachts.
    Kein Hinweis darauf, daß er verfolgt wurde. Ich habe sie abgeschüttelt, dachte Han und lief ziellos weiter. Er erhaschte einen Blick auf etwas, das an der Vorderfront eines der absackenden, tief in den Boden eingesunkenen Gebäude vorüberkrabbelte, etwas, das sich geduckt fortbewegte wie ein Tier, aber dennoch auf den Hinterbeinen lief. Zerfetzte Lumpen bedeckten kaum die fahle Haut, die mit

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