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Der Pilot

Der Pilot

Titel: Der Pilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Star Wars - Han Solo Trilogie 1
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niedergeschlagen zu sehen.«
    »Ich bin in Ordnung«, versicherte er, obwohl das eine offensichtliche Lüge war.
    Bria legte den Kopf an seine Brust und hielt ihn fest. »Für heute nacht sind wir in Sicherheit«, erklärte Han. »Aber morgen müssen wir ein paar bombensichere Pläne schmieden.«
    Sie küßte ihn. seine Wange, das Kinn, das Gesicht. bedeckte ihn mit kleinen, verzweifelten, flüchtigen Küssen. Han schloß sie fest in die Arme und erwischte ihren Mund, küßte sie, streichelte ihre Wange, fuhr mit den Fingern durch ihr Haar, sehnte sich verzweifelt danach, sie zu berühren, um durch ihre Berührung geheilt zu werden.
    Das schäbige kleine Zimmer löste sich gleichsam auf, und er konnte nur noch daran denken, wie glücklich er war, bei ihr sein zu können.
    In den frühen Morgenstunden vor Sonnenaufgang, auf diesem Planeten, wo Nacht und Tag für jedermann, der kein Leben im Wohlstand der »obersten Etage« führen konnte, nur sehr wenig bedeuteten, hockte Bria Tharen in der schmuddeligen, viel zu engen Erfrischungseinheit. Sie hielt einen Stift in der Hand, vor ihr lagen ein Blatt Schreibfolie und ein großer Haufen Kredits.
    Aus dem Schlafzimmer drangen die leisen Schnarchgeräusche Hans an ihr Ohr. Er war so erschöpft, daß er nicht gehört hatte, wie sie aufgestanden und gegangen, und auch nicht wach geworden war, als sie Stunden später zurückgekommen war.
    Jetzt kämpfte sie mit Folie und Stift und hielt jedesmal inne und wischte die Tränen weg, wenn diese ihr die Sicht nahmen und das Schreiben schier unmöglich machten. Sechs- oder siebenmal hatte sie die Folie bereits gelöscht und wieder von vorne angefangen, doch die Zeit verging unaufhaltsam, und sie durfte nicht mehr hier sein, wenn Han erwachte. Denn wenn er aufwachte, soviel wußte Bria, würde sie sich nie im Leben dazu aufraffen können, einfach zu gehen.
    Also schlug sie einmal mehr den Weg der Feiglinge ein. Sie erstickte ihr Schluchzen in der Kehle und preßte beide Hände gegen den Busen. Einen Moment lang fragte sie sich, ob ihr Herz angesichts ihrer Pein zu schlagen aufhören mochte, dann schüttelte sie den Kopf und versagte sich jede weitere Verzögerung. Es tut mir so leid, zwang sie sich zu schreiben. Bitte, vergib mir meine Handlungsweise…
    Heute nacht hatte sie zum ersten Mal erkannt, daß Han seinen Lebenstraum vielleicht nicht verwirklichen würde, wenn sie bei ihm bliebe. Sie hatte ihn heruntergezogen, ihn wochenlang aufgehalten, aber das hatte sie sich nicht eingestehen wollen. Aber heute nacht. als sie die Qual in seinen Augen gesehen und die stockende Stimme gehört hatte. das alles war zu schrecklich gewesen, um es noch länger zu ertragen.
    Also hatte sie sich nach draußen geschlichen und eine Bar gefunden, deren Besitzer sie dafür bezahlen ließ, daß sie seine Komeinheit benutzen durfte. Dann hatte sie ihren Vater angerufen. Bria hatte ihn um Hilfe für sich selbst und Han angefleht. Der Stapel Kreditchips auf dem Boden war das Resultat. Renn Tharen war ein Mann, der wußte, wie man Probleme löste, und er hatte keine Zeit vergeudet. Das Geld war Bria von einem der auf Coruscant ansässigen Geschäftspartner ihres Vaters überbracht worden, der ihr die Kredits ausgehändigt, jeden Dank ausgeschlagen und sich, unverkennbar froh, der schmierigen, rund um die Uhr geöffneten Bar entkommen zu sein, wieder in die Nacht verzogen hatte.
    Brias Vater hatte sie während ihres kurzen Gesprächs davor gewarnt, nach Hause zu kommen. Renn Tharen berichtete, daß kurz nach Brias und Hans Flucht Ermittler der corellianischen Sicherheitsbehörde ins Haus gekommen waren und sich nach Brias Verbleib erkundigt hatten. »Ich habe ihnen nichts erzählt«, sagte er. »Und dein Bruder und deine Mutter reden nicht mehr mit mir, weil ich ihnen für die Dauer eines Monats den Unterhalt gekürzt habe, wenngleich sie beteuern, die Sicherheit nicht verständigt zu haben. Gib auf dich acht, Schatz.«
    »Das werde ich, Dad«, versprach Bria. »Ich liebe dich, Dad. Danke.«
    Ihm habe ich auch weh getan, dachte Bria. Warum tue ich denen, die ich am meisten liebe, bloß immer weh? Verzweiflung überkam sie, doch sie widerstand dem Drang, darunter zusammenzubrechen. Alles, was sie noch für Han tun konnte, wenn sie ihn liebte, war, ihn zu verlassen. Sei tapfer, Bria, befahl sie sich selbst.
    Sie umklammerte den Stift, wischte sich die Tränen aus den Augen und zwang sich dazu, den heikelsten Brief zu beenden, den sie jemals geschrieben

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