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Der Pilot

Der Pilot

Titel: Der Pilot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Star Wars - Han Solo Trilogie 1
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als bewegte er sich auf den weichen Tatzen eines Wonat. Er ließ die Module des Hyperantriebs hinter sich, und bald darauf kreuzte ein größerer Korridor seinen Weg. Erleichtert, nicht länger gebeugt laufen zu müssen, wandte sich Han nach rechts.
    Er schlich sich an die Tür der großen Kombüse und verharrte dort mit geblähten Nasenflügeln und gespitzten Ohren. Er hörte Geräusche, ja, aber nur solche, die er zu hören erwartet hatte: das gedämpfte Klappern von Pfannen, das Klatschen von Teig auf einer harten Unterlage und das schwache Geräusch, als dieser geknetet wurde.
    Dann konnte er den Teig sogar riechen. Wastrilbrot. Seine Lieblingssorte. Han lief das Wasser im Mund zusammen. Aber mit ein bißchen Glück würde er längst nicht mehr hier sein, wenn dieses Brot aufgetischt wurde.
    Er schob den Blaster hinter den Gürtel, öffnete die Tür und betrat die Kombüse. »He. Dewlanna…«, flüsterte er. »Ich bin hier, um mich zu verabschieden.«
    Die hochgewachsene, zottige Gestalt, die eben noch kraftvoll Teig geknetet hatte, fuhr herum und sah Han mit einem leisen fragenden Grollen an.
    Dewlannas voller Name lautete Dewlannamapia; sie war Hans beste Freundin, seit sie vor nunmehr fast zehn Jahren an Bord der Händlerglück gekommen war. Han war damals ungefähr neun gewesen. (Der junge Pilot kannte sein exaktes Geburtsdatum nicht. Ebensowenig seine Eltern. Ohne Dewlanna hätte er nicht einmal gewußt, daß sein Nachname Solo war.)
    Er sprach kein Wookiee – wenn er versuchte, das Grollen, Bellen, Brüllen sowie die rasselnden Grunzlaute nachzubilden, tat ihm jedesmal die Kehle weh, und er wußte, wie albern er sich dabei anhörte –, aber er verstand jedes Wort. Dewlanna ihrerseits sprach kein Basic, aber sie verstand die allgemeine Verkehrssprache so gut wie ihre eigene. Die Kommunikation zwischen dem menschlichen Jungen und der älteren Wookiee-Witwe gestaltete sich flüssig, wenn auch ein wenig eigenwillig. Han war seit Jahren damit vertraut und verschwendete keinen Gedanken mehr daran. Er und Dewlanna sprachen miteinander – das war alles. Und sie verstanden einander perfekt.
    Er präsentierte den gestohlenen Blaster, wobei er darauf achtete, die Mündung nicht auf seine Freundin zu richten. »Ja«, entgegnete er auf ihre Bemerkung, »heute abend ist es soweit.
    Ich verlasse die Händlerglück für immer.«
    Dewlanna jaulte besorgt, während sie unwillkürlich fortfuhr, ihren Brotteig zu kneten. Han schüttelte den Kopf und schenkte ihr ein verrutschtes Grinsen. »Du machst dir zu viele Sorgen, Dewlanna. Natürlich habe ich einen Plan. Ich habe einen Raumanzug in einem Spind in der Nähe der Robotfrachter-Docks versteckt. Dort wartet ein Schiff, das ablegt, sobald es entladen und aufgetankt ist; ein Robotfrachter, der dahin fliegt, wo ich hinwill.«
    Dewlanna versetzte dem Teig einen Hieb und knurrte eine leise Frage.
    »Ich will nach Ylesia«, teilte Han ihr mit. »Weißt du noch? Ich habe dir alles darüber erzählt. Eine religiöse Niederlassung in der Nähe des Hutt-Raums, wo man Pilgern Zuflucht vor dem Rest des Universums gewährt. Dort werde ich vor Shrike sicher sein. Und.« Er hielt der Wookiee-Köchin eine kleine Holodisc unter die Nase. ». sieh dir das an! Die suchen dort einen Piloten. Ich habe meine letzten Kredits aus der Bezahlung für den Job, den wir an Land gezogen hatten, zusammengekratzt, um eine Nachricht abzuschicken, daß ich mich für den Posten vorstellen will.«
    Dewlanna jaulte sanft.
    »He, kommt nicht in Frage«, protestierte Han und sah zu, wie die Köchin die fertig geformten Brotlaibe auf Backbleche legte, die sie anschließend auf die Heizgitter des Backofens schob. »Ich komme schon zurecht. Ich stecke mir auf dem Weg zu dem Robotschiff noch ein paar Kredits ein. Mach dir keine Sorgen, Dewlanna.«
    Die Wookiee ignorierte ihn und schlurfte rasch quer durch die Kombüse; ihre struppige, leicht gebeugte Gestalt bewegte sich ungeachtet ihres fortgeschrittenen Alters sehr flink. Han wußte, daß Dewlanna fast sechshundert Jahre alt war. Ein hohes Alter – sogar für Wookiees.
    Sie verschwand in ihrem Quartier, um gleich darauf mit einem Beutel aus irgendeinem geschmeidigen Material wieder aufzutauchen, das auf den ersten Blick aus Wookiee-Fell gemacht zu sein schien.
    Sie streckte Han den Beutel mit einem sanften, nachdrücklichen Winseln hin.
    Han schüttelte noch einmal den Kopf und verbarg ein wenig kindisch die Hände hinter dem Rücken. »Nein«, sagte er mit

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