Der Pilot
mit einer jungen Frau von meiner Heimatwelt. Bevor sie als Pilgerin hierherkam, war sie Studentin und wollte Museumskuratorin werden, und sie weiß eine Menge darüber, wie man mit kostbaren Dingen umgeht. Antiquitäten, Sammlerstücke und solche Sachen. Ich wette, sie würde Ihre Sammlung anständig katalogisieren und betreuen.«
Teroenza hörte aufmerksam zu, dann stützte sich der Hohepriester auf seine Hinterläufe. Schlamm spritzte rings um ihn auf. »Ich hatte ja keine Ahnung, daß unter unseren Pilgern manche so gut ausgebildet sind. Ich werde unter Umständen einmal mit dieser Gläubigen sprechen. Wie lautet ihre Bezeichnung?«
»Pilgerin 921, Sir.«
»Und wo arbeitet sie?«
»In der Glitzerstimfabrik.«
»Wie lange ist sie schon auf Ylesia?«
»Fast ein Jahr, Sir.«
Teroenza wandte sich Veratil zu, und die Priester besprachen sich in ihrer eigenen Sprache.
Ich muß mir unbedingt dieses Kauderwelsch aneignen, dachte Han. Er hatte ein Sprachprogramm aufgetrieben, das ihn in den vergangenen Monaten die Grundlagen des Huttischen gelehrt hatte. Doch er hatte keine Sprachführer oder Übersetzungsprogramme gefunden, die ihm die Sprache der t’landa Til vermittelt hätten. Er spitzte, in der Hoffnung, trotzdem entschlüsseln zu können, worüber die Priester sprachen, die Ohren, aber t’landa Til unterschied sich offenbar so deutlich von der Hutt-Sprache, daß Han sich außerstande fand, irgend etwas zu verstehen.
Veratil wandte sich Han zu und sagte: »Diese Pilgerin 921. würden Sie sagen, sie ist anziehend, nach den Maßstäben Ihrer Spezies? Käme sie beispielsweise als potentielle Sexualpartnerin für Sie in Frage?«
Han drückte sich – unsichtbar unter der Oberfläche des Tümpels – selbst die Daumen. »921? Oh, nein, Sir. Sie. nun, um offen zu sein, sie ist so häßlich, daß ich, wenn ich eine Flamme mit so einem anheimelnden Gesicht hätte, ihr wahrscheinlich beibringen würde, rückwärts zu gehen.«
Als sie Hans Worte vernahmen, brachen beide Priester in schallendes Gelächter aus und klatschten sich die Hände auf die Brust, eine Geste, bei der es sich anscheinend um die Art ihrer Spezies handelte, einem gelungenen witzigen Spruch Beifall zu zollen.
»Sehr schön, Pilot Draygo«, kollerte Teroenza. »Sie sind wirklich ein gewiefter Bursche. Ich werde mir diese junge Dame anschauen.« Er plantschte ein wenig im Schlamm und ließ die dickflüssige Brühe an seinen gewaltigen Flanken hochspritzen. »Aaah.« stöhnte er voller Wohlbehagen.
»Veratil«, begann Han und drehte sich mühsam im Schlamm herum, bis er den Sakredot im Blick hatte, »etwas hat meine Neugier erregt. Darf ich Sie etwas fragen?«
»Selbstverständlich«, nickte der jüngere Priester.
»Wie stellt ihr Jungs das an, war ihr jeden Abend während der Andachten mit den Pilgern macht? Die Erhöhung, wie sie das nennen. Das ist wirklich der Hammer – was auch immer es ist.«
»Die Erhöhung?« Veratil lachte – ein tiefes dröhnendes Geräusch. »Dieser Augenblick der Verzückung, den die Pilger für ein göttliches Geschenk halten?«
»Genau«, nickte Han. »Ich habe es noch nie am eigenen Leib erfahren können«, gestand er. Weil ich mit aller Kraft dagegen angegangen bin, ergänzte er für sich selbst. Weil das letzte, was ich gebrauchen kann, ein häßliches Monster wie du bist, das meine Euphorieneuronen unter Strom setzt…
»Das liegt daran, daß Sie ein sehr willensstarkes Individuum sind, Pilot Draygo«, erklärte Veratil. »Unsere Pilger suchen uns auf, weil sie keinen so starken Willen besitzen; sie sind schwach und verlangen nach Führung. Und ihre Verpflegung wurde so zusammengestellt, daß sie noch. formbarer werden.«
Teroenza ergriff das Wort. »Die Erhöhung ist die Verfeinerung einer Fähigkeit, die wir männlichen t’landa Til einsetzen, um während der Paarungszeit unsere Weibchen anzulocken. Wir erzeugen im Gehirn der Empfängerin eine Resonanz auf gleicher Wellenlänge, die das Lustzentrum stimuliert. Die summende Vibration entsteht, wenn beim Einatmen Luft über die Zilien in unseren Halssäcken strömt und sie aufbläst. Unsere Frauen finden das unwiderstehlich.«
»Wir Männer verfügen darüber hinaus über eine schwach ausgeprägte Gabe der empathischen Projektion«, griff Veratil die Erklärung auf. »Indem wir uns auf angenehme Empfindungen konzentrieren, können wir diese Gefühle auf die Pilgerschar übertragen. Beide Effekte ergeben zusammengenommen die Erhöhung.«
»Netter
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