Der Pilot
Sicherheitsmaßnahmen hinsichtlich der Termine und Bestimmungsorte der Ladungen und weigerten sich beharrlich, sich auf die Verabredung weiterer Treffpunkte im offenen Weltraum einzulassen. Han wurde statt dessen angewiesen, seine Fracht zu einem Planeten zu befördern und das verarbeitete Gewürz dort gegen den Rohstoff einzutauschen. In einer dichtbesiedelten Umgebung war es weniger wahrscheinlich, auf einen Schwindel hereinzufallen und womöglich in einen Hinterhalt zu geraten.
Teroenza machte Muuurgh unmißverständlich klar, daß Vykk Draygo den Ansprüchen an einen vertrauenswürdigen Angestellten vollauf genügt hatte, so daß der Togorianer sich nicht länger gezwungen sahen, jeden wachen Augenblick an der Seite des Corellianers zu verbringen. Doch Muuurgh war nach wie vor an das Ehrenwort gebunden, auf den Piloten aufzupassen, und das vergaß er niemals.
Teroenza hielt sich an sein Versprechen und redete mit Bria. Er beauftragte die corellianische Frau, seine Sammlung zu betreuen und zu katalogisieren, und Han konnte sie an jedem Tag sehen, den er auf Ylesia zubrachte. Nachdem sie das bessere Essen in der Messe bekam und sich an der gesunden frischen Luft und in der Sonne bewegte, besserte sich ihr Aussehen allmählich; ihre Augen wurden heller, ihre Schritte leichter, und sie lächelte bereitwilliger als früher.
Die neue Arbeit gefiel ihr gut, da sie es einerseits liebte, sich um die Antiquitäten zu kümmern, und sich andererseits geehrt fühlte, dem Hohenpriester dienen zu dürfen. Bria ließ nicht davon ab, jeden Morgen zu beten und am Abend die Andacht zu besuchen. Wenn Han auf Ylesia weilte, brachte er sie gewöhnlich dorthin und holte sie auch wieder ab.
Ihr wurde eine Unterkunft im Verwaltungszentrum angeboten, aber sie teilte Teroenza mit, daß sie es vorzog, im Dormitorium der Pilger zu bleiben. Sie liebte nicht nur die Gesellschaft ihrer Mitpilger während der Gebetsstunden, sondern stellte darüber hinaus fest, daß der Gedanke, eine Wohnung in demselben Gebäude zu beziehen, in dem auch Vykk Draygo lebte, sie mit Unbehagen erfüllte. Bria Tharen nahm sich noch immer vor dem Corellianer in acht und wehrte sich dagegen, den Gefühlen nachzugeben, die er in ihr geweckt hatte. Sie rief sich ohne Unterlaß ins Gedächtnis, daß sie eine Pilgerin war. Ihre Treue, ihre Pflicht und ihr spirituelles Selbst gehörten allein dem All-Einen.
Gleichwohl konnte es keinen Zweifel geben, daß sie Vykks Gesellschaft genoß. Er war so lebendig, so voller Energie, so liebenswert und anziehend. Bria hatte noch nie jemanden wie ihn getroffen.
Sie hatte sich die Angewohnheit zu eigen gemacht, Vykk und Muuurgh (die fast pausenlos zusammen waren) in der Stunde vor der Abendandacht aufzusuchen, wenn ihre tägliche Arbeit mit der Sammlung des Hohenpriesters erledigt war; dann gingen sie zu dritt auf eine Tasse Stimtee in die Messe.
Bria ging durch den Urwald und genoß die kurze Erholung von der Hitze, die ihr die untergehende Sonne brachte. Eine leichte Brise wehte vom Meer herauf, wohin sie gerade unterwegs war. Sie ging schnell und fühlte, wie die Röcke ihrer hellbraunen Pilgerkutte über die Pflanzen strichen, die am Rand des Weges wuchsen. Leuchtende Blumen hingen an schweren Ranken. scharlachrot, purpurfarben und grün-gelb. Ihr scharfer, leicht beißender Duft stieg ihr in die Nase, während sie an ihnen vorbeilief.
Der Erhabene, Teroenza, hatte ihr gesagt, sie könnte statt der unförmigen Pilgerkluft normale Kleider anlegen, und darauf hingewiesen, daß es ihr so weniger Mühe bereiten würde, sich seiner Sammlung anzunehmen; doch solange sie an ihrer Kutte festhielt, hielt sie auch an ihren Gelübden fest.
Die junge corellianische Frau erreichte die Schlammniederungen und hielt inne, um den beiden Priestern, die sich im Schlammbad rekelten, ihre Reverenz zu erweisen. Die Priester beachteten sie nicht, doch daran war Bria gewöhnt. Sie zollten den Pilgern stets wenig Aufmerksamkeit, es sei denn, sie mußten ihnen während der Arbeitsstunden Anweisungen erteilen. Das war ganz natürlich. ihre Gedanken weilten in höheren Gefilden, schwangen sich auf zu spirituellen Höhen, die Menschen wie Bria niemals zu erreichen hoffen durften.
Als Bria zum ersten Mal gesehen hatte, wie sich die Priester in dem roten stinkenden Matsch wälzten, war sie schockiert gewesen. Es war ein verstörender Anblick, sie bei einer derart. profanen Beschäftigung zu beobachten. Doch während der vergangenen drei Monate, seit
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