Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)
lachte der breitschultrige Seebär Pitz, bevor er Wyatt zur Seite stieß und Emilia am Handgelenk packte.
„Au, du tust mir weh!“, schrie sie auf. Aber weder Pitz noch die anderen Männer störten sich daran. Sie hoben Emilia in die Höhe und warfen sie mit Schwung über Bord. Emilia spürte, wie sie regelrecht durch die Luft gewirbelt wurde, die Schwerkraft sie bald einholte und in die Tiefe riss. Mit einem gewaltigen Klatsch landete sie im Wasser.
„Pass auf, hinter dir“, rief Smith über die Reling, aber Emilia hörte ihn nicht. Wasser sammelte sich in ihren Ohren, als sie wieder auftauchte und nach Luft schnappte. Von hinten stürzte sich Cauwet auf sie und drückte ihren Kopf ohne Vorwarnung erneut nach unten. Panisch schlug sie um sich und fand doch nichts, woran sie sich festhalten konnte. Salziges Meerwasser schwappte in ihren Mund und in ihre Nasenlöcher.
„Willkommen im Reich der Fische, mein Junge“, sagte Cauwet und ließ sie wieder hoch.
Emilia spuckte den ekelhaften Geschmack aus und holte wütend aus, um ihm eine Ohrfeige zu verpassen.
Cauwet duckte sich überrascht, nahm ihren Angriff mit Humor und hob tadelnd den Zeigefinger. „Na, na. Reg dich wieder ab, Emil. Es war doch nur Wasser.“
„Du hättest mich fast ersäuft!“
Sie versuchte das brennende Wasser aus den Augen zu wischen. Dabei sorgte sie dafür, dass nur ihr Kopf und ihre Hände an die Oberfläche gelangten, um ihre verräterischen Formen vor Cauwets neugierigen Blicken zu verbergen.
„Sei keine Memme. Du musst noch viel lernen.“ Cauwet drehte ab und tauchte zum Schiffsrumpf, wo bereits ein Seil für ihn hing. Nach und nach begaben sich auch die anderen an Bord zurück. Als der Letzte hochgeklettert war, schwamm sie zur Seaflower, die ruhig im Wind schaukelte. Emilias durchnässtes Hemd klebte förmlich an der Haut. Und ihre Brustwarzen schimmerten durch den Stoff hindurch, als sie sich an einem Seil nach oben zog.
„Emil! Beeil dich“, hörte sie Wyatt rufen. Er beugte sich über die Brüstung und winkte ihr zu. „Ich tu ja, was ich kann.“ Das Klettern war ein Kampf. Sie hatte nicht die Kraft der anderen Männer, die sich blitzschnell daran hochgehangelt hatten. Ihre Armmuskeln begannen auf den letzten Metern zu zittern. Wyatt griff nach ihrer Schulter und zog sie über die Brüstung an Deck. Keuchend sackte sie vor ihm auf die Knie und schlang die Arme um ihren Oberkörper, um ihre durchschimmernden Brüste vor ihm zu verstecken.
„Keine Sorge, ich habe etwas Besseres für dich.“ Fürsorglich hüllte er sie in eine Decke. Erstaunt hob sie den Kopf und sah ihn fragend an. Wusste er mehr, als er gezeigt hatte?
„Hast du etwa gedacht, du könntest mir etwas vormachen?“ Er zwinkerte ihr zu. „Ich weiß seit dem ersten Tag, wer du wirklich bist.“
„Aber … aber …“
„Du bist eine erstaunliche Frau“, sprach er leise. „Ich hätte nie gedacht, dass ein Mädchen so stark sein kann.“
„Wieso hast du mich nicht verraten?“
„Warum sollte ich? Ich mag dich. Egal, ob du nun Emil heißt oder …“
„Emilia.“ Sie lächelte verlegen.
„Emilia. Das hätte ich mir denken können.“ Er legte den Arm um ihre Schulter und führte sie zum Hauptdeck. „Mach dir keine Sorgen, ich werde dein Geheimnis wie meinen Augapfel hüten. Und glaube mir, der ist mir viel wert. Ich verlange nur eines ...“
Sie sah ihn misstrauisch an.
„Keine Sorge – nicht das, was du vielleicht denkst. Ich möchte einfach nur deine Geschichte hören. Sie interessiert mich. Ich frage mich, was eine Frau dazu bringt, sich als Mann zu verkleiden und auf einem Schiff anzuheuern.“
„Das ist eine lange Geschichte, Wyatt, eine sehr lange …“
Kapitel 5
Seit Beginn ihrer Reise hatte sich die Besatzung der Seaflower fast halbiert. Viele Matrosen hatten sich mit Malaria infiziert, nachdem der Ostindienfahrer zur Proviantaufnahme Land angesteuert hatte. Andere waren vom Skorbut dahingerafft worden, was für starken Unmut unter den Männern sorgte.
Tage später lag das Schiff in Port Natal, und die Seemänner gingen an Land, um ihre Vorräte aufzustocken und sich einen vergnüglichen Abend zu machen. Emilia und Wyatt erkundeten gemeinsam den Ort der Kaufleute und Sklavenhändler. Doch Emilia langweilte sich schnell und kehrte schon nach kurzer Zeit an Bord zurück, während sich Wyatt die Zeit in einer Hafentaverne beim Kartenspiel vertrieb.
Der Mond stand am Himmel, als Emilia das Mitteldeck betrat. Sie
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