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Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)

Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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stutzte darüber, dass die Bordwachen an Heck, Bug und in der Mitte des Schiffs heute so früh abgelöst worden waren. Aber Smith, der einen der Posten übernommen hatte und mit dem Rücken an dem Großmast lehnte, hob grüßend die Hand und ließ jedes Misstrauen verschwinden. Vielleicht hatten die Männer die Schichten getauscht, überlegte sie. Es war zwar unüblich, konnte aber vorkommen. Sie nickte ihm zu und wollte sich zur Ruhe begeben. Müde streckte sie die Arme zu beiden Seiten aus und gähnte, als sie plötzlich flüsternde Stimmen unterhalb der Treppe vernahm. Sie verharrte einen Moment und schlich auf leisen Sohlen die Stufen hinunter, um nachzusehen, was auf dem Hauptdeck vor sich ging.
    Ihr Herz blieb vor Schreck fast stehen, als sie die bewaffneten Männer erspähte, die ihre Säbel an die Kehlen der Matrosen hielten, die wehrlos in ihren Hängematten lagen.
    Sie sind Piraten , schoss es Emilia durch den Kopf. Dabei handelte es sich um keine Fremden, sondern um die Männer, mit denen Giovanni oft an Bord gesprochen hatte.
    „Es wird gemeutert“, zischte Cassius und drückte Pitz seinen Dolch fest an die Kehle. „Auf wessen Seite bist du?“
    Der Bedrohte hatte kaum eine andere Wahl, als sich den Piraten anzuschließen. „Auf deiner“, presste Pitz unter Todesangst hervor. Den Männern, die ihrem Kapitän treu blieben oder zu lange zögerten, wurde kurzerhand der Mund zugehalten und die Kehle durchgeschnitten. Es ging schnell und erschreckend lautlos vonstatten. Weder die Hafenwache noch die Offiziere in ihren Kammern im Achterschiff wussten, was hier unten vor sich ging. Emilia spürte, wie ihre Knie weich wurden. Sie musste irgendetwas unternehmen! Woher, zum Henker, hatten die Piraten ihre Entermesser, Schlagäxte, Säbel und Pistolen? Es gab nur einen möglichen Schluss: Auch der Geschützmeister Luigi Piangio, der die Waffenkammer verwaltete, musste zu den Schurken gehören. Der Mann mit dem finsteren Blick war ihr von Anfang an unheimlich gewesen. Offenbar hatte er im Laufe des Abends Vorarbeit geleistet und die Waffen aus der Konstablerkammer geschmuggelt, um so zu verhindern, dass die Offiziere die Meuterei verhinderten, bevor sie richtig begann. Wer in diesem Kampf im Besitz der Waffen war, war deutlich im Vorteil.
    Die Seeräuber hätten sich keinen besseren Moment auswählen können, um zu meutern. Ein Großteil der loyalen Mannschaft war auf Landgang – somit hatten sie wenig wehrfähige Gegner. Und wer rechnete schon damit, dass eine Meuterei inmitten eines Hafengebietes stattfand? Noch dazu eine derart lautlose, die von niemandem bemerkt wurde, ehe er nicht die Klinge eines Piraten an der Kehle spürte.
    Unter den Meuterern war auch Giovanni, der den Männern Befehle zuflüsterte und sie zur Treppe winkte.
    Die Schiffsglocke , fiel es ihr ein! Sie musste unbedingt Alarm schlagen! Geschwind rannte sie über das Deck. Fast hatte sie die Glocke erreicht, als sie plötzlich jemand von hinten zu Boden riss, einen Belegnagel unter ihren Hals durchführte und hochzog.
    Emilia blieb die Luft weg. An einen Hilfeschrei war nicht zu denken, denn ihr Angreifer drückte ihr förmlich die Kehle zu. Langsam drehte er sie um und bedrohte sie dabei mit dem Belegnagel, setzte sich auf ihren Bauch und presste den Holzstab ein weiteres Mal auf ihren Hals. Jetzt konnte sie sehen, dass es Smith war! Allmählich dämmerte ihr, warum die Wachablösung heute so ungewöhnlich früh stattgefunden hatte. Smith gehörte zu den Meuterern! Die Piraten mussten die Bordwache überwältigt und ihren Platz eingenommen haben.
    Mit gezückten und blutverschmierten Klingen kamen die Seeräuber nach und nach an Deck. Die ersten sammelten sich um Smith und die wehrlose Emilia.
    „Wollte der Junge die Hafenwache alarmieren?“
    „Nein, er ist nur ein kleiner Feigling, der sich klammheimlich davonstehlen wollte.“ Smith warf Emilia einen eindringlichen Blick zu. Bildete sie es sich nur ein oder hatte sie sogar ein kurzes Zwinkern gesehen? Rasch verdrängte sie ihre Überraschung und nickte ihm unmerklich zu. Der Druck auf ihrem Hals ließ nach.
    „Zu schade, dass der Kleine es nicht schaffte. Jetzt müssen wir uns um ihn kümmern.“ Der Seeräuber fuhr mit dem Finger über die Schneide seiner Klinge.
    „Nein, wartet“, fuhr Smith dem Piraten dazwischen. „Der Bursche könnte uns noch sehr nützlich sein.“
    „Der? Was soll der schon können?“
    „Nun ...“ Er drehte den Kopf wieder Emilia zu. „Das soll er uns

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