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Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)

Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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sogar Wochen“, sagte der Doktor ruhig.
    „Pah“, schnaufte Raymond. „So lange kann ich nicht warten. Ich werde an Bord gebraucht! Ihr seid ein Quacksalber. Euer Rat taugt nichts.“
    „Macht doch, was Ihr wollt.“ Maberly zuckte gleichgültig die Schultern und sah auf den jungen schweißüberströmten Mann herab. Mit zitternder Hand griff Raymond an seinen Gürtel.
    „Vorsicht, Doktor. Mein Säbel kann auch Euch die Kehle durchschneiden. Fühlt Euch nicht unentbehrlich, nur weil Ihr Arzt seid.“
    „Ihr seid zu geschwächt, um mich anzugreifen, Mister Walsh.“
    „Um Himmels Willen, hört doch auf den Doktor.“ Emilia hatte genug von diesen Albernheiten. In den letzten Stunden waren, weiß Gott, zu viele Menschen gestorben. Sie konnte nicht zulassen, dass es weitere Tote gab. Eindringlich fixierte sie ihn. „Leichtmatrose …“, erwiderte der Pirat kopfschüttelnd. „Du hast doch von uns allen am wenigsten Ahnung. Wer soll meine Arbeit auf dem Schiff verrichten, wenn ich ausfalle? Kannst du mir das sagen?“ Seine Zähne knirschten und sein Gesicht verzog sich zu einer merkwürdig verzerrten Grimasse. Emilia ahnte, dass er starke Schmerzen hatte.
    „Auch wenn wir in den letzten Wochen viele Männer verloren haben, wird sich Kapitän DeMarco zu helfen wissen. Ihr seid schwer verwundet worden. Euer Körper braucht Ruhe. Dem Kapitän seid Ihr mehr Last als Hilfe, wenn Ihr in Eurem Zustand an die Arbeit geht.“
    „Ruht Euch aus, damit ist uns allen mehr geholfen“, stimmte Maberly Emilia zu und winkte sie hinaus.
    „Wir müssen vorsichtig sein, Emil. Wir können keinem mehr vertrauen. Aber die Piraten brauchen uns, daher werden sie uns nicht vorschnell töten“, flüsterte er und sah sich misstrauisch auf dem Deck um, um sicher zu gehen, dass niemand sie belauschte.
    „Beim nächsten Landgang werden wir fliehen“, fügte er dann hinzu.
    „Glaubt ihr, die Piraten lassen uns von Bord gehen?“
    „Das hoffe ich. Ich werde sagen, dass ich Medikamente benötige.“
    „Dann werden sie jemand anderes schicken, der sie für Euch besorgt. Ihr seid zu wertvoll für die Mannschaft. Giovanni DeMarco ist gerissen. Wenn jemand den Begriff Schlitzohr verdient, dann er. Glaubt mir das.“
    „Das klingt, als würdet Ihr ihn näher kennen?”
    Emilia zögerte. Schüttelte aber den Kopf. „Ich habe ihn eine Weile an Bord beobachtet. Ich sah ihn immer wieder mit den Männern reden. Hätte ich geahnt, was er vorhat, hätte ich Kapitän Bennett gewarnt.“
    Just in diesem Augenblick tauchte Giovanni wie aus dem Nichts hinter ihnen auf. Erschrocken fuhr Emilia herum. Hoffentlich hatte er nichts von ihrem Gespräch mitbekommen. Und was noch viel wichtiger war – hoffentlich erkannte er sie nicht wieder. Die Angst war berechtigt, denn Giovanni hatte Emil Colby nie zuvor gegenübergestanden. Sie senkte den Kopf und starrte auf den Boden, um ihm nicht in die Augen blicken zu müssen, kämpfte gegen ihr übermütiges Herz, das vor Aufregung wild bis zum Hals klopfte und verkrampfte sich am ganzen Körper.
    „Doktor, ich habe Euch schon überall gesucht“, vernahm sie die tiefe markante Stimme, die ihr sonst wohlige Schauer über den Rücken gejagt hatte. Nun klang sie kalt und gefährlich.
    „Wenn es um Mister Walsh geht …“
    „Nein, um den geht es nicht.“
    Er streckte den Arm aus und hielt dem Doktor seine blutverschmierten Finger vor das Gesicht. Emilia sah sie aus dem Augenwinkel.
    „Bei Gott, was ist denn geschehen?“, fragte Maberly verwirrt. In diesem Moment schien er jegliche Angst vor Giovanni verloren zu haben.
    „Ich wurde im Kampf verletzt und dachte, es wäre nicht so schlimm. Aber nun ist die Hand angeschwollen und schmerzt. Könnt Ihr mir helfen?“
    Maberly zögerte. Emilia glaubte zu wissen, was in dem Schiffsarzt vorging. Es musste ihn einiges an Überwindung kosten, ausgerechnet dem Mann zu helfen, der seine Gefährten auf dem Gewissen hatte.
    „Doktor … werdet Ihr mir helfen?“, zischte Giovanni bedrohlich.
    Maberly sah zu ihm auf, hielt seinem Blick jedoch nicht stand.
    „Die Wunde muss gereinigt und verbunden werden. Emil, kümmere dich bitte um unseren Patienten.“
    „Ich will aber, dass Ihr mich verarztet. Nicht dieser unerfahrene Neuling. Wenn ich wegen Euch meine Hand verliere, seid Ihr dran!“
    „Keine Sorge, Kapitän DeMarco. Emils Hände sind geschickter als meine. Er wird seine Aufgabe gut machen. Ich werde in der Zwischenzeit eine Heilsalbe für Euch

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