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Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)

Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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Metallkugeln in die Mündungsöffnung der Kanone.
    Die Cloudscape hatte derweil die Signalflagge gesichtet und kam – wie erwartet – längsseits. Als der Abstand zwischen den beiden Ostindienfahrer schmolz, erklangen die ersten Rufe von der anderen Seite.
    „Was ist passiert? Wie können wir helfen?“, dröhnte die verzerrte, dumpf klingende Stimme des Kapitäns durch ein Sprachrohr herüber.
    „Wir haben Verletzte an Bord. Unser Schiffsarzt ist tot“, rief Giovanni dem Kapitän so laut er konnte zu.
    „Sollen wir jemanden rüberschicken?“
    In diesem Moment hob Giovanni den Arm. Fast zeitgleich wurde die erste Ladung abgefeuert und der Jolly Roger gehisst.
    „Das sind Piraten“, brüllten die Männer auf dem gegnerischen Schiff und rannten wild durcheinander.
    Emilia zuckte zusammen, als Pitz neben ihr seine Kanone abfeuerte und kurz darauf Hunderte von Kugeln in die Bordwand, den Großmast und die Segel der Cloudscape einschlugen. Holz splitterte, Männer stürzten schwer verwundet zu Boden. Viele von ihnen standen nicht mehr auf. Die Passagiere auf der Schanze, über der man ein Sonnensegel gespannt hatte, fielen ins Wasser oder brachen blutend zusammen.
    Die Kanonenluken auf dem Hauptdeck öffneten sich. Kettenkugeln wurden abgefeuert und zerstörten die Takelage der Cloudscape. Die Piraten kletterten in die Wanten, um die gegnerische Mannschaft mit ihren Pistolen zu beschießen.
    „Oh Gott! Aufhören! Hört auf!“, schrie Emilia und sprang hinter ihrer Deckung hervor.
    Pitz zog sie herunter und schüttelte sie durch. „Bist du von allen guten Geistern verlassen? Wenn nun jemand auf dich schießt?“
    Tränen traten ihr in die Augen. Vom anderen Schiff drangen die Schmerzensschreie der Verletzten zu ihr herüber.
    „Dieser dreckige Bastard“, schimpfte sie. „Ich sagte ihm, er soll niemanden töten. Aber er hat es nicht einmal versucht!“ In diesem Augenblick hasste sie Giovanni aus tiefstem Herzen.
    Der Kapitän der Cloudscape versuchte mit seinem Schiff auf Abstand zu gehen, doch schon flogen die Enterhaken. Die Schiffe wurden an den Bordwänden und der Takelage miteinander so stark wie nur möglich vertäut. An Seilen schwangen sich die bewaffneten Seeräuber zu ihren Opfern hinüber, und auf dem Deck entbrannte ein harter Kampf, der eine halbe Ewigkeit zu dauern schien. Immer wieder wurden Verletzte über Bord geworfen und landeten mit lautem Klatschen im kalten Meer, das eine blutrote Farbe annahm. Nach einer Weile wurde es schließlich ruhiger auf der Cloudscape, die Gegenwehr erlahmte immer mehr. Die Piraten legten Planken über die Kluft zwischen den Bordwänden der beiden Schiffe und schleppten ihre Beute an Bord der Seaflower. Außer Kisten, Säcken, Tonnen und Waffen brachten sie einen Gefangenen mit, der sich, wie seine Wunden verrieten, arg zur Wehr gesetzt haben musste. Die Mannschaft umringte ihn. Emilia glaubte ihren Augen nicht zu trauen, als sie sich dem jungen Mann näherte, der von Garson und Walsh festgehalten wurde. Sie konnte es sich nicht erklären, doch seine Züge kamen ihr so vertraut vor, als kannte sie ihn seit Jahren. Seine Augen erinnerten sie an den kleinen Burschen aus dem Barockgarten, der ihr vor langer Zeit das Leben gerettet hatte. Seine Pupillen schimmerten in unterschiedlichen Farben. Eine war braun, die andere tief grün. Ja, es gab keinen Zweifel. Er war derjenige, der ihr jüngst in ihren Träumen erschienen war. Die Ähnlichkeit war verblüffend – obgleich er in Wirklichkeit zarter wirkte.
    „Welch hoher Besuch an Bord unseres Schiffes“, höhnte Daniel Garson und ließ den Verletzten los. Sein Kamerad tat es ihm gleich, und der junge Mann sank kraftlos auf die Knie.
    Gerwin Reilly machte einen Schritt nach vorn, packte den Gefangenen an seinem dunklen Zopf und zwang ihn, den Kopf in den Nacken zu legen. Ohne Vorwarnung schlug er zu. Ein Schrei erklang – gefolgt von Gelächter.
    „Warum tötet ihr mich nicht einfach?“, fragte der Geschlagene erschöpft und spuckte Blut.
    „Du bringst mich auf Ideen, mein Freund. Eigentlich wollten wir dich nur ein bisschen quälen. Zu unserer Unterhaltung.“ Gerwin zog mit der freien Hand seinen Dolch und setzte ihn an die Kehle des Unglücklichen.
    „Wartet!“, rief Emilia. Sie musste sich irgendetwas einfallen lassen, um seine Haut zu retten.
    „Jeder Gefangene ist ein überflüssiges Maul, das gefüttert werden will“, knurrte Cassius aus dem Hintergrund.
    Gerwins Klinge drückte sich fester an den

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