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Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)

Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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zu finden. Verzweifelt blickte sie sich um. Welches Versteck mochte er gewählt haben? Was passte zu ihm? Ihr Blick wanderte durch den Raum und blieb an einer Flasche hängen, die auf dem Nachtschrank stand, und in deren Innenleben eine Christus-Krippe steckte. Verdutzt betrachtete sie die kleinen Figuren und wunderte sich darüber, wie man sie durch den schmalen Hals in den Bauch befördert hatte. Emilia hob die Flasche, untersuchte sie von allen Seiten und fand unter dem Stall vier Papierstreifen, die zu ihrer Karte gehörten! Eilig zog sie den Korken heraus und steckte ihren Finger in den Flaschenhals. Aber er war zu kurz, sie bekam die Fetzen nicht zu fassen. Wütend drehte sie das Behältnis auf den Kopf. Das Papier blieb wie festgeklebt unter dem Stall liegen.
    „Verflixt!“, zischte sie. „Offenbar muss ich für dich ein Versteck finden.“ In Windeseile streifte sie ihre Kleidung über und eilte mitsamt der kunstvoll gefertigten Flasche aus der Kajüte.
     
    ***
     
    Als Giovanni zu sich kam, blickte er auf Emilias Scham. Ihre Finger streichelten die fleischigen, rot angeschwollenen Labien, und ihr weiblicher Duft breitete sich überall im Raum aus. Forsch rieb sie sich an seiner Nase.
    „Hast du gut geschlafen, Liebster?“, säuselte sie, neugierig darauf, ob er sich nach der Dosis Schlafgift überhaupt an irgendetwas erinnern konnte.
    Giovanni war noch nicht ganz zu sich gekommen, da merkte er bereits, dass irgendetwas nicht stimmte. Keinen Augenblick später zog er an den Seilen wie ein Wildpferd, das sich nicht zähmen lassen wollte.
    „Na, na. Sei etwas vorsichtiger, wenn du dich nicht umbringen willst“, tadelte ihn Emilia und lockerte das Seil, das sich um seinen Hals spannte.
    „Was hast du mit mir gemacht, du verdammte Hure?“, knurrte er. Vor Wut stieg ihm die Zornesröte ins Gesicht.
    „Das ist aber kein feiner Umgangston.“
    „Er ist angemessen für dich.“
    Ein dicker Kloß bildete sich in ihrem Hals. Seine Worte hatten sie getroffen. Kopfschüttelnd erhob sie sich und kletterte unter dem Seil hindurch aus dem Bett.
    Was hatte sie anderes erwartet? Etwa, dass er Humor besaß? Dass er sie wirklich mochte?
    „Mäßige deinen Ton“, sagte sie kühl.
    „Was soll ich?“ Erneut brauste er auf.
    „Ich habe die Karte wieder an mich genommen.“
    „Du bluffst. Du kannst nicht wissen, wo ich sie versteckte.“
    „Irrtum, mein Lieber. Ich habe sie gefunden. Muss schwer gewesen sein, sie in die Flasche zu bekommen.“
    Abrupt wurde es still im Raum. Endlich schien Giovanni zu verstehen, dass er keinen einzigen Trumpf mehr in der Hand hatte.
    „Was hast du jetzt vor?“, fragte er, nachdem er sich wieder beruhigt hatte.
    „Ich bin nicht länger deine Gefangene.“
    „Pah – darauf wäre ich nie gekommen.“
    „Mach dich nicht lustig über mich. Ich sitze nun am längeren Hebel.“
    Das musste er einsehen. Als er nichts weiter sagte, fuhr sie fort: „Du wirst mich weiterhin Emil nennen und mein Geheimnis wahren.“
    „Und wenn ich das nicht tue?“
    „Was werden deine Männer von dir sagen, wenn sie erfahren, dass du die ganze Zeit von einer einfachen Hafenhure an der Nase herumgeführt worden bist? Sie haben dich gewählt, weil sie dich für einen Mann halten, dessen Geist genauso scharf geschliffen ist wie sein Säbel. Was werden sie denken? Und was wird wohl Cassius erst aus dir machen? Die Mannschaft wird zuerst in stürmisches Gelächter ausbrechen und uns womöglich beide danach umbringen.“
    Giovanni knurrte erzürnt, musste jedoch nicht länger überlegen. Ihre Argumente waren überzeugend.
    „Na fein. Abgemacht. Niemand erfährt die Wahrheit über dich.“
    „Das ist aber noch nicht alles. Die Karte gehört mir. Daher steht auch mir der Schatz zu.“
    „Ich dachte, du wolltest ihn mit mir teilen?“
    „Das war auch meine Absicht. Zumindest so lange, bis du versucht hast, mich übers Ohr zu hauen.“
    „Aber ohne mein Schiff gelangst du nicht nach Madagaskar. Du brauchst die Seaflower unter meiner Führung.“
    Nachdenklich streichelte sie ihr Kinn mit Daumen und Zeigefinger. In diesem Punkt musste sie ihm recht geben. Sie waren auf eine Zusammenarbeit angewiesen.
    „Ich bin bereit, dir einen kleinen Teil des Schatzes abzugeben.“
    „Und wie viel ist ein kleiner Teil?“
    „Ein Teil von zehn.“
    „Vergiss es.“
    „Du hast keine andere Wahl.“
    „Du aber auch nicht. Du kannst mich nicht ewig hier unten gefangen halten. Die Männer werden nach mir

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