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Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)

Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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siegessicher. Doch Giovanni duckte sich rechtzeitig, und der Säbel prallte mit einem dumpfen Schlag gegen die Höhlenwand.
    „Da wäre ich mir nicht so sicher.“ Von der Flanke aus griff er an. Beide Hände umklammerten den Griff seines Schwertes und ließen es mit ungeheuerer Gewalt auf Cassius niedersausen. Dieser wirbelte herum und fing die Schneide mit seinem Säbel ab, was seine Situation kaum verbesserte. Wie eine Zange lagen beide Klingen an seinem Hals, bereit, ihm die Kehle durchzuschneiden.
    Es kostete ihn Unmengen an Kraft, sich aus dieser Umklammerung zu befreien. Mit einem tierischen Schrei gelang es ihm, die Klingen auseinanderzustoßen. Er hechtete zur Mitte des Raumes, wo sie den Kampf erneut aufnahmen.
    Emilia folgte ihnen und fand einen kleinen, mit Edelsteinen verzierten Wurfdolch zu ihren Füßen. Sie nahm ihn auf und überlegte, ob sie Giovanni helfen sollte – aber sie ahnte, dass er das nicht gutheißen würde. Es war sein Kampf.
    In diesem Moment schallte ein ohrenbetäubender Schrei durch die Höhle. Sie hob den Kopf und sah, wie ein Säbel durch die Luft wirbelte und Cassius zu Boden stürzte. Die goldene Klinge Giovannis richtete sich auf seinen Hals. Ein Hieb würde genügen, ihm das Haupt von den Schultern zu trennen.
    „Worauf wartest du? Beende, was du angefangen hast!“
    Doch Giovanni zog überraschend sein Schwert zurück und schüttelte den Kopf. „Mach, dass du fortkommst und wage es nicht, mir jemals wieder unter die Augen zu treten.“
    Mit diesen Worten wandte er sich von dem Geschlagenen ab. Emilia atmete erleichtert auf. Sie wollte auf ihn zueilen und ihn in die Arme schließen, als sie sah, wie Cassius sich aufrichtete und nach seinem Säbel griff.
    „Ich schwor, den Tod meines Bruders zu rächen. Und wenn es mein eigenes Leben kosten würde“, brüllte er und preschte auf Gio zu, der erschrocken herumfuhr und sein Schwert hob, um den feigen Angriff zurückzuschlagen.
    In diesem Moment ging alles sehr schnell. Als wäre sie nicht mehr sie selbst, hob Emilia ihre Hand und warf den Dolch, der knapp an Gio vorbeischoss und sich mit brachialer Gewalt in Cassius’ Brust bohrte. Dieser ließ abrupt seine Waffe fallen und sank auf die Knie. Er öffnete den Mund, als wollte er etwas sagen, doch nur ein Schwall Blut trat über seine Lippen und tropfte auf sein Kinn. Cassius’ geweitete Augen blitzten voller Angst und Fassungslosigkeit, als könnte er sein Sterben nicht begreifen. Mit einem kraftlosen Stöhnen kippte er zur Seite, verkrampfte sich ein letztes Mal am ganzen Körper und blieb reglos am Boden liegen.
    Sekundenlang starrte Giovanni ihn an. Dann beugte er sich zu ihm hinunter, um den Puls an seiner Halsschlagader zu prüfen. Er fand kein Lebenszeichen.
    „Ich … ich habe ihn … getötet“, stotterte Emilia aufgewühlt.
    „Du hast mir das Leben gerettet“, sagte er ernst und eilte auf sie zu, um sie zu stützen. Behutsam legte er beide Hände auf ihre Schultern. „Hörst du, was ich sage? Ohne dich wäre ich tot.“
    Sie konnte die Tränen nicht länger zurückhalten und fiel in seine Arme. Nie zuvor hatte sie einen Menschen getötet! Sie fühlte sich elend.
    „Das … das wollte ich nicht … aber ich konnte doch nicht zulassen, dass er dich … umbringt … Ich will dich nicht verlieren, Gio.“
    Er hob ihr Kinn mit Daumen und Zeigefinger und küsste sie. „So schnell wirst du mich nicht mehr los. Das verspreche ich dir.“
     
    ***
     
    Giovanni und Emilia wussten, dass sie die Reichtümer nicht ohne Weiteres aus der Höhle transportieren konnten. Vielleicht gelang es ihnen, die Wayua zu überreden, ihnen eines ihrer Boote zu überlassen, um den Schatz ans Festland zu bringen. Zuvor galt es jedoch, Jonathan zu befreien.
    Der Abend brach an, als sie über verschlungene Pfade den See erreichten. Hinter einem Busch suchten sie Deckung, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Smith war bewaffnet, das wussten beide. Welche Grausamkeiten hatte er sich einfallen lassen, um seinen wehrlosen Gefangenen zu quälen?
    Ein Feuer brannte am Ufer, und der Geruch gegrillten Fisches stieg ihnen in die Nasen. Er weckte Emilias Appetit. Erst jetzt merkte sie, wie groß ihr Hunger war, und dass ihr Magen unentwegt knurrte. Zu gern hätte sie den Fisch gekostet, aber jetzt war nicht die Zeit dazu.
    Die Zweige und Blätter schränkten ihre Sicht ein, doch sie glaubte, die zwei Männer in der Nähe des Wasserfalls zu erkennen. Ihre Augen weiteten sich vor

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